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Geschichte In Weferlingen werden 140 Jahre Sportgeschichte mit einer Ausstellung gewürdigt

140 Jahre Weferlinger Sportgeschichte in einer Ausstellung zusammenzufassen, ist kaum möglich. Doch der Versuch, allen Sportarten gerecht zu werden, ist gelungen. Das zeigt die Sonderschau im Heimatmuseum.

21.06.2021, 07:49
Zur Ausstellungseröffnung ?140 Jahre MTV Weferlingen? waren gestern Nachmittag viele interessierte Weferlingen ins Heimat- und Apothekenmuseum  gekommen. Die Sektionen des Vereins präsentieren in einer Sonderschau geschichtliche Höhepunkte und Erfolge.
Zur Ausstellungseröffnung ?140 Jahre MTV Weferlingen? waren gestern Nachmittag viele interessierte Weferlingen ins Heimat- und Apothekenmuseum gekommen. Die Sektionen des Vereins präsentieren in einer Sonderschau geschichtliche Höhepunkte und Erfolge. Foto: Carina Bosse

Von Carina Bosse - Weferlingen l Dass dem Sport in Weferlingen schon seit seinen Kindertagen große Bedeutung beigemessen wurde und bis heute wird, belegt das große Interesse an der gestern Nachmittag eröffneten Sonderausstellung „140 Jahre MTV Weferlingen“.

Im Heimat- und Apothekenmuseum des Bürgervereins Weferlingen fanden sich trotz hochsommerlicher Temperaturen und drückender Hitze viele Besucher ein. Sie konnten in einem reichlichen Repertoire stöbern, denn im Laufe der 140-jährigen Geschichte haben sich zahlreiche Berichte, Dokumente, Fotos, Urkunden, Pokale, Trikots und so weiter angesammelt.

Ganz stolz sind Sport- und Bürgerverein auf einige wenige Originaldokumente aus dem Gründungsjahr des Männerturnvereins von 1881. „Peter Hildebrandt hat uns zum Beispiel die Gründungssatzung leihweise zur Verfügung gestellt“, erzählt Gerd Müller, der ehrenamtliche Museumsleiter, während er die Besucher registriert und deren Anzahl im Auge behält. Eher zufällig war Peter Hildebrandt nämlich bei einer Auktion im Internet auf einen Koffer voller solcher historischer Schätze gestoßen und hatte sie erboten.

Die meisten Ausstellungsstücke jedoch stammen vom Sportverein selbst beziehungsweise aus seinen Sektionen.

Überall entwickelte sich zum Ende des 19. Jahrhunderts das sportliche Betätigen zu einem Volkssport. So war es auch in Weferlingen kein Wunder, dass nach 1881 schon 1888 auch noch der Turnverein Jahn ins Leben gerufen wurde.

1909 wurde im Gemeinderat beschlossen, eine Turnhalle zu bauen, sechs Jahre später konnte sie eingeweiht werden, womit der Sport vom Außengelände auch nach innen ziehen konnte. Zuvor hatten sich 1912 er 1. Ballspielverein Preußen und 1913 auch noch der Sport-Klub Weferlingen gegründet. Fußball, Handball und Leichtathletik dominierten das sportliche Geschehen damals.

Immer erfolgreicher und in verschiedenen Sportarten konnten die Weferlinger in der Region an Spielen und Wettkämpfen teilnehmen, was zahlreiche Urkunden und Pokale aus diesen Zeiten belegen.

„Weißt du noch“ klang es gestern mehrfach vor den Fotos und Zeitungsberichten. Lange Schlangen hätte sich schon an den Kassen vor dem Stadion gebildet, wenn Fußballspiele oder andere Höhepunkte auf dem Plan standen. Nicht nur die Sportler selbst, auch die sportbegeisterten Weferlingen nutzten ihre freie Zeit, um am Spielfeldrand ihren Mannschaften und Sportlern die Daumen zu drücken.

Ausnahmesportler wie Weitsprung-Olympiasiegerin Angela Voigt oder Handballerin Antje Lauenroth stammten aus der Weferlinger Kaderschmiede, bis heute bei vielen Sportfans bekannt und unvergessen.

Wer die gestrige Eröffnung verpasst hat, kann sich die Ausstellung dennoch anschauen. Über die kommenden Monate plant der Bürgerverein wieder jeden dritten Sonntag im Monat, das Museum zu öffnen – natürlich immer in Abhängigkeit von der aktuellen Coronalage. Groß in die Zukunft planen lässt es sich unter diesen Bedingungen schlecht, sagt Vereinsvorsitzender Heiko Kloß. Alle hoffen aber, dass der Tag des offenen Denkmals stattfinden kann.