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Gebäudesanierung Wobau-Wohnblock im Haldensleber Waldring ist noch immer verhüllt

Von Theresa Schiffl 03.05.2021, 13:57
Links ist noch das Baugerüst für die Sanierung der Außenfassade und rechts ist schon ein Teil der fertigen Sanierung zu sehen.
Links ist noch das Baugerüst für die Sanierung der Außenfassade und rechts ist schon ein Teil der fertigen Sanierung zu sehen. Foto: Theresa Schiffl

Haldensleben

Noch ist ein Teil der Wobau-Wohnquartiere am Waldring 38 bis 46 mit Baugerüsten verhüllt. Aber anhand eines Teils, der in mit grauer und violetter Farbe gestrichen ist, lässt sich erahnen, wie das gesamte Gebäude nach der Sanierung einmal aussehen soll. Dennoch sind einige Anwohner verärgert, weil sie seit Dezember ein Baugerüst vor ihren Fenstern haben.

Neben der Fassade sind auch Sanierungen der Dachfläche und - lüfter, der Eingangsdächer, die Dämmung der obersten Geschossdecke sowie der Balkone und Gerüste geplant, berichtet Wobau-Geschäftsfrüher Dieter Naumann. Dass sich einige Anwohner über die Verzögerung er Außensanierung ärgern, ist der Wobau bekannt, wie der Geschäftsführer und Nicole Heinrichs bestätigen. Gerade Nicole Heinrichs ist für die Belange der Mieter die erste Ansprechpartnerin. „Wir haben einen intensiven Austausch mit ihnen“, erklärt Heinrichs. Aber einigen gehe die Fertigstellung der Umbauarbeiten nicht schnell genug. „Manche sind geduldiger und mache nicht“, so Geschäftsführer Naumann. „Die Stimmung kippt sehr schnell“, erklärt er weiter.

Aber woran liegt es nun, dass es bei der Sanierung seit Herbst noch nicht viel vorangegangen ist? Nach der Ausschreibung für die Bauvorhaben und der Freigabe der Gelder konnte es erst Ende November mit der Sanierung losgehen. „Da es in den vergangenen Jahren keinen echten Winter gab, hätten wir uns bei späterem Beginn fragen lassen müssen, warum wir die möglichen Bedingungen nicht genutzt haben“, erörtert Naumann.

Schneeeinbruch sorgt für Verzögerungen

Aber der für Haldensleber Verhältnisse kalte und schneereiche Winter machte der Wobau einen Strich durch die Rechnung. „Nun wird gefragt, wieso wir im Winter Maßnahmen in Angriff nehmen, die beispielsweise für Malerarbeiten und Betonsanierung durchgängig fünf Grad und trockenes Wetter benötigen. Wir konnten es also in keinem Fall jedem recht machen“, sagt Dieter Naumann. Dennoch wurde der Wintereinbruch für die Sanierung des Daches und der Dämmung genutzt. Aber es gab auch ein anderes Problem: „Es war auch schwierig Handwerker zu bekommen“, erklärt der Geschäftsführer. Das hänge mit dem großen Nachwuchsmangel in den Berufen rund um das Bauen zusammen, wie Dieter Naumann aus Gesprächen mit Firmen weiß.

Als das Wetter besser wurde, sei es sofort wieder mit den Bauarbeiten losgegangen. Mit jedem Tag würden nun die Ergebnisse sichtbar und ein Ende der Sanierung und der Baugerüste sei in Sicht. Beim ersten Bauabschnitt, der noch im Herbst begonnen wurde, ist mittlerweile die Frontseite fertig.

Auf der Balkonseite steht jedoch noch immer ein Baugerüst und die Geländer der Balkone fehlen auch noch. Aber das solle bald Geschichte sein: Wenn alles planmäßig läuft, sollen die Bauarbeiten in drei Wochen abgeschlossen sein. „Wir haben auch die Wege neu gemacht und Lampen installiert, die umweltfreundlich sind und automatisch angehen, wenn jemand vorbeikommt. Das soll helfen, dass unsere Mieter nicht durch das Licht beim Schlafen gestört werden“, so Dieter Naumann.

Bewohner wünschen sich Aufzüge

Und dann ist da noch der Wunsch einiger Bewohner nach Aufzügen. Das sei aber nicht so einfach umzusetzen: „Sie sind bei den meisten Bestandsobjekten zu klein, sodass beispielsweise kein Rollstuhl hineinpasst oder eine Trage des Rettungsdienstes kaum mehr um den Aufzug herum im Treppenhaus bewegt werden kann.“ Viele der Mieter vom ersten bis dritten Stock würden keinen Aufzug benötigen, müssten jedoch die Kosten ebenfalls mittragen. Das würde zu Unmut und Umzügen führen. Dennoch plane die Wobau Aufzüge bei einer kompletten Sanierung eines freien Hauseingangs oder bei Neubauten.

Fest stehe für die Wobau, dass die Wohnhäuser auf dem Süplinger Berg in kleinen Abschnitten saniert werden sollen. Das sei auch wichtig, da durch den Wald einige Stellen von Moos bewachsen seien. „Wir wollen, dass das Gebiet weiterhin lebenswert ist und die Mieter stolz sein können, dass sie hier wohnen“, so Naumann.

Da in Zukunft das Thema Umweltschutz im Wohnungsbereich eine immer wichtigere Rolle spielen werden, soll sich auch hier langsam am Süplinger Berg etwas ändern. „Denkbar sind beispielsweise Solarzellen auf den Dächern, um den Eigenbedarf unserer Mieter abzudecken“, meint der Geschäftsführer der Wobau.