1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Müll illegal mitten in der Natur bei Calvörde entsorgt

Umwelt Müll illegal mitten in der Natur bei Calvörde entsorgt

Der Calvörder Umweltausschuss sucht nach einer Möglichkeit für eine zentrale Annahmestelle.

Von Anett Roisch 11.05.2021, 06:30
iAn vielen Stellen entlang des Ufers des Mittellandkanals in Calvörde wurde Grünschnitt und anderer Müll illegal entsorgt.
iAn vielen Stellen entlang des Ufers des Mittellandkanals in Calvörde wurde Grünschnitt und anderer Müll illegal entsorgt. Foto: Ulrich Ueckert

Michael Böwing (UWG), Mitglied des Gemeinderates, berichtete bei der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Wirtschaftsausschusses der Gemeinde Calvörde, dass er am Ortsrand von Calvörde immer mehr Grünschnitt und Plastiksäcke mit Müll mitten in der Natur liegen sieht.

„Am Grieps in der Nähe des Judenfriedhofes hat zum Beispiel jemand einen großen Beutel mit Babywindeln hingestellt“, schilderte der Calvörder. Nach seinen Beschreibungen wird vermehrt auch Grünschnitt einfach am Wegesrand entsorgt. Böwing fragte nach, ob die Gemeinde nicht eine zentrale Annahmestelle für Grünschnitt einrichten könnte oder ob es andere Möglichkeiten für die Grünschnittentsorgung gibt. Die Leute würden – nach seinen Erfahrungen – keine langen Wege auf sich nehmen und einfach im Dunkeln das Grünzeug am Kanal oder anderswo abladen.

Calvördes Bürgermeister Volkmar Schliephake (CDU) erklärte, dass es im Landkreis Börde mehrere Annahmestellen wie in Haldensleben, Oebisfelde oder Oschersleben, für Grünschnitt und kompostierbare Abfälle gibt.

Anlage zwischen Grauingen und Flechtingen

„In unmittelbarer Nähe haben wir die Biokompostieranlage zwischen Grauingen und Flechtingen. Dort wird das Material auch gehäckselt“, erklärte der Bürgermeister.

In der Vergangenheit habe die Kommune schon mal über eine zentrale Stelle nachgedacht. Dies sei aber nicht so einfach, weil rechtliche Voraussetzungen geschaffen werden müssten. „Der Grünschnitt vergammelt und verwittert. Da kommt Sickersaft raus“, beschrieb er. Wenn das Material an einer Stelle konzentriert gelagert wird, sei der Vorgang nicht mehr umweltkonform. Bestimmte Auflagen müssten erfüllt werden. Schliephake fragte bei den Mitarbeitern des Ordnungsamtes der Verbandsgemeinde Flechtingen zu den Möglichkeiten der Grünschnittentsorgung nach. „Die Abnahme und die Aufsicht müsste – nach Aussage des Landkreises – durch die Gemeinde erfolgen. Das ist letztendlich auch eine Preisfrage. Die Realisierbarkeit wird aktuell überprüft“, versicherte Schliephake.