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Rocknacht "Völkerball" heizt in Calvörde ein

Die "Rammstein"-Coverband "Völkerball" hat es bei der Rocknacht in Calvörde ordentlich krachen lassen. Sie fackelten fast die Bühne ab.

Von Anett Roisch 04.08.2017, 01:01

Calvörde l „Wir sind 99 Prozent Rammstein und dabei 100 Prozent Völkerball“, betonten die Musiker. Das Publikum im Calvörder Grieps konnte sich im Rahmen des Springturniers ein Bild davon machen, was dieser Slogan bedeutet. Der Platz war mit etwa 1400 Zuschauern brechend voll.

„Völkerball ist eine Band, die muss man nicht nur hören, sondern auch sehen. Sie covern Rammstein so gut, dass man schon genau hinsehen und hören muss, um einen Unterschied zu erkennen“, schwärmte Detlef Köhler, der extra aus Braunschweig angereist war, um seine Lieblingsband live zu erleben.

Schnell wird bei einem Besuch hinter der Bühne klar, dass das Sprichwort „Harte Schale, weicher Kern“ auch irgendwie bei dieser Band zutrifft. Wie wohlerzogene Jungs bedankten sie sich bei Heidi Lemke, die die Männer vor dem Auftritt mit Speisen und Kaffee umsorgte. Hier und da gab es für die Calvörderin noch eine Umarmung und ein Poster, auf dem die Musiker noch alle brav vor dem Auftritt unterschrieben.

„Feuer frei!“ hieß es mit dem Fall des schwarzen Vorhangs und donnerndem Sound zu Beginn des Konzertes. Mit Stahlhelm und in Kriegsausrüstung marschierte Keyboarder Andreas Schanowski zu „Links zwei, drei, vier“ ein. Mit Flammenwerfern wurde es schon kochend heiß in den ersten Reihen. Mit scheinbar abwesenden, toten Blicken und den typischen, kantigen und entschlossenen Bewegungen und Gesten verkörperte „Völkerball“ gekonnt die fremde und kühle Ausstrahlung. Viele im Publikum sangen sofort textsicher mit, kein Wunder bei den vielen „Rammstein“-T-Shirt-Trägern.

Zum Publikum gehörten auch Besucher, die zum ersten Mal mit dieser Musik in Berührung kamen und noch etwas unsicher mitwippten. Nach der Pause war das Eis endgültig geschmolzen. Und das nicht nur durch die Feuerwerfer, sondern auch durch die Power, die von der Bühne auf die Fans übergriff. „Völkerball“-Frontmann René Anlauff kam der unverwechselbaren Stimme von „Rammstein“-Sänger Till Lindemann sehr nah. Die Bühne explodierte nur so vor Pyro-Effekten. Mit dem harten Sound, ihren ungewöhnlichen Texten und ihrer mitreißenden Show begeisterten sie ihre Fans. Zu „Mein Teil“, einem vom „Kannibalen von Rotenburg“ inspirierten Lied, saß der Keyboarder in einem riesigen Kochtopf. Anlauff sang in ein Fleischermesser-Mikrofon und jagte seine „Mahlzeit“ über die Bühne. Die größte Begeisterung gab es gegen Ende des Konzerts beim Titel „Amerika“ mit buntem Konfettiregen.

Die Musiker gestanden, dass sie zum ersten Mal bei einem Reitturnier aufgetreten sind. „Wir machen von euch jetzt ein Angeber-Foto, das wir bei Facebook reinstellen“, erklärten die knallharten Rocker und animierten ihre begeisterten Fans, die Hände für ein Abschiedsfoto hochzureißen.