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Schulprojekt Süplinger Berg im Olympia-Fieber

Der Süplinger Berg stand für zwei Tage im Zeichen der Olympischen Spiele. Anlass war ein Projekt der Kästner- und der Nathusius-Schule.

Von André Ziegenmeyer 29.08.2017, 01:01

Haldensleben l Bunte Luftballons steigen in den Himmel über dem Sportplatz. Kurz darauf singen 270 Kinder ihre selbst gedichtete olympische Hymne „Hand in Hand“. Mit diesen Szenen ist vor Kurzem ein großes Projekt an der Grundschule „Erich Kästner“ zu Ende gegangen.

Zu Beginn jedes Schuljahres gibt es dort die Ankommenswochen. Den Abschluss bildet ein lerngruppen- und klassenübergreifendes Projekt. Alle Schüler sind mit dabei. „Wir haben unter anderem schon Waldspiele und ein Schwimmfest organisiert“, erklärte Lehrerin Susanne Neuhaus. Dieses Jahr jedoch fiel alles deutlich größer aus.

Zum einen machte die Förderschule für geistige Entwicklung „Johanne Nathusius“ mit. Darüber hinaus unterstützen zahlreiche Partner die olympischen Spiele auf dem Süplinger Berg. „Die evangelische Sekundarschule stellt ihre Sporthalle zur Verfügung, die Räume des Kinderschutzbundes können die Nathusius-Schüler nutzen, falls sie einen Rückzugsort brauchen“, zählte Susanne Neuhaus auf. Auch die Jugendeinrichtung „Kids & Co.“ öffnete ihr Gelände für sportliche Wettbewerbe. „Aber auch ohne tolle Schulleitungen, Pädagogen, den Hort, die Familien der Kinder sowie die Sponsoren wäre es nicht gegangen“, so Susanne Neuhaus.

Den Auftakt bildete der sogenannte „Länderteamtag“. Alle Schüler versammelten sich morgens auf dem Sportplatz. Sie wurden zunächst auf fünf Kontinente und anschließend auf jeweils vier dazugehörige Länder verteilt. Davon hing das weitere Programm ab.

„Jede Gruppe umfasst Schüler der Klassen eins bis vier sowie geistig behinderte Kinder“, führte Susanne Neuhaus aus. „Am ersten Tag sollten sie sich untereinander kennenlernen und etwas über ihr jeweiliges Land erfahren.“ Für die asiatischen Ländern stand beispielsweise Yoga auf dem Programm, die Europäer versuchten sich im Hip-Hop, die Amerikaner im Line Dance, die Australier schwammen im Rolli-Bad und die Afrikaner beschäftigten sich mit Pilates. Zum Abschluss wurden dann schon einmal die Hymne und der feierliche Einmarsch auf dem Sportplatz geübt.

Genau damit ging es beim großen Sportfest am zweiten Tag weiter. Denn genau wie bei den echten Sommer- oder Winterspielen ging es auch bei der Olympiade auf dem Süplinger Berg mit einer großen Feier los - inklusive Friedenstauben. Sogar Fackelträger und das olympische Feuer durften nicht fehlen.

Schulleiterin Ute Lehrmann begrüßte die Gäste. Ihr Vorgänger Dietmar Bortfeld eröffnete die Spiele mit einer Fanfare. Auch Haldenslebens stellvertretende Bürgermeisterin Sabine Wendler war mit dabei. Lehrerin Steffi Hofmann und ihre Tochter Hanka sangen gemeinsam „Wozu sind Kriege da“ von Udo Lindenberg.

Mehrere Länder zeigten beim Auftakt, was sie bei den Proben am Vortag gelernt hatten. Später standen die unterschiedlichsten Disziplinen auf dem Programm - von Zumba, über Torwandschießen, Bullenreiten, Volleyball oder Tischtennis. Dabei ging es vor allem um ein faires Miteinander. An einer Kreativstation bastelten die Kinder aus olympischen Ringen eine Skulptur, die sie immer an das Projekt erinnern soll.

„Es geht heute nicht darum, wer der Schnellste ist. Der Gemeinschaftsgedanke steht im Vordergrund“, fasste Susanne Neuhaus zusammen. Entsprechend erhielt jedes Kind am Ende eine Medaille. An ihren Ballons konnten die Schüler Wünsche befestigten, die sie anschließend über Haldensleben aufsteigen ließen.

Die Vorbereitungen für das zweitägige Programm haben laut Susanne Neuhaus bereits Anfang des Jahres begonnen. Unterstützt wurde die Kästner-Schule durch den Verein Symbioun mit Hauptsitz in Gotha. Unter dem Motto „Olympia ruft: Mach mit!“ bietet dieser für Schulen und Kindertagesstätten in ganz Deutschland Projekte an. Dabei ist der Titel stets gleich. Die konkreten Inhalte sind individuell verschieden.

Für das engagierte Kollegium hatten die Mitarbeiter von Symbioun viel Lob im Gepäck. Auch Susanne Neuhaus zeigte sich mit dem Erfolg der beiden Projekttage zufrieden: „Für mich ist vor allem wichtig, dass wir das als Team gestemmt haben, dass alle Unterstützer an einem Strang gezogen haben.“