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Freizeitspione Im Kanadier um fünf Inseln

Marina Heinrich, Jenny Freier und Björn Gäde spionieren dieses Jahr als Touristik-Trio die Urlaubsangebote rund um Havelberg aus.

Von Ingo Freihorst 24.08.2019, 01:01

Elb-Havel-Region l „Man kann mit seiner Familie ein komplettes Wochenende in Havelberg verbringen, ohne dass Langeweile aufkommt“ lautet das Fazit von Freizeitspion Björn Gäde von der lokalen Leader-Aktionsgruppe nach dem Auftaktwochenende in der Hanse- und Domstadt. Das Trio hatte die Görlitzer Reisebloggerin Ina Altmann-Oettel mit ihrem Mann Nico und den Kindern Finja und Nele dazu eingeladen, denn der Fokus des ersten Zusammentreffens war auf familienfreundliche Angebote gerichtet. Deren Eindrücke kann man im Blog „Mit Kind im Rucksack“ nachlesen.

Das Quartett musste sich rasch reisefertig machen, denn erst vier Tage zuvor hatte es von seinem neuen Auftrag erfahren. Die Zeit drängte, denn das Schwimmbad in Havelberg schließt demnächst.

Es war schließlich der Gewinner der Internet-Abstimmung über die verschiedenen eingereichten Freizeitangebote, von denen 34 in die engere Auswahl – und damit ins Voting – kamen. Die 14 Aktionen, welche beim Voting die meiste Zustimmung erhielten, werden nun von den Freizeitspionen getestet. Über 500 Teilnehmer gaben ihre Stimme ab.

Neben dem wohltemperierten Erlebnisbad, wo Finja und Nele den Kinderbereich mit dem Strudel ausgiebig testeten und Björn Gäde einen Kopfsprung vom Turm wagte, stand an dem Tag auch das „Haus der Flüsse“ auf dem Plan. „Nele war besonders begeistert vom Dunkelraum, in dem man die Geräusche von Tieren der Nacht hören konnte“, berichtete Freizeitspionin Jenny Freier, Touristikmanagerin der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land. Erik Aschenbrand, Fachbereichsleiter Nord vom Biosphärenreservat Mittelelbe, führte die Gäste durch das Haus mit seinen vielen multimedialen Stationen. Besichtigt wurden auch die Außenanlagen mit dem Wasserspielplatz. Und auf der zur Petroleuminsel führenden Plattform blickte man auf Havel und Altstadt.

Am Folgetag wechselten die Freizeitspione und ihre Gäste die Perspektive: Im Zehnerkanadier vom Erlebnispädagogischen Centrum ELCH ging es auf die „Fünf-Insel-Tour“. ELCH-Leiter Jörg Thiemann wies vorab alle in das Paddeln ein und informierte zwischendurch über Sehenwürdigkeiten wie den schönsten Vorgarten der Stadtinsel beim Fischermeister Werner Jacobs, die in Sanierung befindliche Stadtkirche oder den einstigen Getreidespeicher, welcher zum Wohnhaus umgebaut wird.

Die Stadtinsel war die erste Insel, weiter ging es zur im Zuge der Havel-Renaturierung wiedererstandenen Petroleuminsel. Denn der Anschluss von Altarmen steht ebenfalls auf der Agenda des vom Naturschutzbund Nabu betriebenen größten europäischen Fluss-Renaturierungsprojektes.

Gleich gegenüber befindet sich mit der Dreiecksinsel das dritte Eiland, an diesem vorbei ging es zur Spülinsel (und damit Nummer vier), welche in den 1930er Jahren beim Bau der Schleuse entstanden war und nun einen Campingplatz beherbergt.

Neben der Schleuse befindet sich zwischen Elbe und Havel die größte Insel der Umgebung, sie ist immerhin zwölf Kilometer lang und bis zu zwei Kilometer breit. Doch diese wurde bei der Tour nicht mitgezählt.

Denn die fünfte und damit letzte Insel war die Ziegeninsel am Ende der Weinbergstraße – zu ihr ging es am Yachthafen vorbei durch den idyllischen Stadtgraben unterm Domberg entlang.

Nach dem Aussteigen am Steg des Elch stürmten die Kinder erst mal zum Slawenspielplatz, den die Stadt Havelberg zur Buga mit finanzieller Beteiligung aus der niedersächsischen Partnerstadt Verden gebaut hat. Diverse hölzerne Spielgeräte laden zum Erkunden ein, Hingucker ist ein großes Schiff. Vom Elch ging es die Domtreppen hoch zum Prignitz-Museum, der letzten Station dieses für die vier Görlitzer ereignisreichen Wochenendes. Im einstigen Prämonstratenser-Kloster am Dom wurden sie von Museumsleiterin Antje Reichel empfangen. Im der Museumspädagogik vorbehaltenen Raum durften sich dann Jung und Alt in mittelalterliche Kostüme hüllen: Finja wurde ein Burgfräulein, Nele wollte lieber ein tapferer Ritter sein, ihre Mutter erhielt Kauffrauen-Gewänder, Marina Heinrich wurde Knappe und Björn Gäde mutierte zum stolzen Domherren.

Zuletzt gingen alle noch auf Schatzsuche, wobei an einigen Stationen Zettel mit Detailfotos Hinweise auf den nächsten Fundort gaben. Nebenbei erfuhr man gleich noch einiges zur mittelalterlichen Handwerkskunst, wie an der großen Geldkiste aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges.

Finja, welche als Kind eigentlich wenig von Museen hält, war nun restlos begeistert, wie im Blog ihrer Mutter zu erfahren ist. Denn die Schatzsuche endete für sie erfolgreich