Straßenbau Süplingen wird zur Rennstrecke
Die Ortsdurchfahrt Süplingen ist frisch saniert. Doch die Freude darüber hielt nicht lange an.
Süplingen l Die Süplinger Ortsdurchfahrt ist frisch saniert. Im April wurde die Landesstraße 42 nach umfangreichen Arbeiten, die über zehn Monate lang andauerten, für den Verkehr freigegeben. Insgesamt wurde der Oberbau der Ortsdurchfahrt auf rund 700 Metern grundhaft saniert und gleichzeitig verbreitert. Doch die Freude darüber hat sich getrübt. Mehreren Mitgliedern des Ortsrates zufolge halten sich viele Verkehrsteilnehmer nicht an das vorgeschriebene Tempolimit von 50 Stundenkilometern.
Ortsbürgermeister Karsten Ulrich (Wählergemeinschaft Süplingen-Bodendorf) erklärte, dass die Straße nach der Sanierung nicht nur schlaglochfrei, sondern durch den Ausbau auch breiter geworden sei. Außerdem gelte jetzt ein Halteverbot auf der Fahrbahn. Parkende Autos am Straßenrand gehören dementsprechend der Vergangenheit an. Für viele Autofahrer scheint das jedoch verlockend zu sein, schneller zu fahren als erlaubt. Aber: „Das ist keine Rennstrecke!“, mahnt Karsten Ulrich.
„Es ist unverantwortlich, beinahe fahrlässig, dass in die Straße keine Verkehrsberuhigung eingebaut wurde“, erklärte Gilbert Brennecke (Wählergemeinschaft Süplingen-Bodendorf) bei der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates. „Lkw haben auf Höhe des Flechtinger Weges Höchstgeschwindigkeit“, berichtete Karsten Ulrich.
In der Einwohnerfragestunde forderte ein Bürger regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen, eventuell auch einen stationären Blitzer. Wie Ortsrat Ingolf Butge (Wählergemeinschaft Süplingen-Bodendorf) informierte, soll es zunächst eine Verkehrszählung geben. Abhängig vom Ergebnis komme eventuell eine digitale Anzeige in Betracht, die dem Fahrer die aktuelle Geschwindigkeit auf einem Display anzeigt und ihn bei Überschreitung von den erlaubten 50 Stundenkilometern mit roter Schrift darauf hinweist.
Noch ein zweiter Punkt sorgt im Zusammenhang mit der Ortsdurchfahrt für Unmut: Die neu angelegten Grünflächen entlang der Fahrbahn waren lange ungepflegt und voller Unkraut. Dafür ist allerdings nicht der Haldensleber Stadthof zuständig, sondern die Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt. „Bei der Witterung konnte bisher kein besseres Ergebnis erzielt werden“, sagt Andreas Boehle, Fachbereichsleiter Planung und Entwurf.
Zwischenzeitlich ist das Problem behoben worden. Eine Neusaat solle Ende August erfolgen – für den Rest ist nun das Wetter zuständig.