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Körperverletzung Polizei weist Facebook-Gerüchte zurück

Nachdem in Haldensleben eine Frau von einem Unbekannten verletzt wurde, mehren sich im Internet die Gerüchte. Zum Leidwesen der Polizei.

Von Julia Schneider 29.07.2019, 16:23

Haldensleben l Ein Vorfall, der sich bereits am 22. Juli in der Rottmeisterstraße in Haldensleben ereignet hat, hat im Internet für viel Wirbel gesorgt. Einer offiziellen Mitteilung der Polizei zufolge, war eine 25-Jährige von einem unbekannten Täter angegriffen worden. Der Mann hatte die junge Frau am späten Abend des 22. Juli völlig unvermittelt zu Boden gerissen und getreten. Die 25-Jährige wehrte sich mit Kniffen und Tritten gegen den Täter, der schließlich flüchtete.

Auf der Facebook-Seite „Informationsaustausch in und um Haldensleben“ überschlägt sich seit dem Vorfall die Diskussion um das Thema. Dort veröffentlichen Nutzer nicht nur verschiedene Versionen der Attacke, sondern berichten auch von angeblichen weiteren Körperverletzungsdelikten. „Es gibt 3 Opfer, eine von ihnen wurde vergewaltigt“, schreibt eine Nutzerin. Die Delikte hätten sich in verschiedenen Haldensleber Straßen ereignet. Auf der Plattform wurde am Montag außerdem darüber informiert, dass es einen erneuten Vorfall in der Rottmeisterstraße gegeben haben soll, bei dem eine Frau mit einer Eisenstange geschlagen worden sei.

„Die Behauptungen auf Facebook stimmen nicht“, sagt Sebastian Richter, amtierender Leiter für Zentrale Aufgaben im Polizeirevier Börde, auf Volksstimme-Nachfrage. Ihm zufolge sei der Vorfall, den das Polizeirevier öffentlich gemacht hatte, der einzige, der bisher zur Anzeige gebracht wurde. Demnach sei der Polizei bisher weder etwas von weiteren Körperverletzungen gegen Frauen im Haldensleber Stadtgebiet, noch von einer Vergewaltigung bekannt. Auch versuchte Vergewaltigungen seien zuletzt nicht zur Anzeige gebracht worden, am Montag sei bei den Beamten außerdem auch keine Anzeige der Körperverletzung mit einer Eisenstange eingegangen.

Laut Sebastian Richter bitte die Polizei die Bürger, von der Verbreitung solcher Gerüchte bei Facebook Abstand zu nehmen. „Solche Kommentare sind eher unproduktiv, sie helfen uns in keinster Weise weiter“, sagt der Leiter für Zentrale Aufgaben. Sollten Bürger tatsächlich handfeste Hinweise auf eine Straftat haben, „sollten sie sie bitte nicht bei Facebook posten, sondern sich damit stattdessen gleich an die Polizei wenden“, sagt der Polizist.

Bisher sei die Körperverletzung in der Rottmeisterstraße bei der Polizei also als Einzelfall registriert. Vorsicht könne laut Sebastian Richter aber natürlich nie schaden. Unnötige Panikmache im Internet sei allerdings kontraproduktiv.

Unterdessen sucht die Polizei weiter nach dem Täter, der am 22. Juli die 25-jährige Frau verletzt hat. Er wird folgendermaßen beschrieben: europäisches Erscheinungsbild, zwischen 20 und 30 Jahren alt, etwa 1,75 bis 1,80 Meter groß, von schlanker Statur, mit braunen bis dunkelbraunen Haaren, die an den Seiten rasiert und zu einem kurzen Zopf hochgebunden sind. Außerdem trage der Täter eine Brille mit dunklem Rahmen.

Hinweise zur Tat oder dem Täter nimmt das Polizeirevier Börde in Haldensleben unter der Telefonnummer 03904/4780 entgegen.