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Erntedank Erntedank im Kreis Stendal: Treckerparade rollt zum Fest

Erntedank mit Treckerumzug in Klietz findet viel Zuspruch. Örtliche Vereine und viele Helfer organisieren ein buntes Programm auf dem Läuferhof im Kreis Stendal.

Von Max Tietze Aktualisiert: 09.10.2023, 02:40
Zur Eröffnung des Erntedankfestes in Klietz rollte eine „Treckerparade“ durch den Ort. Die Fahrzeuge, alt und neu, waren bunt geschmückt und kamen aus Orten im Kreis Stendal.
Zur Eröffnung des Erntedankfestes in Klietz rollte eine „Treckerparade“ durch den Ort. Die Fahrzeuge, alt und neu, waren bunt geschmückt und kamen aus Orten im Kreis Stendal. Foto: Max Tietze

Klietz - Das Erntedankfest in Klietz hatte zahlreiche Besucher angelockt. Gründe zum Dank für die Ernte gibt es genug und es ist eine gute Tradition. Traktoren, landwirtschaftliche Fahrzeuge und Mähdrescher waren bunt geschmückt und starteten am Kirchplatz zur Fahrt durch das Dorf, vorneweg die stolze Erntekrone auf einem Anhänger.

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Gleich danach kam der historische Feuerwehrwagen der Wehr aus Neuermark-Lübars. In diesem hatte die Feuerwehrkapelle Elbe-Havel-Land Platz genommen und begleitete den Zug durch Klietz musikalisch.

Mit dabei waren unter anderem Fahrzeuge aus Klietz, Scharlibbe und von den Wulkauer Treckerfreunden.

Mit der Feuerwehrkapelle Elbe-Havel-Land vorweg rollten Traktoren zum Erntedank durch Klietz. Der Oldtimer von der Feuerwehr Neuermark-Lübars ist bei vielen Anlässen dabei.
Mit der Feuerwehrkapelle Elbe-Havel-Land vorweg rollten Traktoren zum Erntedank durch Klietz. Der Oldtimer von der Feuerwehr Neuermark-Lübars ist bei vielen Anlässen dabei.
Foto: Max Tietze

Mit Feuerwehrkapelle

Der Läuferhof in Klietz bot mit seinen Scheunen und Kammern den richtigen Rahmen für das Festprogramm nach dem Umzug. Die Veranstaltung war eine Gemeinschaftsaktion des Klietzer Heimatsvereins „De Dörplüe“, des Hotels „Seeblick“ und vom Sozialausschuss des Klietzer Gemeinderates. Die Organisatoren hatten für den Umzug noch regenfreies Wetter bekommen. Der danach einsetzende Regen tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Immerhin war noch eine kurze Rundfahrt mit dem historischen Feuerwehrauto für Festgäste möglich. Ines Busse aus Berlin und ihre Enkeltochter Isabella freuten sich darüber: „Das war toll gewesen. So etwas gibt es in Berlin nicht.“

Die Feuerwehrkapelle musizierte nach dem Umzug unter dem Scheunendach, ringsum zeigten die alten Landwirtschaftsgeräte, was es früher gab.
Die Feuerwehrkapelle musizierte nach dem Umzug unter dem Scheunendach, ringsum zeigten die alten Landwirtschaftsgeräte, was es früher gab.
Foto: Max Tietze

An der Vorbereitung für das Fest waren viele Leute beteiligt. Anja Beer, Claudia Alexander und Lisette Zeitz kümmerten sich um Kaffee und Kuchen. Zwei Tage lang hatten sie auch gebacken. Für die Getränke waren Marie Kämpfer und Triana Divani Putti vor Ort, am Grill standen Ramon Langnau und Constanze Kämpfer. Das „Seeblick“-Team hatte auch Kesselgulasch vorbereitet. Für Kinder gab es viel anzusehen auf dem Hof. Für geschminkte Gesichter sorgten Anja Fenn und Jenny Wittmar vom Förderverein „Waldstörche“, der mit seiner Arbeit Kita und Schule in Klietz unterstützt. Der örtliche Jugendklub hatte Kinderspiele bereitgestellt.

Viel Beifall bekam die Tanzgruppe von der Kita „Storchennest“ in Klietz. Trotz Regenwetter zeigten die Kinder ihr Programm.
Viel Beifall bekam die Tanzgruppe von der Kita „Storchennest“ in Klietz. Trotz Regenwetter zeigten die Kinder ihr Programm.
Foto: Max Tietze

Zu den Höhepunkten beim Fest gehörte der Auftritt der Kinder von der Kita „Storchennest“ aus Klietz. Für die Tänze und das Gedicht hatten die Kinder mit ihren Erzieherinnen Sarah Gleisberg und Elisabeth Fehle mehrere Wochen lang geübt. Sie freuten sich: „Das haben sie alle sehr gut gemacht.“

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Für den Auftritt gab es viel Beifall. Auch ließen sich die Kinder nicht vom Regen aus der Ruhe bringen. Anschließend lud die Feuerwehrkapelle zum Zuhören und Schunkeln ein. Die Musiker waren froh, dass sie unter dem Scheunendach saßen. Da störte der Regen überhaupt nicht. Kapellenleiter Sebastian Engel erzählte: „Es ist unser zweiter Auftritt in Klietz. Der erste war beim Oktoberfeuer bei der Feuerwehr. Wir proben seit Januar und hatten in diesem Jahr schon viele Auftritte. Heute zwischen den alten Landmaschinen und Geräten zu sitzen, das ist ein tolles Ambiente.“

Ein Hof voll mit Erinnerung

Edith Läufer und Edwin Weidenbach wissen beide viel über Klietz.
Edith Läufer und Edwin Weidenbach wissen beide viel über Klietz.
Foto: Max Tietze

Edith Läufer war beim Erntedank auf dem alten Bauernhof eine gefragte Gesprächspartnerin. Sie erinnerte sich, wie aus einer Idee ein ganzes Museum wurde. Und es ist ihr großer Wunsch, dass es mit dem Läuferhof weitergeht. Ihre beiden Töchter wohnen in Klietz. Edith Läufer erzählt: „Die jungen Leute hatten die Idee mit dem Umzug. Ich freue mich, dass vom Schullandheim immer wieder Gruppen kommen. Viele junge Menschen wissen gar nicht, wie früher in der Landwirtschaft gearbeitet wurde.“

Pia und Fiete aus Klietz fanden das Museum spannend. An der Flachsbreche werden hölzerne Pflanzenanteile angebrochen und später entfernt.
Pia und Fiete aus Klietz fanden das Museum spannend. An der Flachsbreche werden hölzerne Pflanzenanteile angebrochen und später entfernt.
Foto: Max Tietze

Zu denen, die sich noch daran erinnern können, gehört Edwin Weidenbach aus Havelberg. Er erzählt: „Ich bin aus Klietz und hier zur Schule gegangen.“ Er staunte, dass die alte Schulfahne in der Ausstellung hängt. Beim Rundgang mit Edith Läufer gab es viele Details aus dem alten Landleben zu erfahren.

Heimatvereinsvorsitzende Evelyn Zakrzewski sagt: „Am Abend haben wir den Tanz op de Deel.“ Gemeinsam mit Ortsbürgermeister Jens Meiering (parteilos) ist sie der Meinung, dass das Fest in kommenden Jahren fortgesetzt werden soll.

So wie Familie Thamm aus Schollene sahen es viele: „Uns gefällt es sehr, mit Kaffee und Kuchen, so rustikal in der Scheune.“