Corona Wenn die Lehrer ohne Schüler sind
Wenn die Sekundarschüler wieder zur Schule dürfen, können sie sich über eine Neuerung auf dem Schulhof freuen.
Havelberg l Wochenlang Schule ohne Schüler – auch wenn die Lehrer in dieser Zeit Aufgaben ausgeben, damit die Kinder und Jugendlichen im Lernstoff weiterkommen, und mit ihren Schülern im Kontakt stehen, bietet sich Zeit auch noch für andere Dinge. Zum Beispiel, über Neuerungen auf dem Schulhof nachzudenken. Für den stellvertretenden Leiter der Havelberger Sekundarschule „Am Weinberg“ Ulrich Gruber war eine Ecke nahe dem Grünen Klassenzimmer hinter dem Gerätehäuschen schon länger ein Dorn im Auge. Diese „Verpieselecke“ wurde gern von älteren Schülern genutzt und für die Aufsicht während der Pausen war der Bereich schwer einzusehen.
Deshalb hatte er die Idee, dort einen kleinen Zaun zu setzen, um das Areal abzugrenzen. Schulleiterin Kathrin Klara schlug dann vor, ein Hochbeet mit frischen Kräutern anzulegen, damit sie im Hauswirtschaftsunterricht zum Kochen oder Salat zubereiten genutzt werden können. Lehrer Rico Kowalkowski besorgte vier Europaletten und eine große Fuhre Muttererde. Ulrich Gruber schraubte alles zusammen und kleidete das Hochbeet mit Folie aus. Der Förderverein der Schule spendierte noch Blumenkästen für die Umrandung.
Nachdem die Erde drin war, konnte es ans Bepflanzen gehen. Gekauft werden musste nichts. Kollegen brachten Pflanzen von zu Hause mit. So konnte sich Lehrerin Caren Pfundt, die sich neben der künstlerischen Gestaltung auch ums Grün auf dem Schulhof kümmert, in dieser Woche mit zwei Schülerinnen der Hauptschulklasse das Beet anlegen. Die Mädchen kümmerten sich zudem um die Beschriftung. Dill, Petersilie, Porree, Zitronenmelisse, Liebstöckel und anderes mehr freuen sich nun auf gute Pflege. Geplant ist, dass sich immer eine Hauswirtschaftsgruppe eine Woche lang ums Gießen und Unkrautzupfen kümmert.
Das grüne Klassenzimmer wird gern genutzt, berichtet Ulrich Gruber. Auch vom benachbarten Gymnasium. Im Sommer heizt sich das Haus C auf. Da ist es gut, wenn in der 7. und 8. Stunde ein schattiges Plätzchen für den Unterricht zur Verfügung steht.
Noch sind seit einer Woche erst die Abschlussklassen in den beiden Schulen des Havelberger Schulzentrums. Ab kommender Woche, wenn weitere Corona-Lockerungen folgen, sollen weitere Schüler zumindest zeitweise wieder in beiden Schulen Unterricht haben.
Auf dem Schulhof gibt es noch eine weitere Neuerung. Am Eingang zum Haus C standen lange Zeit große Palmen, die die Sekundarschule von Familie Lindemann geschenkt bekommen hatte. Sie hatten sie einst aus Sotschi mitgebracht und aufgezogen. Bis sie irgendwann zu groß waren und sie der Schule schenkten. Nun stellten die Palmen aber auch für die Schule ein Problem dar. Wohin damit im Winter? Wer pflegt sie? „Zum Wegschmeißen waren sie aber zu schade. Deshalb habe ich mit Andreas Weiß gesprochen. Er hat die Palmen genommen und wir haben dafür zwei bepflanzte Blumenkübel als Ersatz bekommen, in denen Koniferen und Stauden wachsen. Sie können das ganze Jahr draußen stehen“, ist Ulrich Gruber froh „über diesen kleinen Hingucker, der eine schöne Begrüßung am Haus C ist“.