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Bananenbaum Ein bisschen Dschungel in Fischbeck

Kartoffeln, Gurken, Bohnen, Blumen ... in Reppins Garten wächst neben den üblichen Pflanzen auch noch eine besondere: eine Banane.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 13.08.2019, 15:00

Fischbeck l Da staunt man! So ein kleines zartes Bananenbäumchen im Blumentopf im Wohnzimmer kennt man ja, aber tatsächlich einen Baum mit mindestens fünf Metern Höhe bekommt man nicht so oft zu Gesicht. Und nun blüht er auch noch! „Vielleicht können wir ja wirklich kleine Bananen ernten“, sind Reppins voller Hoffnung und gespannt, wie sich die weiter Blüte entwickelt. Vielleicht ja wirklich so vielversprechend wie die Kiwis oder die Feigen in Nachbarschaft der Banane. Die Bäume stehen an der Wand der großen Lagerhalle von Reppins Nachbarn: Schön windgeschützt und den ganzen Tag in der Sonne – beste Voraussetzungen also, um zu gedeihen.

Aber Christine und Friedhelm Reppin geben sich auch große Mühe mit der Banane. Denn einfach so wird daraus nicht so ein stattlicher Baum.

Vor fünf Jahren, nach der Flut, die auch in Reppins Garten in Fischbeck alles vernichtet hatte, mussten sie alles neu anlegen. Bei einem Besuch im „Offenen Garten“ in Kläden nahmen sie sich das gerade mal einen Meter große Bäumchen mit, dazu viele hilfreiche Tipps der älteren Dame, wie man die Pflanze auch draußen überwintern kann. Reppins suchten ein passendes Plätzchen und ihr Neuzugang im Garten wuchs gut an. Dann die Zitterpartie im Winter. Überlebt sie den Frost? Die Chancen standen gut. Denn Friedhelm Reppin hat die Banane frostsicher eingepackt. Im Frühjahr erwachte der Baum, aus dem Winterschlaf, schob Blätter. Und die wuchsen von Jahr zu Jahr mehr in die Höhe. Im Spätherbst dann immer das gleiche Prozedere: runterschneiden auf anderthalb Meter und dann gut einpacken. „In diesem Sommer haben wir uns dann so gedacht, dass der Baum ja auch mal blühen könnte“, erzählt Christine Reppin. Eigentlich nur aus Spaß schauten sie mal genauer hin und entdeckten die Blüte, die sogar schon einen kleinen Fruchtstand gebildet hat. Wenn es weiter warm und sonnig bleibt, könnte es was werden ...

Jeden Tag schauen sich Reppins den Wachstumsfortschritt an. Schließlich verbringen sie auch viel Zeit in ihrem Garten. Während es vorn auf dem Hof eine grüne Oase mit Gräsern und Blumen gibt, wächst im Garten alles, was gegessen werden kann – frisch auf dem Mittagstisch, eingeweckt, eingefroren oder zu Marmelade und Gelee verarbeitet. „Wir sind quasi Selbstversorger. Das macht Spaß, ist super frisch und schmeckt einfach besser“, zeigt Friedhelm Reppin beispielsweise auf die großen Gemüsezwiebeln, die Gurken, Bohnen und Kartoffeln. Ein bisschen Grünzeug wächst auch – für die Hühner, die gleich nebenan scharren. Vieles ist schon geerntet, manches muss noch reifen. So wie die Kiwis und Feigen.

Reppins, die intensive Volksstimme-Leser sind, hatten über die Tomatenstaude von Freundenhagens in Schönhausen gestaunt und sind dem Aufruf gefolgt, von Ernteerfolgen zu berichten. Ja, ihr Bananenbaum kann sich sehen lassen.