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Kontrolle Polizei nimmt Raser ins Visier

In mehreren Orten im Landkreis Börde hat die Polizei Kontrollen durchgeführt. Unter anderem in Haldensleben und Oschersleben.

Von Thomas Junk 23.06.2018, 01:01

Haldensleben l Mit einer groß angelegten Verkehrskontrolle hat das Polizeirevier Börde versucht, gegen Raser und Straßenrowdies vorzugehen. An elf Stellen im Landkreis Börde waren Polizeibeamte mit Laser und Kelle stationiert. So standen sie unter anderen in Haldensleben, Oschersleben, Irxleben, Ebendorf, Colbitz und Schackensleben.

Insgesamt wurden 3037 Fahrzeuge von den Polizisten ins Visier genommen. Daraus resultierten 212 Ordnungswidrigkeiten, in fünf Fällen wurden sogar Strafanzeigen gestellt. Am häufigsten – 78 mal – wurden Geschwindigkeitsüberschreitungen registriert.

Die Börde-Polizisten wurden bei den Einsätzen tatkräftig von einem Ausbildungszug der Landesbereitschaftspolizei unterstützt. Auch die Autobahnpolizei war mit einem Team von Spezialisten mit von der Partie. Ferner war die Ausländerbehörde des Landkreises mit im Boot, was sich gerade bei Fällen von Aufenthaltsgenehmigungen als hilfreich erwies. So konnten drei Fälle von Verstößen gegen das Aufenthaltsgesetz zur Anzeige gebracht werden. Darunter war ein Fall von einem Serben, der bereits mehrfach dagegen verstoßen hatte und gegen den zudem auch ein Einreiseverbot vorlag.

Im Kofferraum eines anderen Fahrers fanden die Beamten eine Machete, die die zugelassene Klingenlänge von zwölf Zentimetern überschritt. Auch hier wurde Strafanzeige erstattet. Besonders gravierend war die Straftat eines Trecker-Fahrers in Oschersleben. Sein Anhänger war nicht nur seit 2015 nicht mehr pflichtversichert, auch die Bremsen waren kaputt und die Achse verschoben.

Parallel zum Einsatz auf den Straßen haben Kräfte der Bundespolizei auch auf den Bahnstrecken zwischen Haldensleben und Oschersleben Kontrollen vorgenommen. Hier konnten zehn Ordnungswidrigkeiten zur Anzeige gebracht werden. Oft handelte es sich jedoch „nur“ um Schwarzfahrer.

„Die Zusammenarbeit hat hervorragend geklappt“, freute sich Tina Beck, die den gesamten Großeinsatz koordiniert hat, bei der Auswertung am Freitag, 22. Juni 2018. Die Leiterin des Verkehrseinsatzdienstes im Polizeirevier Börde betonte, wie wichtig auch der Austausch mit anderen Polizeibehörden für die Mitarbeiter im Haldensleber Revier sei. Deswegen wertete Beck die Kontrolle auch sehr positiv. „Wir werden das auf jeden Fall wiederholen“, sagte sie.

Dies sei auch angesichts der hohen Anzahl an Verkehrsunfällen im Landkreis notwendig. Im vergangenen Kalenderjahr hatte es 5187 mal auf den Straßen der Börde gekracht. „Besonders bedauerlich war die hohe Zahl an Verkehrstoten“, so Tina Beck. 2017 waren elf Menschen bei Verkehrsunfällen auf den Straßen im Landkreis ums Leben gekommen. Drei mehr als noch im Vorjahr. Und bei fünf der elf Toten spielte eine überhöhte Geschwindigkeit eine Rolle. „Mit solchen Kontrollen wollen wir präventiv gegen die Hauptunfallursache im Landkreis vorgehen“, erklärte Tina Beck.