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Coronavirus Verwirrung in der Börde um Impftermine im Haldensleber Impfzentrum

Von Juliane Just 22.04.2021, 11:59

Haldensleben

Dass eine krebskranke Irxleberin am Magdeburger Impfzentrum abgelehnt wurde, weil sie nur wenige Kilometer vor den Toren der Landeshauptstadt wohnt, hat in der vergangenen Woche für Aufsehen gesorgt. Doch die Irxleberin wäre laut der Impfpriorisierung im Landkreis Börde impfberechtigt. Durch die verschiedenen Modelle der Nachbarregionen herrscht hier Verwirrung. Wer darf sich denn nun in der Börde impfen lassen?

Diese Frage kann Katrin Baier als ärztliche Leiterin Impfen des Impfzentrums Haldensleben beantworten: „Im Landkreis Börde sind Personen der Priorisierungsgruppe 1 und 2 impfberechtigt".“ Das sind jene Personen über 70 Jahre sowie Heimbewohner, medizinisches Personal und chronisch Kranke, die eine ärztliche Bescheinigung brauchen. Hinzu kommen ausgewählte Berufsgruppen wie Lehrer, Erzieher und Polizisten, die vor der Impfung eine entsprechende Bescheinigung des Arbeitgebers vorlegen müssen.

Warnhinweise für Online-Termine bei der Buchung

Für Verwirrung bei der Terminbuchung sorgt immer wieder die Internetseite www.impfterminservice.de, auf der Impfwillige sich online Termine buchen können. Dort wird jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass in Haldensleben die Priorisierungsgruppe 1 gelte - also 80-Jährige und medizinisches Personal. Erst weiter unten auf der Webseite folgen Links zu den verschiedenen Bundesländern, auf denen sich der Impfwillige umständlich selbst belesen soll. Für viele ist der Warnhinweis ausreichend, um die Terminbuchung nicht vorzunehmen. Zu groß ist die Angst, am Ende doch am Impfzentrum abgewiesen zu werden. Doch mehrfache Versuche der Redaktion haben gezeigt, dass diese Terminbuchung funktioniert - wenn man die Warnhinweise missachtet. Die Webseite wird von den Kassenärztlichen Vereinigungen verantwortet.

Des Weiteren gibt es die Hotline 116117, über die Termine gebucht werden können. Auch hier berichten mehrere Volksstimme-Leser von Problemen. Als die Priorisierung im Februar erweitert wurde, dauerte es mehrere Tage, bis die Information bei den Mitarbeitern der Hotline ankam. Bis dato konnten sich Impfwillige Termine online buchen, wurden aber an der Hotline weiterhin abgewiesen.

Mit Stand gestern gibt es derzeit keine freien Termine im Haldensleber Impfzentrum, da sie ausgebucht sind. Für drei Wochen im Voraus werden die Termine für das Impfzentrum laut Katrin Baier herausgegeben. Bis zu 400 Personen können pro Tag auf zwei Impfstrecken im Haldensleber Impfzentrum immunisiert werden.

Börde impft auch Personen aus anderen Regionen

Ein Impftourismus wie in der Landeshauptstadt Magdeburg, der dafür sorgte, dass sich dort nur noch Einwohner der Stadt impfen lassen dürfen, entsteht im Landkreis Börde scheinbar nicht. Etwa zehn Prozent der Geimpften kämen aus anderen Landkreisen oder Bundesländern, so Katrin Baier. Von 100 Geimpften sind also zehn aus anderen Regionen. Dass nur noch Börde-Bewohner in Haldensleben geimpft werden, kommt nicht infrage: „Wir haben ein Gesamtziel und impfen auch weiterhin Personen aus anderen Landkreisen.“ Ob nun Personen aus der Börde oder Berlin geimpft werden, habe mit diesem Gesamtziel laut der Ärztin nichts zu tun.

Während andere Städte und Landkreise die Priorisierung teils ganz aufgeben, bleibt der Landkreis Börde bei den Vorgaben der Bundesimpfverordnung. „Wir erweitern die Impfungen auf die Prioritätsgruppe 3, wenn die Personen der Gruppen 1 und 2 ein Impfangebot erhalten haben“, erklärt Katrin Baier. In der Gruppe 3 werden beispielsweise auch Personen bei der Feuerwehr, im Apothekenwesen oder des Lebensmitteleinzelhandels geimpft. Die Landeshauptstadt Magdeburg hat Teilgruppen dieser Priorisierungsgruppe aufgrund der erfolgreichen Impfkampagne bereits erweitert.