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Gartensommer Startschuss bei Otto von Bismarck

Bei Otto von Bismarck in Schönhausen fand die feierliche Eröffnung der neuen Veranstaltungsreihe „Kunst im Gartensommer“ statt.

Von Bernhard Maslow 02.06.2019, 23:01

Schönhausen l Ein schöneres Wetter und Ambiente hätten sich die Veranstalter und Besucher der Eröffnungsveranstaltung „Kunst im Gartensommer 2019“ im Elb-Havel-Winkel gar nicht wünschen können. Im Bismarck-Park Schönhausen fand am Sonnabend die Auftaktveranstaltung statt. In den kommenden Wochen laden 30 Veranstaltungen zum Schauen, Staunen, Diskutieren und Unterhaltung in Gärten und Parks in der Elb-Havel-Region ein. Im Namen der Otto-von Bismarck-Stiftung Schönhausen begrüßte Dr. Andrea Hopp die Besucher in dem Gartenträumepark. In ihrer Eröffnungsrede machte sie auf den Sinn und Inhalt der Veranstaltungsreihe aufmerksam.

Die Stiftung habe gerne zugesagt, als die Anfrage kam, ob sie sich mit ihrem inzwischen seit zehn Jahren durchgeführten Demokratiebildungsprojekt am Gartensommer beteiligen möchte. In der Gestaltung des Parks in Schönhausen werden Einschnitte in der Gartengeschichte vom 18. bis zum 21. Jahrhunderts dargestellt, so die Rednerin. Es beginnt mit der Anlage des Parks durch die adelige Familie von Bismarck und führt bis zu den Parkverwandlungen durch „Kunst für Demokratie“.

Wolfgang Gehrke, Vorsitzender des Verbandsgemeinderates Elbe-Havel-Land, gab in seinen Begrüßungsworten einen kurzen Rückblick, wie es zu dieser Veranstaltungsreihe kam. Ausschlaggebend dabei war die Bundesgartenschau 2015 in Havelberg und der Elb-Havel-Region. Dadurch rückte das Thema Gartentourismus noch mehr in den Fokus. Er bedauert, dass der Park nach dem Deichbruch 2013 in Fischbeck immer noch nicht wieder völlig hergerichtet ist. Doch dies wird die Aufgabe in den nächsten Jahren sein.

Bernd Poloski, Bürgermeister der Hansestadt Havelberg und Projektträger von „Kunst im Gartensommer“, schaute noch einmal auf das Jahr der Bundesgartenschau zurück und konnte mit Stolz sagen, dass in seiner Stadt die aufgewerteten Flächen bis zum heutigen Tag gepflegt werden und Hingucker für die Einwohner und Gäste der Hansestadt sind. Viele fleißige Helfer sind daran beteiligt. Für das Projekt „Kunst im Gartensommer“ haben sich viele Liebhaber von Gärten aber auch Künstler gefunden, um ihren Gästen zu zeigen, dass Kunst und Garten auch gut zusammen harmonieren. Die 30 Veranstaltungen im Monat von Wust bis Havelberg werden dies zeigen.

Klaus Rehda, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Entwicklung im Land Sachsen-Anhalt, verwies darauf, dass sein Ministerium ein großes Augenmerk auf die Stärkung des ländlichen Raums legt. Diese Veranstaltungen sind darum ein gutes Beispiel, um Demokratie, Kunst und Garten miteinander zu verbinden. Das Projekt, das am Sonnabend eröffnet wurde, sei darum ein sehr wichtiger Baustein, um in dieser Region wieder Attraktivität zu erlangen, so Rehda. Er freue sich, dass das Geld von der EU hier sehr sinnvoll eingesetzt wurde.

Als letzter Redner trat Dr. Christoph von Katte, Vorsitzender der Gartenakademie Sachsen-Anhalt, ans Mikrofon. Er bedankte sich bei allen Mitwirkenden, die diese Veranstaltungsreihe vorbereitet haben und durchführen. Mit den Worten: „Die Narren hasten, die Klugen warten, die Weisen gehen in den Garten“ lud er alle Anwesenden zum gemütlichen Nachmittag ein.

Zuvor wurden an Besitzer von zertifizierten „Schaugärten der Gartenakademie Sachsen-Anhalt“ Urkunden und Plaketten überreicht. Aus der Elb-Havel-Region waren unter anderem Edeltraud Weland sowie Daniela und Oliver Süßmann aus Havelberg und Viktoria Foryszh aus Garz dabei. Weitere Urkunden und Plaketten gingen in das Sülzetal, nach Magdeburg, Güsen, Hohenseeden, Haldensleben und Salzwedel.

Im Anschluss gab es eine ganz besondere Modenschau. Unter der Überschrift „Motto aus Gräsern“ zeigte die Gräser-Designerin Anne Facius mit ihren Damen und Herren besondere Kleidungsstücke, die aus Gräsern hergestellt wurden. Die Leidenschaft von Anne Facius sind Gräser. Kunstvoll webt die Magdeburger Künstlerin Blätter und Blüten zu wahren Meisterwerken. Mit in ihren Bann hat sie interessierte Frauen und Männer gezogen, die gemeinsam an der Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität Studenten der Altersklasse 50+ sind. Bereits zur Bundesgartenschau 2015 präsentierten sie ihr nicht alltägliches Modedesign. In Schönhausen gab es für die Vorführenden viel Beifall.

Die Modenschau wurde von Anne Facius mit fachkundigen Informationen über Art und Sorten der Gräser, aus denen unter anderem Kopfschmuck als Perücken entsteht, begleitet. Im Anschluss standen die Models den Besuchern für Fragen zur Verfügung.

Ein weiterer Höhepunkt des Nachmittags war die Eröffnung der Bilderausstellung „Drei Freunde“ die mit einer Lesung und Präsentation der Ergebnisse des Kunstworkshops begann. Christel Guß-Siedler und Ingrid Poppe von der Schönhauser Bibliothek lasen aus dem Buch „Drei Freunde“ vor. Zuvor gab die Museums­pädagogin Katja Gosdek den kleinen und großen Zuhörern Informationen über die Entstehung des Buches und zu der dazugehörigen Ausstellung.

Für Unterhaltung sorgte am Nachmittag das Gitarrenduo „Million Miles“. Für den Abend waren Filmvorführungen in der Kirche und eine Taschenlampenführung durch das Bismarck-Museum geplant.