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Lkw-Verkehr Bürgermeister sammeln Unterschriften

Gegen den Lkw-Verkehr haben Bürger von Eschenrode, Hörsingen und Weferlingen unterschrieben. Die Listen gehen an den Verkehrsminister.

Von Carina Bosse 04.04.2016, 01:01

Eschenrode/Hörsingen/Weferlingen l Die ständig steigenden verkehrlichen Belastungen der Ortsdurchfahrten durch Lkw- und Schwerlastverkehre haben die Orte Eschenrode, Hörsingen und Weferlingen zu einer gemeinsamen Aktion veranlasst.

Einige Wochen lang sammelten alle drei Ortschaften Unterschriften von betroffenen und engagierten Anwohnern, um ein Verminderung des Lkw-Verkehrs insbesondere auf der Landesstraße 42 und der Kreisstraße 1148 zu erreichen.

„Das Entscheidende ist“, sagten Ortsbürgermeister Jürgen Böttcher aus Eschenrode und Peter Schorlemmer aus Hörsingen, dass „wir mit der Bahnlinie nach Haldensleben und gen Westen Alternativen haben und schwere Güter von der Straße auf die Schiene verlagern könnten.“

Allein die örtlichen Firmen könnten auf diese Weise täglich bis zu 120 Lkw-Ladungen auf der Straße einsparen und diese auf dem Schienenweg zu den Kunden transportieren.

Weferlingens Ortsbürgermeister Hans-Werner Kraul spricht von einer spürbaren Entlastung des Verkehrs, wenn die Bahntrasse von Weferlingen nach Haldensleben stärker als bisher ausgelastet werden würde. Die Voraussetzungen sind vorhanden, Bahnverladeeinrichtungen erneuert, das Gleisbett ertüchtigt worden.

Wenn nun auch noch die Abnehmer mitziehen würden, könnte das Bemühen um weniger Lkw-Transporte Früchte tragen.

Die Listen mit den Unterschriften wurden am Freitag dem CDU-Landtagsabgeordneten Ralf Geisthardt übergeben, der sie am Dienstag dem Landes-Verkehrsminister Thomas Webel überreichen will.

Mit Hilfe des Landeseinflusses erhoffen sich die Orte eine schnellere Umsetzung des Gütertransports auf die Schiene.

Das Land Sachsen-Anhalt hat bereits signalisiert, bei der Herstellung der Voraussetzungen für eine Be- und Entladung beim Endverbraucher Unterstützung leisten zu wollen.

Auch die Lappwaldbahn als Betreiber der Strecke von Weferlingen nach Haldensleben hat ihre Bereitschaft signalisiert.

„Eine umweltfreundlichere Variante gibt es nicht“, betonte Ralf Geisthardt. Neben dem Schiffsverkehr sei die Bahn in Deutschland nun einmal das ökologischste und effizienteste Transportmittel. Darum wolle er sich auf jeden Fall dafür einsetzen, dass die Unternehmen aus der Region ihre Güter wie beispielsweise Sand oder Kies auf den Gleisen direkt zum Kunden bekommen können.

„Ein paar mehr Unterschriften hätten für dieses unterstützenswerte Anliegen ruhig noch zusammenkommen können“, meinten die drei Ortsbürgermeister zu den etlichen Hundert, die sie in relativ kurzer Zeit gesammelt hatten.

Doch letztendlich stand der Einreichungstermin, so dass die Listen nun zügig beim Landes-Verkehrsministerium vorgelegt werden sollen.