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Förderverein Spenden für Sandauer Kirche

Fast 6700 Euro an Spenden wurden in der vorhergen Saison in der offenen und Radwegekirche Sandau eingenommen.

Von Ingo Freihorst 27.03.2019, 19:09

Sandau l Der Förderverein zog jetzt Bilanz über 2018. Mit einem „musikalischen Werbeblock“ wurden die Mitglieder, welche sich zur Jahresversammlung am Montagabend im Kirchturm eingefunden hatten, von der Pfarrerfamilie begrüßt. Damit wollte das Trio – Catharina und Hartwig Janus nebst Sohn Raphael – auf das Musicalprojekt der evangelischen Kirche hinweisen, was 2019 eigentlich in Sandau aufgeführt werden sollte. Doch kann das Kirchenschiff wegen der Dachsanierung noch nicht genutzt werden, weshalb das Musical am 5. Mai um 15 Uhr in der Kamernschen Turnhalle aufgeführt wird. Es sei ein Mix aus der Weihnachtsgeschichte und dem „König der Löwen“, meinte der Pfarrer augenzwinkernd, es wirken dabei auch Sandauer mit.

Offiziell beginnt die Saison erst ab April, doch hatten am Versammlungstag bereits zwei Gruppen das Gotteshaus besichtigt. Zu den zehn Kirchenführern stießen jetzt zwei hinzu. Ein Problem ist dieses Jahr die Baustelle, weshalb das Kirchenschiff nicht betreten werden kann. Doch sei der Turm ohnehin die Hauptattraktion, meinte der Pfarrer.

Denn hier können die Gäste bei verschiedenen Ausstellungen verweilen und sich über den Wiederaufbau des Turmes oder die Geschichte der in den letzten Kriegstagen arg zerstörten Elbestadt informieren. Am 13. April soll hier die nächste Ausstellung öffnen, welche sich konkret mit dem Beschuss befasst. Dieser begann am 13. April 1945, weshalb dieses Datum bewusst gewählt wurde. Das Zentrum wurde durch die amerikanische Artillerie fast komplett zerstört, weshalb unmittelbar nach Kriegsende ein Genthiner (Sandau gehörte damals zum Kreis Jerichow II) mit den Planungen für den Wiederaufbau beauftragt wurde. Dabei wurde sogar eine Modellstadt angefertigt, was aber nie umgesetzt wurde. Darüber informierte Berta Meyer, welche gemeinsam mit Ernst Busse die Exposition vorbereitet. Im Kreisarchiv waren sie auf die alten Unterlagen gestoßen (in Kürze mehr dazu).

Weil Vorsitzender Ingo Jurig längerfristig erkrankt ist, hielt Schriftführerin Melitta Ott den Bericht. Die Kirche wurde auch 2018 von April bis Oktober dank der ehrenamtlichen Kirchenführer täglich offen gehalten. Seit 2008 ist das Gotteshaus nun schon offene und Radwegekirche, weshalb der 1996 gegründete Förderverein im Vorjahr mit einer Silbermedaille vom Landestourismusverband ausgezeichnet wurde. Bis dahin waren am Turm 1,7 Millionen Euro verbaut worden, worunter sich allein 700.000 Euro an Spenden befanden.

2018 gab es natürlich auch wieder einige Ausstellungen und Aktionen, ein Höhepunkt war die Jubiläumskonfirmation im Juni, ein weiterer das Benefizkonzert mit Hannes Immelmann und Freunden, welches dieser einstige Sandauer zu seinem 50. Geburtstag gegeben hatte. Auch fanden diverse Klassentreffen, Familien­feiern und Besichtigungen im Turm statt, auch die Teilnehmer eine Radwegekirchen-Konferenz schauten vorbei. Am 31. Oktober wurden die Kirchenführer wieder feierlich verabschiedet.

Neu war hier zudem das Singen bei Kerzenschein zum Weihnachtsmarkt, denn da war das Kirchenschiff auch schon Baustelle. In Schönhausen beim Kirchentag war der Verein natürlich mit einem Stand vertreten, gleiches ist am 5. Mai beim Elberadeltag am Haus der Flüsse in Havelberg geplant.

Allerhand Stress hatte Schatzmeisterin Jutta Krüger im Vorjahr, denn die Fördermittel für den 10. Bauabschnitt mussten pünktlich abgerechnet werden. In ihrem Bericht dankte sie Helmut Kulter, welcher sich ebenso um die Finanzen kümmert. Das Spendenjahr 2018 war recht verhalten: Kamen in all den Jahren im Schnitt 27.700 Euro zusammen, so waren es im Vorjahr lediglich 16.127 Euro, davon allein 6700 Euro aus der offenen und Radlerkirche. Prüfer Friedrich Leue attestierte der Kassiererin eine fehlerfreie Arbeit, der Vorstand wurde entlastet.

Im jüngsten Bauabschnitt wurde ein behindertengerechter Zugang geschaffen, wegen des Denkmalschutzes leider nicht mit einem Zugang in der Mitte, bedauerte Wolfgang Hellwig. Die Treppe erhielt ein Stahlgeländer, in der Glockenstube wurden die letzten fünf Schallluken eingebaut und der Sanitärbereich der Wirtschafts­ebene wurde komplettiert. Enorme Probleme gab es bei der fristgerechten Abrechnung der Fördermittel, weil das Planungsbüro in Wismar gleich mehrfach nicht ordentlich zugearbeitet hatte.