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Gertrudium Kaiser und Gaukler bitten zum Fest

Flammen, fantastische Wesen, Ritter und der Charme der 20er Jahre: Mit enormem Besucherandrang fand am Wochenende das Gertrudium statt.

Von André Ziegenmeyer 12.06.2017, 01:01

Althaldensleben l Höheren Besuch gibt es selten: Kaiser Otto der Große und seine Gemahlin Adelheid haben im Landschaftspark Althaldensleben-Hundisburg einen Hoftag abgehalten. Beim Gertrudium sprachen sie Recht, verliehen Titel und ernannten Pagen zu Knappen.

Doch die hochherrschaftliche Anwesenheit war nur eine Attraktion unter vielen. Tapfere Ritter und grimme Wikinger stellten ihre Tapferkeit beim Waffengang unter Beweis. Einige stritten gar bei einem Turnier um die Gunst der Walburgia. Gäste aus verschiedenen Städten erprobten beim traditionellen Rolandreiten ihr Geschick.

Für zwei Tage verwandelte sich das Althaldensleber Ende des Landschaftsparks in ein quirliges Gewimmel aus Buden, Bühnen und Künstlern. Gaukler, Schauspieler und Handwerker zeigten ihr Können. Auch Gertrud von Haldensleben, die dem Spektakel seinen Namen gibt, durfte nicht fehlen. Für Musik sorgten „Lady Sou & Mister Banjo“, das Trio „Mayfair“ mit verträumten Folk-Klängen sowie die Band „Schlagsaite“ mit eingängigen, tanzbaren Liedermacher-Songs. Der bekannte Sänger und Komiker Otto Reutter entstieg dem Dunkel vergangener Jahrzehnte, um das Publikum mit seinen Couplets zu erfreuen.

Das in diesem Jahr erstmals zu erlebende Nebeneinander von Mittelalter und der vorvergangenen Jahrhundertwende funktionierte hervorragend. Auch der neue Veranstaltungsort des Gertrudiums zahlte sich aus. Der ehemalige Standort auf dem Alten Friedhof wäre angesichts des enormen Besucherandrangs aus allen Nähten geplatzt.

Wie liebevoll der Landschaftspark dekoriert worden war, zeigte sich vor allem am Sonnabendabend. Verschiedenfarbige Scheinwerfer erleuchteten das Blätterdach, künstlicher Nebel wallte über den Ölmühlenteich, während die Mitglieder der Gruppe „Gnadenlos schick“ in ausgefallenen, teil beleuchteten Kostümen, durch den Park zogen.

Wer die große Feuershow der Gaukler „Max und Moritz“ am Ufer des Teichs erleben wollte, musste sich rechtzeitig um einen Platz bemühen. Dafür wurden die Gäste mit einem atemberaubenden Spektakel aus Schatten und Flammen belohnt.