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Grimm-Schule Schüler zieht es ins „grüne Klassenzimmer“

Die 200 Schüler der Calvörder Sekundarschule „Brüder Grimm“ können jetzt auch im „grünen Klassenzimmer“ lernen.

Von Anett Roisch 22.06.2016, 01:01

Calvörde l Die Sekundarschüler freuen sich über blauen Himmel und Sonnenschein noch mehr als sonst. Denn dank des neuen „grünen Klassenzimmers“ können sie nun Unterricht im Freien abhalten. Statt Wände gibt es viele Büsche, die Decke ist der Himmel. Die Schüler sitzen auf Holzbänken, um sie herum summt, brummt und blüht es, Bäume spenden Schatten.

Bei der Einweihung begrüßt Schulleiter Claudio Kühn viele Gäste, denn das Projekt wurde mit der Unterstützung vieler Freunde, Mitglieder des Schulfördervereins, Sponsoren und Vertreter der Gemeinde, des Landkreises Börde, der Öko-Schule und vom Haus des Waldes verwirklicht. „Seit dem Schuljahr 2013, als mit dem Anlegen des ersten Hochbeetes begonnen wurde, konnte Jahr für Jahr dieses Projekt weiter entwickelt werden“, blickt der Schulchef zurück und bedankt sich auch bei allen Schülern der siebenten, achten und neunten Klasse, die im Wahlpflichtkurs „Planen, bauen und gestalten“ unter der Leitung der Lehrerinnen Ines Ziemann und Marlies Trautvetter mit hervorragenden Leistungen und hoher Einsatzbereitschaft das „grüne Klassenzimmer“ hergerichtet haben. „Der größte Vorteil am grünen Klassenzimmer ist, dass die Schule mehr als Lebensraum wahrgenommen wird statt als Lernfabrik“, beschreiben die Lehrerinnen. Die Projektentwicklung sei – nach den Ausführungen von Kühn – aber noch nicht abgeschlossen, sondern es gäbe noch zahlreiche Vorhaben. Er wünscht sich, dass das Klassenzimmer vielfältig genutzt wird und die Schüler viel Freude darin haben.

„In den Klassen entstanden viele Ideen“, sagt Annika Heinrichs und zeigt auf die gestalteten Schautafeln. „Wir Schüler haben unser Projekt damals auch in der Volksbank Helmstedt vorgestellt. Wir konnten überzeugen und kamen so zu dem ersten Geld für die Umsetzung unserer Pläne. Der Förderverein legte noch Geld drauf. Firmen halfen uns bei der Materialbeschaffung. So konnten im Herbst 2015 die Sitzbänke mit Überdachung gebaut werden“, zieht Annika Heinrichs Bilanz. Sie bedankt sich auch beim Schulleiter, der das Projekt ermöglichte, sowie bei den Lehrern, die Verständnis zeigten, dass die praktischen Tätigkeiten oft auch Unterrichtsstunden in Anspruch nahmen. Lobende Worte gehen an die beiden Schulhausmeister, die immer mit anpacken.

Diese idyllische Fläche soll nicht nur Unterrichtszwecken für praktische Erfahrungen mit Pflanzen, Pflegen und Ernten dienen, sondern auch als eine Idylle auf dem Schulgelände heranreifen.

„Mit unserem Wahlpflichtkurs haben wir uns bei der Organisation BildungsCent beworben. BildungsCent arbeitet im gesamten Bundesgebiet mit mehr als 3500 Schulen und Bildungseinrichtungen zusammen. Von denen haben wir einen ganzen Karton mit Pflanzen bekommen. Außerdem gab es Becherlupen und Maßband, Fernglas und Stethoskop in der Waldkiste. Bei Aktion Wald können Kinder den Lebensraum Wald erkunden“, erklärt Ines Ziemann. Ein „Eichhörnchenpfad“ – gleich neben dem „grünen Klassenzimmer“ – soll das Projekt ergänzen. Selbst angefertigt haben die Schüler bereits Wegweiser. Aus einer Kabeltrommel entstand der Lehrertisch. Das neueste Projekt ist eine Outdoorküche. Darin soll es neben einem besonderen umweltfreundlichen Kühlschrank später noch einen Lehmofen geben. „Unser grünes Klassenzimmer braucht noch ein Logo“, sagt Schülerin Laura Schröder und erklärt, dass es nun einen Malwettbewerb geben soll, bei dem jede Klasse ein passendes Symbol entwickelt. Bis zum 26. August 2016 sollen die Vorschläge im Biologieraum abgegeben werden. Die Klasse, die das beste Logo entwickelt, bekommt einen Preis.