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Schlossrestaurant Sanierungskosten verdoppeln sich

Die Restaurantsanierung auf Schloss Hundisburg wird fast doppelt so teuer wie zunächst geplant.

Von André Ziegenmeyer 26.02.2016, 00:01

Hundisburg l Der Grund für den sprunghaften Kostenanstieg ist eine Ausweitung der geplanten Arbeiten. Wie Holger Waldmann vom städtischen Bauamt informiert, konnten die Räumlichkeiten nach dem Auszug des bisherigen Pächters genauer in Augenschein genommen werden.

Es biete sich die Möglichkeit, die Küche zu erweitern, um eine bessere Nutzung der Räumlichkeiten zu gewährleisten. Dafür muss jedoch die Heizungs- und Lüftungsanlage, die sich im Nebenraum befindet, umziehen. Gleichzeitig soll sie erneuert werden. Das sei ursprünglich nicht vorgesehen gewesen und ein maßgeblicher Faktor für die Kostensteigerung. Darüber hinaus soll, auch nach alter Planung, unter anderem der Gästebereich baulich deutlicher vom Servicebereich getrennt werden (Volksstimme berichtete). Beginnen sollen die Arbeiten in der zweiten Jahreshälfte.

Insgesamt befindet sich die Stadt in einer günstigen Situation. „Wir können besser sanieren, brauchen aber kein zusätzliches Geld“, betont Holger Waldmann. Denn ein maßgeblicher Teil der Kosten soll durch Mittel aus dem Förderprogramm „Leader“ gedeckt werden. Und hier haben sich die Bedingungen geändert. Das geht aus einer Beschlussvorlage hervor, mit der sich der Wirtschafts- und Finanzausschuss auf seiner jüngsten Sitzung beschäftigt hat. „Auf der Grundlage der bisher geltenden Förderquote (75 Prozent netto) wurden in den Haushalt 2016 Fördermittel (...) in Höhe von 157 500 Euro eingestellt. Daraus ergaben sich einzusetzende Eigenmittel der Stadt Haldensleben von 92 500 Euro“, heißt es dort.

Laut einer neuen Richtlinie würden durch „Leader“ nun aber 80 Prozent der Brutto-Ausgaben gefördert. Dadurch könne die Stadt auf Fördermittel in Höhe von 350 000 Euro hoffen. Das ist die Höchstfördergrenze für ein Einzelvorhaben. Der städtische Eigenanteil liegt nach dieser Kalkulation bei 89 000 Euro – und damit sogar etwas niedriger als zuvor. Haushaltsrechtlich handele es sich trotzdem um eine überplanmäßige Ausgabe. Deshalb muss zunächst der Stadtrat zustimmen. Dessen nächste Sitzung findet am Donnerstag, 10. März, statt.

Bei der Frage nach der Wahrscheinlichkeit, dass die Fördermittel auch wirklich gewährt werden, zeigt sich die Stadt zuversichtlich. Wie Holger Waldmann erklärt, gibt es für die einzelnen Vorhaben eine Prioritätenliste. Wie Stadt-Pressesprecher Lutz Zimmermann ergänzt, stünden für die ersten elf Vorhaben 2016 voraussichtlich die nötigen Mittel bereit. Und genau diesen elften Platz nimmt laut Holger Waldmann die Sanierung des Hundisburger Schlossrestaurants derzeit ein. Es gebe auch kein Signal, dass sich durch die Neukalkulation daran etwas ändern werde.

Unterdessen läuft die Suche nach einem neuen Pächter auf Hochtouren. „Es gibt mehrere Interessenten. Aber bisher ist noch keine offizielle Bewerbung eingegangen“, erklärt Joachim Hoeft, der Vorsitzende des Vereins Kultur-Landschaft Haldensleben-Hundisburg. Dieser ist der Verpächter des Restaurants - auch wenn die Stadt Eigentümerin des Schlosses ist. Die Suche nach dem Pächter soll nun intensiviert werden, vor allem auch überregional. Bisher galt der 18. März als Stichtag für Bewerbungen. Jetzt solle die Frist eventuell verlängert werden.

Alle Details zur Ausschreibung finden sich unter wwww.schloss-hundisburg.de