Kinder Kita in Wedringen schrumpft
Aus Not wurden für die Kita Sonnenblume in Wedringen zwei Behelfscontainer angeschafft. Nächste Woche werden sie wieder abgebaut.
Wedringen l Dort, wo die kleinen Kinder vor zwei Wochen noch geschlafen haben, ist jetzt alles wie leergefegt. Die beiden Behelfscontainer, die drei Jahre lang auf dem Gelände Kita Sonnenblume in Wedringen zusätzlich Platz boten, werden in der kommenden Woche wieder abgebaut. Damit fehlen auf einen Schlag mehrere Räume.
Rückblick: Im Oktober 2017 musste schnell gehandelt werden. Damals befand sich die Stadt in einer kleinen Misere, denn im Jahr 2016 waren in Haldensleben unerwartet rund 40 Kinder mehr geboren worden, als der Durchschnitt der vorangegangenen Jahre es hatte erwarten lassen. Eine schnelle Lösung musste her und so beschlossen Stadtverwaltung und Stadtrat, dass die benötigten Krippenplätze in Form von mobilen Containern vorgehalten werden sollten. Weil sich das Gelände der Kita Wedringen dafür am besten eignete, wurden die Container dort aufgebaut.
Laut Einrichtungsleiterin Anja Ulrich befanden sich in den großen Containern zwei Gruppenräume, ein großer Schlaf- und Bewegungsraum, ein kleiner Schlafraum sowie sanitäre Einrichtungen. „Die zusätzlichen Räume fehlen jetzt“, sagt Anja Ulrich.
Auch einige Eltern sorgen sich, dass die Kindern nun unter dem fehlenden Platz leiden. „Wir fragen uns schon, wie die Kinder in dem Gebäude alle unterkommen sollen“, sagt die Wedringerin Nancy König, deren Tochter die städtische Einrichtung besucht. Doch die Platzprobleme hätte es schon gegeben, bevor die Container aufgestellt wurden.
Stadtpressesprecher Lutz Zimmermann betont, dass trotz des Abbaus der Container in der Einrichtung kein Platzproblem entstehe. „Die Kita wird auf die alte Kapazität von vorher reduziert, aber der Platz reicht aus“, betont Zimmermann.
Derzeit werden in der Einrichtung 42 Kinder betreut, Kapazität hat sie laut der Einrichtungsleiterin für 51 Kinder. Jede Einrichtung muss sogenannte betreuungsbezogene Raumflächen vorhalten. Die Richtlinien von 2,5 Quadratmetern pro Kita-Kind und fünf Quadratmeter pro Krippenkind werden laut Zimmermann eingehalten.
Bereits in der vergangenen Woche wurden die Container ausgeräumt. Die Einrichtungsgegenstände wurden auf die anderen städtischen Kitas verteilt. In der kommenden Woche werden die Behelfscontainer gänzlich vom Kita-Gelände verschwinden. Laut Stadtverwaltung haben die beiden Container pro Monat mit 8100 Euro Miete zu Buche geschlagen. Hinzu kommen die Betriebskosten.
Doch was wird aus der freien Fläche, wenn die Container weg sind? Darüber ist sich die Stadtverwaltung noch nicht einig, so Zimmermann. Drei Varianten sind in der Überlegung. So könnten zusätzliche Mitarbeiter-Parkplätze entstehen. Des weiteren könnte auf der Fläche ein Bolz- und Basketballplatz für die Kinder gebaut werden. Auch in der Auswahl steht, die Fläche als grüne Spielfäche für die Kita anzulegen. Die Varianten seien derzeit in der Planung.