Benefizlauf Ab Sonnabend zählt jeder Kilometer
Um Geld für den guten Zweck sammeln zu können, wollen Soldaten in Havelberg viele Kilometer laufen. Spenden sind willkommen.
Havelberg l Jedes Jahr sorgen die Soldaten des Bundeswehrstandortes Havelberg mit dem Adventskonzert für Spenden für den guten Zweck. Das findet 2020 wegen Corona nicht statt. Wie trotzdem Geld zusammenkommt? Die Soldaten laufen.
Die Laufschuhe sind geschnürt, die Laufshirts mit der Aufschrift Sportkamerad oder Sportkameradin in der Elb-Havel-Kaserne eingetroffen. Dem Start des Benefizlaufes am Sonnabend, 24. Oktober, steht nichts mehr im Weg. Denn auch die ersten rund 2000 Euro sind auf dem Spendenkonto eingegangen. Für jeden Euro wird ein Kilometer gelaufen.
Der Kommandeur des Panzerpionierbataillons 803 Havelberg, Oberstleutnant Ralph Peter, hatte die Idee entwickelt. Einerseits, weil ihm die regelmäßigen Bataillonsläufe, die wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden können, fehlen. Andererseits, weil er trotz der Absage des Benefizkonzertes im Advent gern Geld für karitative Zwecke sammeln möchte. Selbst ein begeisterter Läufer, lag es nahe, einen virtuellen Benefizlauf ins Leben zu rufen, für den Spendenwillige Kilometerpakete kaufen.
Vom 24. bis 31. Oktober wollen Soldaten viele Kilometer schaffen. Dafür haben sie sich teils zugweise Gedanken gemacht. So rechnet Philipp Wenzel, der der Projektoffizier für den Benefizlauf ist, dass sein Zug 300 bis 400 Kilometer schafft. „Ich wäre enttäuscht, wenn wir darunter liegen“, erzählt er anlässlich eines Treffens mit dem Stadtratsvorsitzenden Wolfgang Schürmann und dem stellvertretenden Bürgermeister André Gerdel. Wenn jeder Soldat des Zuges 20 Kilometer schafft, sind die 400 kein Problem. Diese Distanz hat sich Maximilian Spiewack auch mindestens vorgenommen. Beide kennen sich vom Studium in Hamburg, haben dort mal an einem Solidaritätslauf teilgenommen. „Laufen für den guten Zweck finde ich gut, die Organisation ist bei mir richtig aufgehoben“, sagt Philipp Wenzel.
„Wir sind eher die Radfahrer, aber für den guten Zweck steigen wir mal ab vom Rad“, erklärt Katharina Struck. Mit Anne-Kathrin Reimann verwaltet sie die Spenden. Im Stab haben sich die Soldaten darauf geeinigt, dass von Montag bis Mittwoch nächster Woche von 7 bis 16 Uhr stets jeweils zwei Soldaten für eine Stunde in der Havelberger Kaserne laufen und somit so viele Kilometer wie möglich erzielen wollen. Die beiden Frauen haben sich für jeweils zwei Stunden eingetragen und wollen auch noch außerhalb der Kaserne laufen.
„Wir sammeln fleißig weiter Geld, jede Spende ist willkommen“, ruft der Kommandeur zum Mitmachen auf. Er berichtet von 32 Soldaten, die gerade im Corona-Einsatz in Berlin sind und in einem Callcenter auf dem ICC-Gelände unterstützen. Sie haben sich einen Plan erarbeitet und eine Laufstrecke auserkoren.
Er selbst hat auch in seiner Verwandtschaft um Spenden geworben. Mancher will erst die absolvierten Kilometer – der Kommandeur zeichnet sie mit einem Sport-Tracker auf dem Handy auf – sehen und dann bezahlen. Ralph Peter ist optimistisch, da noch den einen oder anderen Euro mehr zu schaffen.