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Unternehmensförderung Im Kreis Stendal gibt es Wegweiser zur Förderung für Unternehmen

Die „Landesinitiative Fachkraft Fokus“ stellt in Sandau im Kreis Stendal Wege zur Förderung vor. Die Weiterbildungsagentur hilft bei Anträgen zur Unterstützung.

Von Max Tietze Aktualisiert: 20.11.2023, 18:08
Heiko Wisny von der Landesinitiative Fachkraft Fokus informiert beim Unternehmerstammtisch in Sandau über mögliche Förderungen.
Heiko Wisny von der Landesinitiative Fachkraft Fokus informiert beim Unternehmerstammtisch in Sandau über mögliche Förderungen. Foto: Max Tietze

Sandau. - Um Wissen für Fördermöglichkeiten ging es beim Unternehmerstammtisch in Sandau im Kreis Kreis Stendal. Dazu war als Referent Heiko Wisny vor Ort. Er ist für die Landesinitiative „Fachkraft im Fokus“ tätig.

Das Projekt versteht sich als Weiterbildungsagentur. Unternehmer sollen aus einer Hand einen kompletten Überblick über alle in Frage kommenden Weiterbildungsförderungen bekommen. Heiko Wisny sagte: „Wir beraten zur Förderung, zeigen Möglichkeiten für Unternehmer und private Leute auf.“

Zeit und Kraft sparen

Das kostenfreie Beratungsprogramm soll Fachkräfte von überall her ansprechen und Unternehmen unterstützen, auch bei der Analyse, was gebraucht wird.

Lesen Sie auch:Unternehmer aus dem Kreis Stendal treffen sich in Sandau

In vielen Fällen wollen Unternehmen ihren Mitarbeitern Weiterbildung ermöglichen. Aber zu ermitteln, welches Programm ist gerade aktuell verfügbar und welche Bedingungen sind daran geknüpft, kostet Zeit. An dieser Stelle kann die Weiterbildungsagentur punkten. Sie bündelt das Wissen um Fördermöglichkeiten unter anderem vom Arbeitgeberservice der Bundesagentur für Arbeit, von der Investitionsbank und der Handwerkskammer. Die Weiterbildungsagentur behält den Überblick und gibt Hilfe zu den Anträgen. Bei Terminen und Fristen zum Einreichen erscheint dies sinnvoll, denn Unternehmen haben in den meisten Fällen weder Zeit noch Personal, das sich nur um Anträge kümmern kann.

Fachkräfte gesucht

Als Beispiel wird der Lkw-Führerschein für einen Mitarbeiter in einem kleinen Unternehmen genannt. Für Vereine gibt nach den Worten von Heiko Wisny Sonderprogramme, unter anderem für freiwillige Feuerwehren und den Führerscheinerwerb.

Es ist immer vom konkreten Fall abhängig, was gefördert wird und wie hoch der Betrag zur Unterstützung ausfällt. Auch können von der Antragstellung bis zur Genehmigung Wochen bis Monate vergehen.

Das Projekt „Fachkraft im Fokus“ versteht sich mit dem „WelcomeCenter“ auch als Beratungsstelle für Fachkräfte. Zuzug und Wohnenbleiben kann auf unterschiedlichen Wegen erreicht werden. Als Beispiel nannte Heiko Wisny den „Welcometable“ in Stendal, ein Treff für zugezogene Fachkräfte. Es geht um Anerkennung und Sprachkurse, für Personen und für Firmen, die Fachkräfte aus dem Ausland einstellen wollen.

Siegel für Zufriedenheit

Unternehmen in Sachsen-Anhalt können sich zusammen mit der Initiative „Fachkraft im Fokus“ einer Unterprüfung in Form von Befragungen stellen, wie zufrieden Mitarbeiter sind. Dabei geht es um die Ermittlung, wie attraktiv ist die Firma für die Mitarbeiter, wo sind Probleme, wie können Lösungen aussehen. Am Schluss des Verfahrens kann ein Siegel „Hier fühle ich mich wohl“ für das mitarbeiterorientierte Unternehmen vergeben werden. Heiko Wisny berichtete, dass beispielsweise die Physiotherapie Mund in Schönhausen das Siegel erhalten hat.

In Sachsen-Anhalt sind im Projekt „Fachkraft im Fokus“ Regionalberatungsstellen in der Altmark in Stendal, in Magdeburg sowie im südlichen Sachsen-Anhalt eingerichtet. Die Mitarbeiter sind per Telefon oder online für erste Anfragen erreichbar. Der Referent sagte über die Veranstaltung in Sandau: „Ich finde die Austauschform mit dem Stammtisch gut, hier in der ländlichen Region.“

Projekt „Kompass“ für Selbstständige

Holger Schaaf aus Sandau war beim Unternehmerstammtisch für den Bildungsverbund Handwerk in der Altmark (BVH) dabei. Er stellte das Programm „Kompass“ vor. Mit diesem Projekt können Soloselbstständige Förderung für Weiterbildungen bekommen. Die Voraussetzungen sind nach seinen Worten überschaubar, das Projekt ist bewusst einfach gehalten, um vielen Zugang geben zu können. Es zählen Wohnsitz und Tätigkeit in Deutschland sowie eine hauptberufliche Person im Unternehmen. Die Firma muss schon seit zwei Jahren bestehen. Ist das gegeben, kann ein Zuschuss zur Bildung für die Zukunft gezahlt werden. Für Anfragen stehen die BVH-Standorte unter anderem in Stendal und Osterburg zur Verfügung.

Holger Schaaf (rechts) vom Bildungsverbund Handwerk in der Altmark informiert beim Stammtisch in Sandau über Förderungen für Selbstständige.
Holger Schaaf (rechts) vom Bildungsverbund Handwerk in der Altmark informiert beim Stammtisch in Sandau über Förderungen für Selbstständige.
Foto: Max Tietze

Dass diese Möglichkeiten zur Beratung und Förderung existieren und oft kostenfrei angeboten werden, war für manch einen Teilnehmer in Sandau ein Wissensgewinn und damit ein Argument, solche Veranstaltungen weiter zu nutzen. Den Unternehmerstammtisch in Sandau hatten die Verbandgemeinde Elbe-Havel-Land und die Bürgerinitiative „Lebendiges Elbe-Havel-Land“ (BI) gemeinsam organisiert.