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Radweg Initiative will weiter kämpfen

Die Mitglieder der Bürgerinitiative "Pro Radweg" werden nicht müde. Sie kämpfen weiter für einen Radweg von Rätzlingen nach Oebisfelde.

Von Anett Roisch 02.07.2018, 01:01

Rätzlingen l „Nachdem in der Vergangenheit prominente Politiker von SPD, Die Linke, Bündnis 90/Die Grünen und FDP sich für einen straßenbegleitenden Radweg entlang der L 24 ausgesprochen hatten, ist diesmal die CDU durch einen Bundestagsabgeordneten vertreten“, sagte BI-Sprecher Jörg Lauenroth-Mago und begrüßte am Freitagabend Manfred Behrens, Mitglied im Bundestag und im Kreistag. Behrens erklärte, dass er schon lange vorhatte, den Akteuren der BI seine Unterstützung zuzusagen. Als Mitglied im Bundestagsausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur und als Vorsitzender des Kreistagsausschusses für Umwelt und Wirtschaft ist er an Entscheidungen direkt beteiligt.

Aus der Sicht des Abgeordneten sei nicht die Finanzierung das Hauptproblem, sondern die Einsicht in die Notwendigkeit. „Es ist eine Landesstraße. Das heißt, das Land ist zuständig. Aber wir haben im Kreistag den Auftrag an ein Planungsbüro übergeben, das eine Radwegekonzeption für den Landkreis entwickelt. Über den Sommer wird eine öffentliche Anhörung stattfinden. Und im November wird der Kreistag einen Beschluss über den Radwegeplan fassen“, erklärte Behrens und zeigte eine Karte, auf dem auch der Radweg für die L 24 enthalten ist. Behrens schlug vor, als Moderator die Stadt, den Kreis und das Land zusammen zu bringen. „Das Land selbst hat auch ein Radwegekonzept mit über 400 Maßnahmen gemacht. Jetzt müsste man wissen, wo der Weg in der Priorität für die L 24 aktuell steht“, sagte Behrens. Er betonte, dass er keinen Radwegebau versprechen kann. „Die Finanzierung ist wichtig, aber wir müssen erst mal einen Rechtsanspruch und das Baurecht haben, um dann den Radweg in die Planung zu bekommen“, blickte Behrens voraus.

Für die Menschen auf dem Dorf sei das Radfahren – nach den Ausführungen von Lauenroth-Mago – unheimlich wichtig, auch für die älteren Leute. „In Bösdorf gibt es die Firma Giggel. Herr Giggel hat uns erklärt, dass seine Mitarbeiter auch gern mit dem Rad zur Arbeit kommen würden“, berichtete Lauenroth-Mago. Schon Ende September 2018 soll auf Einladung des Bundestagsabgeordneten ein Arbeitstreffen in Rätzlingen stattfinden.

Die fast 40 Teilnehmer der „cricicle mass-Radtour” nahmen die Worte des Abgeordneten wohlwollend zur Kenntnis. Zu den Radlern gehörten mehrere Hortkinder der Grundschule in Rätzlingen. Auch die Kinder hatten sich erneut mit dem Thema befasst und aussagekräftige Plakate als Forderung für den Radweg gemalt. „Wir haben Freunde in Kathendorf, Etingen, Eickendorf, Oebisfelde und Bösdorf, die wollen wir besuchen, deshalb muss der Radweg her“, forderten die Schüler Yannik, Leon und Niklas. „Mein Sohn Leon hat viele Kumpel in den Nachbardörfern, deshalb ist der Radweg so wichtig. Es wäre schön, wenn wir endlich etwas erreichen“, ergänzte Melanie Hars aus Rätzlingen.

Die Oldies aus Oebisfelde brachten das Banner der BI von Oebisfelde nach Rätzlingen. „Die Oebisfelder Senioren sind auch immer dabei. Das macht deutlich, wir brauchen diesen Radweg, weil er einfach einheitsstiftend für unsere Stadt ist. Rätzlingen liegt in der Mitte. Und Oebisfelde ist das Zentrum, da gibt es Einkaufsmöglichkeiten und vieles mehr“, sagte Lauenroth-Mago und erklärte, dass das Banner zuvor einen Monat lang an der Oebisfelder Grundschule „An der Aller“ hing.

Gemeinsam radelten alle nach Kathendorf. Am Ortsausgang wurde das Plakat „Radweg entlang der L 24” an einem Gartenzaun angebracht. „Wir machen weiter“, riefen die Frauen, Männer und Kinder hoch motiviert. Brigitte Dobbelmann, Sprecherin der BI, informierte dort über den Schriftverkehr mit dem zukünftigen Landrat, Martin Stichnoth (CDU). In seinem Schreiben heißt es: „Unter Federführung des Fachdienstes Kreisplanung der Kreisverwaltung Börde werden im Konzept auch verschiedene Aspekte von Radwegen im Verlauf von Straßen betrachtet, die nicht in der Baulastträgerschaft des Landkreises Börde liegen. Und dazu gehört unter anderem auch der straßenbegleitende Radweg, für den sich Ihre Bürgerinitiative einsetzt.” Stichnoth wolle nach seinem Amtsantritt das Gespräch dazu mit dem Verkehrsministerium suchen.

Bei der anschließenden Nachbetrachtung zeigten sich die Teilnehmer zufrieden mit den Reaktionen. Alle waren sich einig, mit dem Engagement für einen Radweg nicht nachzulassen. Nach den Sommerferien geht es am Freitag, 31. August, um 18 Uhr vom Parkplatz der „Goldenen Gans“ in Rätzlingen weiter. Im August soll Etingen das Ziel der Radtour sein.