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Jubiläum Dorfverein hat 43 Gründungsmitglieder

In zwei Jahren feiert in Schönfeld den 600. Gründungstag. Um das Jubiläum vorzubereiten, hat sich der "Dorfverein Schönfeld/Elbe" gegründet.

Von Ingo Freihorst 08.05.2018, 19:00

Schönfeld l Rappelvoll war der Klassenraum der einstigen Dorfschule zur Gründungsversammlung. „Kulturminister“ Norbert Zander – er organisierte bislang die kulturellen Aktivitäten im Ortsteil – hatte im Vorfeld per Anschreiben alle Schönfelder dazu eingeladen. Das Ergebnis war beeindruckend: Um die 50 Schönfelder – über ein Viertel der Einwohner – waren dem Aufruf gefolgt. Ein weiterer Beweis für den guten Zusammenhalt im Dorf.

Norbert Zander war es denn auch, welcher die Begrüßung übernahm und informierte, dass Sandra und Juliane Braun die Gründung eines Festkomitees für das Jubiläum vorgeschlagen hatten. Weitere Schönfelder wurden angesprochen, wobei dann die Idee zur Vereinsgründung hochkam – es sollten gleich Nägel mit Köpfen gemacht werden.

Denn ein solcher Verein, welcher auch in anderen Orten der Elb-Havel-Region existiert, könnte sich auch gleich um weitere kulturelle Aktionen wie die Maifeier oder die Arbeitseinsätze kümmern.

Die Ziele eines solchen Vereins umriss Juliane Braun. Ohne ein solches ehrenamtliches Gremium sei die Vorbereitung eines so großen Festes fast unmöglich. Die Feuerwehr, welche sich bislang vorspannte, darf dies schon rein rechtlich nicht mehr. Die seit Jahren verschuldete Kommune – Schönfeld ist Ortsteil von Kamern – kann nur eingeschränkt Geld beisteuern. Ein Verein aber kann Spenden annehmen und den Sponsoren Quittungen für die Steuer ausstellen. Zudem verfügt ein Verein über diverse Mitglieder, die mithelfen.

Bürgermeister Arno Brandt aus Kamern begrüßte die Idee der Schönfelder und bot Hilfe bei der Vorbereitung an. Im Vorjahr hatte er auf das anstehende Jubiläum hingewiesen. Der Verein werde bestimmt eng mit der Kommune zusammenarbeiten – und zwar auch bei der Terminabstimmung, ergänzte Norbert Zander.

Marion Motzkus verlas den Entwurf der Satzung, welcher neben Heimatpflege und Kultur auch den Umwelt- und Brandschutz sowie den Breitensport fördern möchte. Mitglied kann man ab 16 Jahren werden, der Jahresbeitrag solle zwölf Euro betragen. In diesem Jahr wären es entsprechend acht Euro.

Norbert Zander verwies nochmals auf den enormen Zusammenhalt im Ort, welcher sich vor allem vor fünf Jahren zeigte, als man bei der Flutkatastrophe auf sich allein gestellt war. Im Anschluss wurden die Beitrittserklärungen verteilt, immerhin 43 der Anwesenden erklärten ihre Bereitschaft zur Mitarbeit. Da nicht alle Interessenten anwesend sein konnten, wird es mit Sicherheit noch weitere Mitstreiter geben.

Die künftigen Mitglieder hatten denn auch gleich sechs Abstimmungen zu absolvieren, wie zur Beitragshöhe, der Wahl einer Wahlkommission, der Modalitäten sowie dem Aufstellen der Kandidaten für den Vorstand sowie dessen Wahl. So wurde einstimmig beschlossen, dass drei Mitglieder dem Vorstand angehören sollen – werden mehr Kandidaten vorgeschlagen, soll es eine geheime Wahl geben.

Juliane Braun, Denis Motzkus und Anja Walter hatten im Vorfeld ihr Interesse bekundet, sie wurden einstimmig gewählt. In einer ersten kurzen Zusammenkunft wurden die Posten verteilt: Juliane Braun wird Vorsitzende, Denis Motzkus Stellvertreter und Anja Walter Schriftführerin. In den erweiterten Vorstand wurden Frances Schulz als Pressesprecherin und Marion Motzkus als Kassenwärtin gewählt – natürlich ebenfalls einstimmig. Der Vorstand wurde per weiterem Beschluss ermächtigt, die Eintragung vorzunehmen und eine Haftpflichtversicherung abzuschließen. Zu Kassenprüfern wurden Dirk Boldt und Doris Schulz gewählt.

Die weiteren Schritte werden nun umgehend eingeleitet, informierte Juliane Braun. Nach dem Eintrag ins Vereinsregister wird eine erste Mitgliederversammlung stattfinden, dann gibt es auch eine Kontonummer, auf welche man den Beitrag überweisen kann. Bis dahin kann man ihn auch bei Marion Motzkus entrichten.

Den Hinweis auf das Dorfjubiläum hatte die Wulkauerin Erika Kügler bei ihren Recherchen zum Wulkauer Jubiläum – es wurde im Vorjahr gefeiert – im Havelberger Prignitz-Museum entdeckt. Und zwar in der „Beschreibenden Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen“ von 1898. Beschrieben wird darin die Dorfkirche. Eingangs steht zu lesen, dass das unweit der Elbe gelegene Pfarrdorf 1420 erstmals als „Schoneuelde“ erwähnt wurde. Spätere Bezeichnungen lauteten Schoneffelde, Schonenfelde oder auch -welde.