850 Jahre Er ist ein echt steinalter Havelberger
Der mit Abstand älteste Havelberger hatte am 16. August Geburtstag.
Havelberg l Der Dom Sankt Marien wurde 850 Jahre alt. Zur Würdigung dieses Jubiläums hatte die Kirchengemeinde zu einem Festgottesdienst und die Stadt Havelberg im Anschluss zu einem Sektempfang eingeladen. „Wir feiern am heutigen Tag einen hohen Geburtstag, den die Kirchengemeinde gut vorbereitet hat“, sagte Pfarrer Frank Städler als Hausherr im Dom in seinen Begrüßungsworten an die Gäste. Bei seiner Weihe vor exakt 850 Jahren hatte das Gotteshaus zudem den Namen Sankt Marien erhalten. Es stehe nun für 850 Jahre christlichen Glauben östlich der Elbe. „Eine sehr lange Zeit“, betonte Frank Städler.
Eigentlich sahen die Pläne vor, das 2020er Jubiläum etwas größer zu begehen. Doch machte die Corona-Pandemie dem einen Strich durch die Rechnung. Aber auch unter diesen Bedingungen wollte man am Tag des Geburtstages auf eine festliche Würdigung nicht verzichten. 150 Besucher durften schließlich daran teilnehmen.
„Der Dom erzählt von Schönheit, Macht, Einfluss und Triumphen, hat in den Jahrhunderten andererseits aber auch Brände und Zerstörung gesehen. Lachen und Tränen“, so Superintendentin Eva-Maria Menard, die anlässlich des Festgottesdienstes auch die Predigt hielt. Wie es sich gehört, wurde dazu auch gemeinsam gebetet und gesungen, letzteres mit Mund-Nasen-Schutz. Und es erklang mehrmals festliche Orgelmusik, für die Domkantor Matthias Bensch sorgte. Neben ihm leisteten dazu auch andere Mitglieder von Havelberger Kirchenmusik-Ensembles auf der Orgel-Empore ihren Beitrag.
Nach dem Gottesdienst ehielten Gäste die Gelegenheit zu Grußworten. Seitens der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz war Bischof Christian Stäblein in die Domstadt gekommen und gratulierte zur Domweihe vor 850 Jahren.
Für die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt sprach deren Generaldirektor Christian Philipsen. Seit dem Bestehen der Stiftung seien bereits acht Millionen Euro in den Erhalt des Havelberger Doms, „seit nunmehr 850 Jahren ein lebendiges kirchliches Zentrum“, geflossen, informierte er. An dem großen Bauwerk hätte es bisher immer etwas zu tun gegeben. „Aber wir müssen und werden noch viele weitere Millionen in den Dom investieren, um ihn für die nächsten 850 Jahre fit zu machen“, betonte er. Er bedauerte, dass eine geplante wissenschaftliche Tagung zum diesjährigen Jubiläum, die den Dom „in allen Facetten beschreiben sollte“, coronabedingt ausfallen musste. „Aber das werden wir 2021 nachholen.“
Landrat Patrick Puhlmann ergriff ebenfalls das Wort. „Wie die Kirche ins Dorf gehört, so gehört der Dom nach Havelberg“, erklärte er unter anderem. Er sei ein großartiger Monumentalbau aus den Möglichkeiten des Mittelalters, der der Nachwelt über viele Jahrhunderte bis zum heutigen Tag als ein einzigartiges Geschenk hinterlassen worden ist. Die Sekundarschule und das Gymnasium in Havelberg hätten diesen „wertvollen Schatz der Stadt“ in diesem Jahr erstmals für ihre feierlichen Zeugnisausgaben ganz neu entdeckt.
Ein Grußwort sprach außerdem noch Pater Michael von der katholischen Pfarrei St. Augustinus/Prämonstratenser-Orden im Kirchenkreis Magdeburg.
Danach bat die Stadt Havelberg auf dem Domplatz zu einem Sektempfang.