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Denkmaltag Museumsdach ist endlich wieder dicht

Der Ausstellungssaal, in dem das Prignitz-Museum über die Havelberger Stadtgeschichte berichtet, ist derzeit eine Baustelle.

Von Ingo Freihorst 15.09.2016, 01:01

Havelberg l Im Saal, in dem die Führung zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag stattgefunden hatte, wird ansonsten rege gearbeitet. Bauherr ist die Stiftung Dome und Schlösser des Landes, Direktor Ralf Lindemann erklärte den zahlreichen Besuchern Einzelheiten.

Das Schutzdach ist inzwischen wieder weg, das Westflügeldach provisorisch abgedichtet. Die Firma aus Thale ist nicht nur im Innern im Gange, auch die Fugen in der Fassade wurden abgedichtet – durch diese war immer wieder Nässe ins Innere gedrungen.

Um den Aufgang zum Museum aufzuhellen, wurde am Südgiebel ein vermauertes Fenster wieder geöffnet – was wegen des Denkmalschutzes nicht ohne Probleme verlaufen war. Beim Sanieren des Dachstuhls war der älteste Eichenbalken auf das Jahr 1306 datiert worden. Nach über 700 Jahren waren er und weitere Hölzer aus jener Zeit stark verwurmt und mussten ausgetauscht werden. Was irgendwie ging, wurde aber erhalten – auch krumme Balken.

Um 1402 war der Dachstuhl umgebaut worden, eine weitere umfassende Sanierung erfolgte 1880 bis 1882. Damals hatte der Saal zwei Stützreihen erhalten, jetzt gibt es wie vordem nur noch eine. Weil die Last auf den Kreuzgang und die St.-Norbert-Kapelle gedrückt hatte, hatte es etliche Risse und Verformungen gegeben.

Braunfäule und Insektenbefall hatte auch dem Dachstuhl zugesetzt, weil auch die Fußpunkte der Sparren und Deckenbalken befallen waren, musste reagiert werden. Das Tragesystem wurde geändert, die Stahlstützen sind jetzt nur noch Dekoration.

Das Dach war, da die Ziegel direkt auf der Lattung lagen, nicht ganz dicht: Im Winter sammelten sich bei Wind Schneewehen im Dachraum an, Regen drang hindurch. Jetzt gibt es zusätzlich ein wetterdichtes Unterdach.

Die am Südgiebel zum Dach führende Treppe wird auch noch zurückgebaut. Im April kommenden Jahres will man fertig sein.

Schon lange hatte man sich mit dem Gedanken einer Sanierung des Westflügels getragen, doch die Kosten von einer Million Euro waren so rasch nicht zu stemmen – die Stiftung betreut 18 Liegenschaften und hat lediglich vier Millionen Euro im Jahr zur Verfügung.