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Schnelles Internet Telekom möchte 2018 Breitbandnetz ausbauen

Die Telekom will mit dem Ausbau des schnellen Internets in Oebisfelde-Weferlingen beginnen. Dazu gab es eine Info-Veranstaltung.

Von Anett Roisch 10.11.2017, 00:01

Rätzlingen l Andreas Meyer, Regionalmanager der Telekom, erinnerte an den Einbau der Glasfaserkabel Anfang der 1990er Jahre. Diese Leitungen seien – nach seinen Ausführungen – für das schnelle Internet dieser Tage nicht geeignet und sollen 2018 modernisiert werden. „Wir fangen im Bereich der Stadt Oebisfelde-Weferlingen mit Buchhorst, Breitenrode, Klinze, Ribbensdorf, Schwanefeld, Seggerde, Walbeck, Wassensdorf, Döhren, Siestedt, Weddendorf und Weferlingen an“, informierte Meyer am Mittwochabend in der Goldenen Gans in Rätzlingen. „Wir haben den Ausbau bei der Bundesnetzagentur angemeldet und warten jetzt auf die Genehmigung der Kommune zum Ausbau“, erklärte Meyer.

Die meisten Interessenten würden sich auf einen 50-MBit-Anschluss orientieren. „Für die allermeisten Haushalte werden dann Datenmengen von bis zu 100 MBit/s möglich sein“, so der Regionalmanager. „Die Bauarbeiten sollen 2018 beginnen“, informierte Joachim Fricke, Leiter des Projektes Breitbandausbau der Telekom für Sachsen-Anhalt, über den aktuellen Stand der Planungen. „In den allermeisten Bereichen – auch in Rätzlingen – soll Mitte des nächsten Jahres der Ausbau abgeschlossen sein“, erklärte Meyer.

Die Telekom setze weiter auf die Vectoring-Technologie, für die Glasfaserkabel in den Orten bis zu den Verteilerkästen gelegt würden und von dort aus Kupferkabel in die Häuser. In Zukunft seien damit noch höhere Geschwindigkeiten als 100 MBit/s möglich – mit Super-Vectoring sogar bis zu 250 MBit/s führten die Telekom-Spezialisten aus. Bereits im kommenden Jahr werde diese Technik bei der Telekom eingebaut.

Markus Hars aus Rätzlingen erklärte, dass er 750 Meter vom Verteilerkasten entfernt wohnt. Er wollte wissen, welche Leistung ihm garantiert wird. „Es ist abhängig, wie weit man vom Verteilerkasten weg ist“, gestand Meyer. Dann bestehe die Möglichkeit, dass durch Funktechnologie via LTE auszugleichen. Aber für die allermeisten Haushalte werde die erforderliche Bandbreite zur Verfügung stehen, versicherte der Regionalmanager. Fricke sagte, dass nach dem Ausbau von den am Verteilerkasten ankommenden 100 MBit/s in einer Entfernung von 800 Metern noch 50 MBit/s übrig sind.

Hars erklärte, dass der andere Anbieter bereits mit den Arbeiten begonnen hat und ihm das Glasfaserkabel bis in den Keller legen würde. Meyer betonte: „Unseren Ausbau haben wir bei der Bundesnetzagentur angekündigt. Wir werden das Netz auf jeden Fall ausbauen. Wenn Sie einen Telekom-Hausanschluss im Keller haben, können Sie wählen, ob sie unsere Leitung nehmen oder nicht.“

Holger Haupt, Projektleiter der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Breitband beim Landkreis Börde, meldete sich zu Wort: „Der Landkreis ist Mitglied zusammen mit acht Einheits- und Verbandsgemeinden in der ARGE und unterstützt durch vielfältige Maßnahmen die Gemeinden. Wir haben die Bestätigung des Bundes vom 7. November 2017, dass die Ausbaubekundung der Telekom aus dem Jahr 2015 und 2016 als gegenstandslos zu sehen ist.“ Meyer erklärte, dass er sich auf diese Diskussion nicht einlässt: „Wir wissen, was wir bekundet haben. Das, was wir Ihnen heute zeigen, haben wir angekündigt.“

Robert Heinrich aus Weferlingen sprach Haupt an und sagte: „Ich sehe das Problem darin, dass die Stadt sich massiv verschuldet, weil sie als Eigentümer dieses Netzes in Vorleistung geht. Es geht um einen Kredit von 38 Millionen Euro. Ich befürchte, dass das ein Schnellschuss ist. Die Telekom legt die Kabel kostenlos für die Kommune.“ Haupt erklärte: „Die Vorbereitung für dieses Zukunftsprojekt hat bereits zwei Jahre gedauert. Der Glasfaserausbau bis in jedes Haus wird nur dann vollzogen, wenn über Vorverträge die Refinanzierung abgesichert ist. Das Glasfaserprojekt refinanziert sich vollständig durch Pachteinnahmen, Bundesfördermittel und beantragte Landesfördermittel. Der Investitionskredit der Gemeinde wird immer mehr abgeschmolzen. Der reguläre Haushalt der Gemeinde wird nicht belastet.“

Maik Engel aus Kathendorf fragte, ob die Telekom nicht auch die offenen Gräben des Stromversorgers nehmen könnte. „Wir haben zum größten Teil schon Leerrohre in der Erde“, erklärte Fricke. Uwe Rothmann aus Rätzlingen äußerte sein Unverständnis darüber, dass kein Vertreter der Stadt anwesend ist, um Fragen zur Genehmigung zu beantworten. An dieser Stelle machte Haupt Ausführungen zum Genehmigungsverfahren, das analog über den Landkreis läuft.

Janett Segeler aus Rätzlingen erklärte: „Bei Gewitter fällt das normale Telefon aus. Ich möchte Fernsehen schauen. Wenn es regnet, gibt es kein Bild, und wir können ins Bett gehen.“ Meyer erklärte, dass das Fernsehgucken auch über das neue Kabel mit HD-Qualität möglich sei. „Jeder muss für sich allein entscheiden, wo er seinen Anschluss wählt“, betonte Meyer.