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Radweg Land stellt weitere Verbindung zwischen Uhrsleben und Erxleben in Frage

Während der erste Bauabschnitt des Ferkeltaxenradweges von Eilsleben nach Hakenstedt vor seiner Vollendung und der zweite Bauabschnitt nach Erxleben in der Planung steht, hat die Landesstraßenbaubehörde seine Planungsvereinbarung für den Radweg an der Landesstraße 25 zwischen Uhrsleben und Erxleben in Frage gestellt.

Von Carina Bosse 14.07.2023, 06:15
Radfahren gehört in der Börde zu den immer beliebter werdenden Freizeitbeschäftigungen. Ob auf dem Holunderradweg oder dem künftigen Ferkeltaxenradweg von Eilsleben nach Hundisburg spielt dabei keine Rolle. Wer es allerdings praktischer liebt, der radelt gern auf den kürzeren Wegen entlang von Ortsverbindungsstraßen.
Radfahren gehört in der Börde zu den immer beliebter werdenden Freizeitbeschäftigungen. Ob auf dem Holunderradweg oder dem künftigen Ferkeltaxenradweg von Eilsleben nach Hundisburg spielt dabei keine Rolle. Wer es allerdings praktischer liebt, der radelt gern auf den kürzeren Wegen entlang von Ortsverbindungsstraßen. Foto: Carina Bosse

Uhrsleben/Erxleben - Auf großes Interesse stieß die für Mittwoch aus aktuellem Anlass kurzfristig anberaumte Bürgerversammlung der Gemeinde Erxleben zum geplanten Radwegebau im Uhrsleber Feuerwehrhaus.

Aufgrund einer kurzfristigen Erkrankung des Bürgermeisters eröffnete der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Erxleben, Torsten Vester, die Bürgerversammlung und übergab das Wort an den Gemeindebeauftragten für Radwege, Martin Arnold. Neben dem bisherigen Verlauf der Planungen und dem Stand der Bauumsetzung berichtete das Gemeinderatsmitglied von einer kurzfristigen Mitteilung der Landesstraßenbaubehörde (LSSB), wonach die geschlossene Planungsvereinbarung seitens des LSBB und des zuständigen Verkehrsministeriums nicht mehr eingehalten werden soll. Vielmehr solle sich die Gemeinde entweder für die Weiterführung des Ferkeltaxenradweges von Uhrsleben bis zum Bahnhof Erxleben/Uhrsleben entscheiden oder aber für eine direkte, straßenbegleitende Anbindung parallel zur Landesstraße 25.

Kritische Fragen bleiben unbeantwortet

Kritisch angemerkt wurde, dass der Gemeinde Erxleben bisher noch gar kein schriftlicher Änderungswunsch des LSBB vorliegt. Die Behörde wäre seit einiger Zeit nicht zu erreichen, sodass man sich an das übergeordnete Verkehrsministerium gewandt hatte, wo die Information bestätigt worden ist.

Mit großer Verwunderung nahmen die Bürger diesen neuen Sachstand zur Kenntnis. Viele Anwesende fragten, warum die LSBB sich nicht an die geschlossenen rechtsverbindlichen Planungsvereinbarung halten will. Da trotz Einladung weder ein Vertreter der LSBB noch vom zuständigen Verkehrsministerium anwesend war, konnte die Fragestellung am Abend nicht beantwortet werden.

Gemeinde soll Absage juristisch prüfen

Als Votum der Bürger in Richtung anwesende Gemeinderäte wurde deutlich, dass die Gemeinde die Absage juristisch prüfen lassen und gegebenenfalls auch rechtlich dagegen vorgehen soll. Neben schon beauftragten Planungsleistungen und Grundstücksankäufen seien der Gemeinde für beide Strecken bereits erhebliche Kosten entstanden. Ein Umstand, den die zur Versammlung anwesenden Bürger so nicht hinnehmen wollen.

Beim straßenbegleitenden Radweg an der Landesstraße (L) 25 liegt der Vorteil darin, dass am Ortseingang Uhrsleben von Erxleben kommend eine Mittelinsel auf der L 25 als Querungshilfe hergerichtet werden würde, was zusätzlich zur Sicherheit als auch zur Verkehrsberuhigung innerorts beitragen würde. Der Radweg verbinde beide Orte auf kürzester Strecke.

Diese beiden Radwehvarianten sollen nach Wunsch der Bürger auch verwirklicht werden.
Diese beiden Radwehvarianten sollen nach Wunsch der Bürger auch verwirklicht werden.
Grafik: prePress

Die Vorteile des Verbindungsstückes auf der Trasse zwischen Uhrsleben Zugbrücke und Bahnhof Erxleben/Uhrsleben liegen in einer durchgehenden Streckenführung, die weitere Orte anbindet, allerdings mit der Inkaufnahme von, wenn auch relativ minimalen, Umwegen.

Einig waren sich alle beteiligten Bürger, dass weiterhin beide Streckenabschnitte realisiert werden müssen und dafür nun Lösungen her sollen.

Landtagsabgeordneter möchte helfen

„Trotz der sehr kurzen Vorbereitungszeit war es für mich eine gelungene, richtige und konstruktive Versammlung“, so das Fazit von Torsten Vester. Die Bürger konnten umfänglich informiert werden und sich ein Bild von der misslichen Lage des Gemeinderates in dieser Angelegenheit machen. Der stellvertretende Bürgermeister bedauerte, dass niemand vom LSBB am Termin teilnehmen konnte: „Die Anwesenheit eines Vertreters hätte zur wesentlichen Erklärung des Problems beigetragen.“

Der ebenfalls anwesende Landtagsabgeordnete Tim Teßmann (CDU) hat sich dafür eingesetzt, schnellstmöglich einen Termin im zuständigen Ministerium zu erhalten, um die offenen Fragen zu klären und diesen bereits einen Tag nach dem Info-Abend beim Staatssekretär angefragt.

Während eines Info-Abends wurden die Bürger über den Stand zum geplanten Radwegebau zwischen Uhrsleben und Erxleben informiert.
Während eines Info-Abends wurden die Bürger über den Stand zum geplanten Radwegebau zwischen Uhrsleben und Erxleben informiert.
Foto: Feuerwehr

Zur Versammlung wurde festgelegt, dass in zwei Monaten eine weitere Bürger-Infoveranstaltung stattfinden soll, um die nächsten Schritte zu besprechen. Ziel sollte in jedem Fall die Realisierung beider Streckenabschnitte sein.

Die Bürger wünschen sich eine aktive Einbeziehung in die Entscheidungsprozesse und wollen aktuell über die neuesten Entwicklungen informiert werden. Bis dahin wird Torsten Vester die gewonnenen Eindrücke mit in den Gemeinderat nehmen und „auch nochmal deutlich unsere Hausaufgaben als Gemeinde ansprechen. Ich werde mich dafür einsetzen, dass wir weitere Versammlungen folgen lassen, um den Bürgern den jeweiligen Sachstand zeitnah darlegen zu können“.