Das Führungsunterstützungsbataillon 382 war Gastgeber für Mitglieder der Reservistenkameradschaft Hamburg/Kreisgruppe Süd Jeder Soldat ist ein Spezialist an seinem Platz
20 Mitglieder der Reservistenkameradschaft Hamburg/Kreisgruppe Süd haben vor einigen Tagen das Führungsunterstützungsbataillon 382 in der Havelberger Elb-Havel-Kaserne besucht.
Havelberg l Stabsfeldwebel d.R. Uwe Vogt, der die kleine Delegation leitete, berichtete, dass seine Kameradschaft im Landesverband Hamburg mit rund 370 Mitgliedern zwar die kleinste Kreisgruppe sei, sich aber überproportional in die Aktivitäten innerhalb der Landesgruppe einbringe. Nach diversen Zusammenlegungen besteht sie derzeit aus vier großen Reservistenkameradschaften. Jeden ersten Dienstag im Monat findet ein gemeinsamer Kameradschaftsabend statt. An jedem dritten Dienstag im Monat wird ein Weiterbildungsseminar angeboten. Daneben finden verschiedene weitere Veranstaltungen statt. Beliebt bei den Reservisten sind die jährlich wiederkehrenden Wettkämpfe "Kleckener Marsch" und "Harburg-Pokal". Aber auch Exkursionen zu verschiedenen Diensteinheiten werden von den Reservisten gerne angenommen. Hier erfahren sie unter anderem, was sich in den Jahren nach ihrer aktiven Laufbahn alles verändert hat; sie kommen mit Aktiven ins Gespräch und können auch von ihren Erfahrungen berichten.
Der Besuch in der Elb-HavelKaserne war für die Hamburger Reservisten eine Premiere. Nur wenige wussten, dass es im nördlichsten Teil des Landes Sachsen-Anhalt eine so moderne Kaserne gibt. Zu Beginn des Besuches hörten sie deshalb erst einmal einen Einführungsvortrag über die Stellung und den Aufgabenbereich der in der Kaserne stationierten Einheiten. Der Schwerpunkt dabei wurde auf das gastgebende Führungsunterstützungsbataillon gelegt. Die Hamburger erfuhren unter anderem, dass die Fernmeldetruppe unterschiedlichste Aufgaben der Führungsunterstützung erhält und als "Dienstleister" für andere Einheiten fungiert. Die Soldaten richten zum Beispiel Kommunikations- und Informationssysteme im In- und Ausland ein. Mit modernster Satellitenkommunikationstechnik, wie Satcom-Einkanal und Tetrapol, bauen sie weltweit stabile Fernmeldeverbindungen auf und halten diese auch unter schwierigen Bedingungen aufrecht.
Bei einer Technikschau am Nachmittag konnten sich die Reservisten dann selbst ein Bild von den modernen Kommunikationssystemen machen. Soldaten aus der 2. und 3. Kompanie standen an fünf Stationen als Gesprächspartner zur Verfügung. "Jeder Soldat ist an seiner Einrichtung ein hervorragender Spezialist", lobte Kompaniechef Hauptmann Stefan Jenßen seine Truppe.
An der Bodenstation SatCom RBM (WBA) erläuterte Oberfeldwebel Daniel Petzold die Leistungsmerkmale und die Ausstattung des Gerätes, das in der Lage ist, vielen Nutzern gleichzeitig Informationen bereitzustellen. Hauptfeldwebel Marcel Thürmer erklärte die MobKommSys Antennenmastanlage 34, die bis auf eine Höhe von 34 Meter ausfahrbar ist. Nur drei Personen werden für den Einsatz diese Station benötigt.
Dass die Bundeswehr zwei eigene Satelliten hat, erfuhren die Reservisten an der Bodenstation von Oberfeldwebel Klingler. Das Herzstück dieser ist eine aufklappbare Offset-Doppelreflektorenantenne. Sie richtet sich automatisch auf die Satelliten aus. "Die Feinabstimmung erfolgt mit Hilfe eines Kompasses. Innerhalb von 20 Minuten haben wir eine Verbindung zu fast allen Punkten auf der Erde", so der Oberfeldwebel.
Wie die Sicherstellung bestimmter Netzbetriebe erfolgt, darüber informierte Hauptfeldwebel Christian Carmon, der den MobKommSys Managementtrupp führt. Zu seinem Team gehören insgesamt sieben Soldaten, die unter anderem für die Bereitstellung und Sicherung der Telefonie zwischen verschiedenen externen Netzen und ins Basis-Inland-Netz verantwortlich sind.
"Wir waren sehr erstaunt, was an diesem Standort so alles passiert und was hier für hochmoderne Technik mit sehr fachkundigem Personal stationiert ist", lautete die Einschätzung von Uwe Vogt. Auch wenn das Führungsunterstützungsbataillon nur noch bis 2015 besteht, sind sich die Reservisten sicher, dass die Kommunikationsexperten danach auch an anderen Standorten ihren Mann stehen werden.