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Ortswehrleiter Jürgen Brandt hielt auf der Jahreshauptversammlung Rückblick und informierte über Vorhaben Förderverein wird in Kamern ins Leben gerufen

Von Ingo Freihorst 07.01.2013, 02:29

In Kamern soll in diesem Jahr ein Förderverein der Feuerwehr gegründet werden. Darüber informierte Ortswehrleiter Jürgen Brandt auf der Jahresversammlung.

Kamern l Die Gründung werde man langfristig vorbereiten, etwa im März wolle man sich dann dazu zusammensetzen, berichtete Jürgen Brandt. Er vertritt die Ansicht, dass die Wehr mit ihrer Versorgung bei Traditionsfeuern und Ähnlichem den Gastwirten hier keine Konkurrenz sei - dazu seien die Besucherzahlen viel zu gering.

Im Dorf habe die Truppe vielfältige Aufgaben zu erledigen, die Einsätze treten dabei etwas in den Hintergrund, so die Ansicht des Wehrleiters. Fast 700 Stunden haben sich die Aktiven fürs Gemeindeleben engagiert. Bei den drei Einsätzen im Vorjahr kamen lediglich 27 Stunden zusammen.

Über Einzelheiten zu Letzterem informierte Brandts Stellvertreter Volkmar Böhm: Am 4. Januar stürzte bei Neukamern ein Baum um, am 6. August war ein Verkehrsunfall mit auslaufenden Flüssigkeiten und am 11. September lag ein Baum auf der Straße nach Wulkau.

Im Wulkauer Heim gab es eine Übung mit den umliegenden Wehren. Die zehn Kamernschen mussten die Wasserversorgung aufbauen und unter Atemschutz vermisste Personen retten, informierte der dort eingesetzte Gruppenführer Sascha Liermann.

"Der Ausbildungsstand der 24 Aktiven im Ort ist sehr gut", resümierte der Redner. Es gibt elf Maschinisten und 12 Atemschutzträger, 13 Aktive haben den Lehrgang für technische Hilfe absolviert, fünf Aktive sind Gruppenführer.

Etwa zehn Ausbildungsabende fanden zusammen mit den Ortsteilen Wulkau und Schönfeld statt, David Knoke aus Wulkau hatte sie organisiert. 2013 wolle man auch wieder mehr Ausbildungen im Ort anbieten. Allerdings rügte der Wehrleiter, dass die Teilnahme reger sein könnte, vor allem bei den jungen Kameraden. Ausbildung sei auch für die neue Funktechnik nötig.

Insgesamt 320 Stunden wurden 2012 bei der Vorbereitung auf Wettkämpfe beansprucht. Doch zahlte sich das zumindestens beim Abschnittsausscheid in Sandau aus: Mit einer sagenhaften Zeit von 25,53 Sekunden belegten die Männer aus Kamern beim Löschangriff dort einen souveränen 1. Platz - das zweitplatzierte Team brauchte neun Sekunden länger. Allerdings war das Glück der Truppe beim Kreisausscheid in Klietz dann nicht mehr hold.

Ein großes Dankeschön von Jürgen Brandt ging an die Wehr Melkow, sie hatte den Kamernschen beim Training schon über Jahre mit ihrer Tragkraftspritze ausgeholfen. Ein Dank ging auch an Volkmar Böhm, der sich um die Bänke am Gerätehaus gekümmert hatte. Und die Technik der Wehr sei auf einem guten Stand, informierte Gerätewart Werner Bioletti.

Im Vorjahr waren für die Wehr zehn neue Schutzhelme angeschafft worden. Ganz und gar nicht hatten Jürgen Brandt die ewig langen Lieferfristen gefallen - notfalls müsse man sich von solchen Ausrüstern trennen. Überdies waren die Helme bei ihrer Auslieferung bereits veraltet.

In diesem Jahr soll die Schutzausrüstung für die Aktiven weiter komplettiert werden, unter anderem mit Gurten und Stiefeln. Auch Kabeltrommeln sind nötig. Der Brandcontainer soll wieder aufgesucht werden - im Vorjahr hatte es dort nur noch zwei freie Plätze gegeben.

Neu im Angebot fürs Dorfleben hatte die Wehr 2012 eine Fahrt zu den Störtebeker-Festspielen auf Rügen, sie fand im August eine rege Resonanz. Das geplante sommerliche Fest am See zum letzten Auftritt der "electrics" musste wegen eines Todesfalls ausfallen, eventuell wird es in diesem Sommer nachgeholt.

Verbandsbürgermeister Bernd Witt lobte die Einsatzbereitschaft der Wehr, die freiwillige Truppe sei auch fürs Dorfleben enorm wichtig. Übungen wie in Wulkau seien ebenfalls vonnöten, um für solche Fälle gewappnet zu sein.

Verbandsgemeindewehrleiter Karl-Heinz Pick mahnte, die Ausbildung ernst zu nehmen - pro Jahr seien mindestens 40 Stunden vorgeschrieben.