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Hilfsaktion Weniger Päckchen, aber mit Liebe gepackt

55 Weihnachtspäckchen sind für die Hilfsaktion „Licht im Osten“ in Havelberg und Umgebung in der Vorweihnachtszeit gepackt worden.

Von Andrea Schröder 13.01.2016, 00:01

Havelberg l  Das sind nicht so viele wie in den Jahren zuvor. Dennoch sagt Hans-Jürgen Nisch: „Trotz der angespannten materiellen Situation eines Teils unserer Mitbürger und der teilweise begründeten Sorge um die Zukunft, war die Beteiligung zufriedenstellend.“ Außer den liebevoll gepackten 55 Weihnachtsüberraschungen wurden auch 170 Euro zum Begleichen der Transportkosten abgegeben.

Eine Sandauerin hatte diverse Mützen, Schals, Handschuhe und Söckchen für Kinder gestrickt. Eine Rentnerin aus Havelberg strickt ebenfalls das ganze Jahr über Warmes für den Winter, das sie ebenfalls der Aktion „Licht im Osten“ zur Verfügung stellt. Die Stricksachen wurden mit in die Päckchen gesteckt beziehungsweise in vier Sammelkartons als Gabe für Kinderheime gepackt.

Nachdem die langjährige Organisatorin für die Aktion „Ein Päckchen Liebe packen“, Gertrud Schock aus Sandau, im vorigen Jahr plötzlich verstorben war, nahmen Familie Nisch aus Havelberg und Familie Schneider aus Wulkau die Organisation in ihre Hände, um die Aktion weiter am Leben erhalten zu können. Familie Nisch hatte schon längere Zeit Erfahrung als Sammelstelle hier in Havelberg. „Dieses Netz der Sammelstellen ist leider auf zwei Orte geschrumpft, auch die Helferinnen und Helfer werden älter“, sagt Hans-Jürgen Nisch.

Die Päckchen waren gefüllt mit Lebensmitteln, Spielzeug, Dingen des täglichen Bedarfs und Süßigkeiten. Gekennzeichnet nach Alter, wurde damit jungen und alten Menschen in Osteuropa und Zentral­asien, die ohne soziales Netz oder gesellschaftliche Hilfe leben müssen, eine Freude gemacht. „Das bedeutet nicht nur eine Verschönerung der Weihnachtszeit, sie vermittelt auch das Gefühl, dass es Menschen gibt, die an sie denken und gerne Hilfe leisten wollen – auch wenn nicht jeder Bedürftige zu den Empfängern zählen kann“, findet Hans-Jürgen Nisch, der im Namen der Empfänger ein ganz herzliches Dankeschön an alle Spender für die liebevoll gepackten Sendungen und die Beteiligung an den Transportkosten schickt. Zugleich gibt der Arzt im Ruhestand zu bedenken: „Wir sollten bei den überfüllten Regalen bei uns doch auch künftig daran denken, wie viel Freude und leuchtende Augen ein Paket unserer Spende in ferne notleidende Regionen bringen kann.“

Im Jahr 2014 waren aus der Elb-Havel-Region 203 Päckchen auf Reisen gegangen sowie 678 Euro für den Transport gespendet worden. Der Missionsbund „Licht im Osten“ hatte berichtet, dass viele Päckchen vor Weihnachten Kinder, Senioren und Familien in Moldawien, Bulgarien, Rumänien, im Baltikum und zum Teil auch in Russland erreicht hatten.

Der Blick ins digitale Volksstimme-Archiv zeigt, dass sich Familie Schock mindestens seit dem Jahr 2001 an der Hilfsaktion beteiligt hat. Stetig wuchs die Beteiligung. Oftmals machten ganze Schulklassen und Lehrerkollegien mit und füllten mit Liebe Päckchen für hilsbedürftige Menschen.