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Einheitsfeiertag In 30 Jahren hat sich viel verändert

In den 30 Jahren seit der Wiedervereinigung hat sich vieles verändert. In Schönhausen gab es dazu jetzt einen fotografischen Rundgang.

Von Ingo Freihorst 04.10.2020, 16:00

Schönhausen l Der Feldweg neben dem Wald am jetzigen Sportplatz war in der Vorwendezeit übelst zerfahren, ein Durchkommen mit Auto oder Fahrrad war sicherlich kaum möglich. Vom Pfarrhaus am Kirchberg bot sich noch ein uneingeschränkter Blick auf die Fontanestraße – inzwischen versperren hier Bäume die Sicht. Und an einem Wohnhaus gegenüber dem jetzigen Bismarckmuseum drehte sich eine kleine nachgebaute Windmühle.

Die Mittelstraße war in der DDR noch mit Betonplatten befestigt gewesen. Zu sehen ist auch der alte Bahnübergang, ringsum prangen noch Antennen auf den Dächern und stehen Strommasten. Und dort, wo jetzt der Einkaufsmarkt steht, war damals noch freies Gelände. Dieses und noch viel mehr konnte der Spaziergänger übers Wochenende auf dem „Bilderspaziergang“ durch Schönhausen an insgesamt 17 Stationen anschauen. Die laminierten Fotos im A3-Format hingen dort, wo der Fotograf damals gestanden hatte.

Bis auf ein Foto vom Ingrid Poppe – es zeigt den Umzug am Maifeiertag 1988 – stammen alle anderen 18 Aufnahmen von Manfred Jann. „Aufgenommen hatte ich diese Fotos zwischen 1986 und 1988 mit einer Praktica-Spiegelreflexkamera vom Typ MTL 5“, berichtet der Schönhauser Heimatfreund.

Die Kamera, welche damals mit Tasche und Objektiv fast 1000 DDR-Mark gekostet hatte, ist neben diversen anderen Foto-Utensilien aus seiner Sammlung in der Touristinformation ausgestellt. Zu sehen sind hier auch weitere Kameras wie eine Pouva Start – insgesamt besitzt er 18 davon. Die älteste stammt aus dem Jahr 1935.

Weil das Entwickeln von Papierfotos auf Dauer zu aufwendig und zu teuer war, hatte er lieber Dias angefertigt. Etwa 25 Kästen mit etwa 300 Dias besitzt er. 1999 kaufte Manfred Jann sich die erste West-Kamera, eine Minolta.

Die Installation zum Tag der deutschen Einheit finanzierte und organisierte die Otto-von-Bismarck-Stiftung, welche auch Platz in der Vitrine der Tourist-Information zur Verfügung gestellt hatte.