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Feuerwehr Aktive warten auf Schutzjacken und -helme

Zu 14 Einsätzen wurden die Aktiven der Feuerwehr Sandau im Vorjahr gerufen, berichtete Wehrleiter Alexander Bahr auf der Jahresversammlung.

Von Ingo Freihorst 12.03.2017, 10:00

Sandau l Traditionell tagt vor der Jahreshauptversammlung der Wehr deren Förderverein. Den Bericht erstattete dessen Vorsitzender Bernd Kandner, es folgte der Kassenbericht von Henry Kronefeld. Der Vorstand wurde im Amt bestätigt, hinzu gewählt wurde Martin Oelsner als Pressewart.

Im Anschluss ergriff Stadtwehrleiter Alexander Bahr das Wort, um über 2016 zu berichten. Insgesamt hatte die Wehr im Vorjahr 46 Mitglieder, darunter 26 Aktive, sieben Alterskameraden, das Ehrenmitglied Berta Meyer, fünf Mitglieder in der Jugend- und sechs in der Kinderwehr. Unter den Aktiven befinden sich sieben Frauen.

Ein Ödlandbrand am Umspannwerk war am 3. Februar zu bekämpfen, es war der erste Einsatz in 2016. Vier Tage später musste ein Rettungswagen, der sich auf einer Wiese festgefahren hatte, geborgen werden – dessen Fahrer war nach Navi gefahren und wollte eigentlich nach Jederitz. Ein Baum in Deichnähe war am 19. März zu löschen und am 4. April waren Flüssigkeiten nach einem Unfall auf der Bundesstraße bei Wulkau zu binden.

Erneut zu einem Unfall, diesmal mit einer Eingeklemmten, wurde die Wehr am 11. Juni alarmiert, mit dabei waren Schönfeld, Wulkau und Klietz. Kurios: Die Leitstelle beorderte die Sandauer am 12. Juni nach Betzendorf auf der anderen Elbseite – natürlich ein Fehlalarm. Zum Waldbrand auf dem Nitzower Übungsplatz ging es am 27. Juni, am 15. Juli war ein brennendes Stoppelfeld zu löschen und am 28. August war eine längere Ölspur, die in Etappen bis nach Schönhausen führte, zu beseitigen.

Amtshilfe für die Polizei musste am 1. September an der Fähre geleistet werden: Ein Auto war aus der Elbe zu bergen. Sechs Tage später ging es nach Schönfeld, wo mit anderen Wehren ein größerer Waldbrand bekämpft wurde. In Havelberg war am 16. November ein Ölspur zu beseitigen und am 3. Dezember musste ein Ölfleck beseitigt werden. Im Schnitt waren neun Aktive pro Einsatz dabei.

Ferner gab es zwei Übungen: Die erste fand am 15. Juni an der Grundschule statt, sechs Aktive rückten mit dem Tragkraftspritzenfahrzeug an. Weil ein Maschinist für den W 50 fehlte, kamen vier weitere Aktive mit einem Pkw nach. Die zweite Übung war am Wulkauer Therapieheim.

Größere Probleme bereitete der 30 Jahre alte W 50-Tanker, eine Leihgabe des Stendaler Feuerwehrmuseums. Am Wassertank war das Bodenventil ausgerissen, so dass der komplette Tank ausgebaut werden musste und das Fahrzeug über längere Zeit nur als Mannschaftstransporter genutzt werden konnte. Zudem sprang das Fahrzeug irgendwann nicht mehr an und benötigte neue Batterien.

Probleme bereitet aber auch die Versorgung mit neuer Einsatzbekleidung. Die vorhandene ist in die Jahre gekommen und nicht mehr normgerecht. „So etwa darf nicht passieren“, monierte der Wehrleiter, der Schutz der Aktiven stehe an oberster Stelle. Bekommen hatte die Wehr fünf Hosen, eine Jacke, vier Paar Stiefel, vier Sicherheitsgurte, fünf Überhosen und sechs Überjacken für die Atemschutzträger, doch fehlen noch immer vier Jacken und sieben Helme. „Wir hoffen, dass diese noch in diesem Jahr kommen“, merkte Alexander Bahr an.

Weiterhin fehlt ein seit Jahren beantragter Dreh- und Wendeschlitten, um das schwere Notstromgerät sicher aus dem Fahrzeug entnehmen zu können. Statt dessen wurde im Vorjahr ein Greifzug bewilligt, dann aber wieder gestrichen. Dieses Jahr soll er aber geliefert werden.

Probleme bereiten auch zwei Flachspiegelbrunnen, der im Wulkauer Weg ist bereits seit 2014 defekt. Der zweite wurde vor der Kirche erst neu gebohrt – er müsste rasch ersetzt werden, da er im Ernstfall für Kirche und Schule wichtig wäre.

Im letzten Jahr konnten die Sandauer wieder ein Team für den Löschangriff in Kamern zusammenstellen. Mit 34,56 Sekunden wurde ein guter 7. Platz belegt. Glück im Unglück hatte Anne Bahr beim zweiten Lauf: Das alte Strahlrohr platzte in ihren Händen, zum Glück wurde sie nicht verletzt.

Das Aufstellen des Maibaumes nutzte die Werhrleitung, um Ehrungen und Beförderungen vorzunehmen – so soll es auch in diesem Jahr wieder sein. Vorab wurde mit Hilfe der Stadt und der Agrargenossenschaft eine neue Halterung eingebaut. Abends folgte der Tanz in den Mai. Zum Kindertag am 1. Juni stellte die Wehr ihre Technik in der Havelberger Lindenwegschule vor, beim Einheitsfest am 3. Oktober gab es Rundfahrten und ein Feuer. Auch beim Weihnachtsmarkt waren die Aktiven dabei.

23 Ausbildungen hatte es in 2016 gegeben, informierte der stellvertretende Wehrleiter Bernd Kandner zur Aus- und Weiterbildung. Im Schnitt waren daran zwölf Aktive beteiligt. Sechs Sandauer fuhren zudem zur Atemschutzstrecke nach Arneburg.

Weitergebildet hatten sich Bernd Kandner (ABC), Christian Wulfänger (Gruppenführer), Alexander Bahr (Motorsäge) und Matthias Rauberg (Maschinist). Matthias Zepernick und Christian Wulfänger nahmen am Lehrgang technische Hilfe teil. In Fischbeck wurden Maik Galkowski, Martin Oelsner und Niklas Schäler zur Feuerwehrleuten ausgebildet.