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Schädling Eichenprozessionsspinner wird eingedämmt

Die Stadt Haldensleben kämpft gegen den Eichenprozessionsspinner. Der Schädling wird mit biologischen Mitteln bekämpft.

Von Juliane Just 15.05.2020, 01:01

Haldensleben l Die kleinen Schmetterlingsraupen sind mit dem bloßen Auge manchmal gar nicht zu erkennen, doch sie sind äußerst gefährlich. Auch in der Stadt Haldensleben ist der Eichenprozessionsspinner seit vielen Jahren präsent. In der vergangenen Woche wurden einige Bäume vorwiegend mit biologischen Mitteln bekämpft.

Zum ersten Mal tauchte die Raupe im Jahr 2012 auf, wie Christina Wiegmann, Sachgebietsleiterin Grünanlagen vom Stadthof, weiß. Damals wurden Teile der Stadt sowie Satuelle und Uthmöden mit dem Hubschrauber beflogen und anschließend gesperrt. „Seitdem wurden immer mal wieder einzelne kleine Nester an verschiedenen Bäumen im Stadtgebiet gefunden und deshalb gab es auch an diesen Stellen eine Bekämpfung“, so Christina Wiegmann.

Insgesamt gibt es 672 erfasste Eichen in Haldensleben und allen Ortsteilen. Dabei handelt es sich um Straßen-, Park- und Friedhofsbäume. Befallene Eichen, für die der Stadthof zuständig ist, wurden im vergangenen Jahr in zwei Bereichen gefunden. Dabei handelt es sich zum einen um die alte Eiche auf dem Festplatz in Uthmöden und eine der drei großen Eichen an der Ecke Bahnhofstraße/ Jungfernstieg.

Deshalb kamen diese zwei Standorte in diesem Jahr bei der vorbeugenden Bekämpfung dazu. „In den vergangenen Jahren hatten wir regelmäßig nur eine vorbeugende Bekämpfung auf dem Alten Friedhof vornehmen lassen – auch aufgrund der Nähe der Eichen dort zu den beiden Schulen“, erklärt die Sachgebietsleiterin.

Für die biologische Bekämpfung wird ein Präparat namens Forey-ES genutzt. Mit dem Biozid wird der gesamte Baum eingesprüht, um die Larven zu bekämpfen. Diese schlüpfen mit dem Laubaustrieb und durchlaufen sechs Entwicklungsstadien bis zur Verpuppung. Vor dem dritten Entwicklungsstadium, ab dem die gefährlichen Brennhaare ausgebildet werden, werden die Raupen bekämpft.

Die Raupen und Gespinste sollten grundsätzlich nicht berührt werden. Durch den Kontakt mit den Brennhaaren der Raupen kann es zu gesundheitlichen Beschwerden kommen, die sich durch einen sehr unangenehmen Juckreiz mit nachfolgender Entzündung der Haut mit Quaddeln und Bläschen äußern kann. Bei Einatmung können außerdem Reizungen der Atemwege, bei Kontakt mit den Augen eine Reizung der Bindehaut ausgelöst werden. Auch Allgemeinsymptome wie Schwindelgefühl und Fieber sowie allergische Reaktionen können auftreten.

Die kleine Raupe schlüpft Ende April. Die vor allem nachtaktiven Tiere machen sechs Raupenstadien durch. Sie sammeln sich im dritten Larvenstadium in den typischen Nestern, die an Astgabelungen und am Stamm entstehen. Abends wandern die Raupen in langen „Prozessionen“ zu den Fraßplätzen.