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Fördergelder Für ein lebendiges Zentrum

„Lebendige Zentren“ heißt die Förderkulisse, über die Havelberg künftig Gelder zur Stadtentwicklung bekommen möchte.

Von Andrea Schröder 13.11.2020, 00:01

Havelberg l Bund und Länder haben eine Neuausrichtung der Städtebauförderung beschlossen. Demnach soll es künftig drei Säulen geben, die in Lebendige Zentren, Sozialer Zusammenhalt sowie Wachstum und nachhaltige Erneuerung unterteilt sind. Havelberg wird voraussichtlich in die Säule I, Lebendige Zentren, eingestuft. Die Vorbereitungen dafür laufen schon eine Weile. Eine Voraussetzung ist, dass die Städte die bisherigen Programme zur Städtebauförderung abrechnen.

Im Bau- und im Hauptausschuss berichtete Kämmerin und Bauamtsleiterin Petra Jonschkowski über den Stand der Abrechnung und fasste zusammen, wie viel Geld die Hansestadt in den zurückliegenden fast 30 Jahren für die Städtebauförderung erhalten hat. Das sind 35 Millionen Euro. Aktuell laufen noch Maßnahmen aus dem Stadtumbau Ost – Aufwertung. Dieses Programm startete im Jahr 2002 und umfasst ein Gesamtvolumen von fast 4,3 Millionen Euro.

Gelder stehen in Havelberg aber auch noch aus dem Denkmalschutz-Programm bereit. Denn die von Eigentümern zu zahlenden Ausgleichsbeträge kann die Stadt noch verwenden. Bislang wurden gut 483.000 Euro auf Basis freiwilliger Vereinbarungen von Eigentümern eingezahlt, von denen die Stadt 480.000 Euro wieder für Förderungen eingesetzt hat.

Im Stadtumbau Ost stehen aktuell rund 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Geförderte Bauvorhaben aus dem Programmjahr 2017, die teilweise schon abgearbeitet sind, sind die Steinstraße 15/16, Lange Straße 33, Fischerstraße 7, Krugtortraße 8, Schulstraße 5/6, Schul­straße 3, Fischerstraße 12, Gehweg Franz-Mehring-Viertel, Stadtkirche und Havelvorland. Als allerletzte Maßnahme soll mit Ausgleichszahlungen das Haus in der Langen Straße 10 gefördert werden. Dort befindet sich die Buchstation. Das Gebäude gehört der Stadt. Aus dem Programmjahr 2019 stehen 90.000 Euro für die Sanierung des Hauses Markt 18 bereit – dort befand sich einst der „Landbäcker“.

Gelder aus dem Stadtumbau Ost sind auch für die Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes bis 2035 vorgesehen. Die Planungsleistungen sind vergeben. Ein Arbeitskreis wird gebildet, dem Vertreter verschiedener Bereiche des städtischen Lebens angehören. Zur Neuausrichtung der Städtebauförderung will der Stadtrat auf seiner für 26. November geplanten Sitzung einen Beschluss fassen. Beide Ausschüsse votierten einstimmig dafür. Die Förderkulisse soll um den Bereich des Schulgebietes inklusive der Cothenius- und Pestalozzistraße und des Eichenwaldes erweitert werden. Ratsmitglied Sven Hetke regte an, die Erweiterung der Förderkulisse um den Bereich der Pestalozzistraße, in dem sich hinter der Grundschule Eigenheime befinden, zu ergänzen. Unabhängig davon, ob ein Straßenbau von den Anwohnern dort gewünscht ist und ob dieser förderfähig wäre, sollte die Stadt zumindest die Voraussetzung dafür schaffen. Das fand in beiden Ausschüssen Zustimmung.

Vorrangiges Ziel der Stadt mit dem neuen Förderprogramm ist der Umbau der alten Sekundarschule zur Grundschule. Für „Erhalt und Entwicklung des Schulstandortes“ sind insgesamt 4,5 Millionen Euro an Fördergeldern erforderlich, die für die Jahre 2022 bis 2025 beantragt werden.