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Wirtschaft Mittellandkanal verbindet die Kommunen in der Region

Mehr Kooperation entlang des Mittellandkanals! So lautet der Kerngedanke des Projektes Wirtschaftsraum Mittellandkanal. Eine dreitägige Rundreise hat es zum Projektstart gegeben. Zwischenstationen hat es in Calvörde und Bülstringen gegeben.

Von Anett Roisch 16.06.2021, 16:09
Der Mittellandkanal ist für die Wirtschaft eine wichtige Handesstraße. Die Zusammenarbeit der Kommunen entlang des Kanals - vor allem in der Gewerbe- und Wohngebietsentwicklung, im Tourismus oder im Standortmarketing - sind Ziele des Projektes.
Der Mittellandkanal ist für die Wirtschaft eine wichtige Handesstraße. Die Zusammenarbeit der Kommunen entlang des Kanals - vor allem in der Gewerbe- und Wohngebietsentwicklung, im Tourismus oder im Standortmarketing - sind Ziele des Projektes. Foto: Anett Roisch

Calvörde/Bülstringen - Der ländliche Raum entlang des Mittellandkanals zwischen Wolfsburg und Magdeburg soll zukünftig stärker als Wirtschaftsraum entwickelt werden. So sieht es der Regionale Entwicklungsplan für die Planungsregion Magdeburg vor. Zu diesem Zweck haben die Gemeinden Barleben, Bülstringen und Calvörde eine Kooperationsvereinbarung zur Erarbeitung eines interkommunalen Konzeptes „Wirtschaftsraum Mittellandkanal“ abgeschlossen. An dem Projekt sollen auch die Städte Haldensleben, Oebisfelde-Weferlingen und Wolmirstedt sowie die Einheitsgemeinde Niedere Börde beteiligt werden.

Vor kurzem gab es zum Auftakt des Projektes eine dreitägige Rundreise, die durch das beauftragte Unternehmen BTE Tourismus- und Regionalberatung organisiert wurde. Die Projektbearbeiterinnen Malin Baruschke und Sonja Licht von BTE besuchten die beteiligten Anliegerkommunen des Kanals.

„Tatsächlich haben alle Gemeinden ihre eigenen Schwerpunkte und Handlungsbedarfe, dennoch gibt es große Schnittmengen“ fasste Malin Baruschke von BTE in einer Pressemitteilung zusammen. Die meisten gemeinsamen Potenziale würden - nach ihren Ausführungen - im Bereich Tourismus liegen. Die Idee, vor allem den ländlichen Tourismus und den Fahrradtourismus entlang des Kanals auszubauen, sei von allen Gesprächsteilnehmern als großes Potenzial eingeschätzt worden. Gleiches gelte für die Initiierung der Fahrgastschifffahrt oder die stärkere Ansprache der passierenden Freizeitschiffer, beispielsweise aus dem niederländischen Ausland. Vor allem in der Kombination von Wassererlebnis und Radfahren erhoffen sich die Beteiligten Impulse für den Infrastrukturausbau, für das heimische Gastgewerbe und eine stärkere Einbindung der beliebten Anlaufpunkte und Großschutzgebiete der Region.

Der Sportboothafen Calvörde punktet

Mit dem Sportboothafen punktet bereits die Gemeinde Calvörde in Sachen Tourismus. Der kleine Hafen ist Anziehungspunkt für Wassersportfreunde weit über die Grenzen von Sachsen-Anhalt hinaus. Das Naherholungsgebiet Grieps soll unter anderem als Tor zum Drömling mit einer Erweiterung der Waldgaststätte touristisch attraktiver gestaltet werden. Über die historische Entwicklung von Calvörde berichtete Calvördes Bürgermeister Volkmar Schliephake (CDU). „Der Flecken Calvörde ist eine alte Handelsmetropole mit Gerichtsbarkeit. Genau an dieser Stelle docken wir natürlich weiter an“, sagte der Gemeindechef und führte die Gäste vom Marktplatz zur „Teufelsküche“ und durch das Gewerbegebiet bis in den Grieps.

„Ein spannendes Thema für uns ist auch das Feld der erneuerbaren Energien. Wir erstellen gerade ein Energiekonzept in Verbindung mit dem Vorhaben Solarpark Calvörde“, sagte Schliephake. Vorstellbar wäre der Wirtschaftsraum Mittellandkanal als Beispielregion zur Gewinnung erneuerbarer Energien und einem innovativen Energiemanagement.

Ein weiteres Handlungsfeld ist die Gewerbeflächenentwicklung. „Die Nachfrage nach Gewerbeflächen hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Hier ist die Wasserstraße mit seinen Hafenstandorten in Bülstringen, Haldensleben und Vahldorf ein wichtiger Standortfaktor für unsere Region, von der auch benachbarten Gewerbestandorte am Mittellandkanal ohne direkten Hafenanschluss profitieren können“, sagte Sven Fahrenfeld, Bürgermeister der Gemeinde Bülstringen.