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Kirchenfest Schönhausen steht vor großem Ereignis

Es ist soweit: Nach vielen Monaten der umfangreichen Planung an vielen Schreibtischen steht das 10. Altmärkische Kirchenfest vor der Tür.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 07.06.2018, 14:09

Schönhausen l Rund um den Kirchberg herrscht so kurz vor dem 10. Altmärkischen Ökumenischen Kirchentag Endspurt-Stimmung. Eineinhalb Jahre Vorbereitungszeit neigen sich dem Ende zu. „Unglaublich vieles ist bedacht und muss jetzt nur noch klappen!“ gibt sich Pfarrer Ralf Euker optimistisch.

Am Beginn der Vorbereitungen stand die Themenfindung. Schnell einigte sich das Organisationsteam auf das Thema „Frieden“, hoffend, aber auch natürlich befürchtend, dass dieses Thema auch am Ende der langen Vorbereitungszeit zum Kirchentag noch aktuell ist. Aus „Frieden“ wurde der griffige, doppeldeutige Slogan „Frieden geht!“ – und hieraus wiederum die markante gehende Friedenstaube auf den Kirchentagsplakaten.

Das sehr umfangreiche Programm steht seit Februar. Seitdem geht es darum, alle Abläufe möglichst genau zu planen. Das sind unzählige Kleinigkeiten, die schließlich den Schönhauser Kirchentag als Ganzen ergeben sollen. Schon die ganze letzte Woche ist zum Beispiel die Mannschaft vom Schönhauser Bauhof im Kirchentagseinsatz: Sie hat die beim Mähen des Rasens im Kirchenpark unterstützt und auch den angrenzenden Barockpark kirchentagsschick gemacht, die Nikolausmarktbuden und zwei große Zelte aufgestellt. Auch der provisorische Parkplatz auf der Wiese zwischen Gutsspeicher und Supermarkt ist hergerichtet. „Ich bin überwältigt von der tollen Unterstützung durch die Gemeinde“, dankt der Pfarrer.

Aber auch zum Beispiel die Schönhauser Feuerwehr ist, trotz ihrer Wettkämpfe am gleichen Wochenende, voll mit im Boot. Ihren ersten „Einsatz“ wird sie heute Nachmittag haben, wenn es darum geht, die beiden Ballasttanks der großen Kirchentagsbühne mit insgesamt 2000 Liter Wasser zu befüllen. Am Kirchentagssonntag dann übernehmen die Kameraden mit ihrem Grill und ihrer Gulaschkanone einen großen Teil der Verpflegung.

Ein weiterer „Kirchentagscaterer“ ist der Schönhauser Bäcker Sebastian Groß. Er baut an der Kirche den Holzbackofen auf, mit dem er vor fünf Jahren nach dem Deichbruch, während der Evakuierungszeit, die im Dorf Verbliebenen mit Brot versorgte. Seine nun auf dem Kirchentag angebotenen „Flutbrote“ sollen die Kirchentagsbesucher eindrucksvoll an die Katastrophe auf den Tag genau vor fünf Jahren erinnern.

Auch in den beiden Gottesdiensten am Sonntag wird den Teilnehmern der Jahrestag begegnen. Die entsprechenden Sprechtexte haben ein Kamerad der Feuerwehr und ein Mitglied der Jugendfeuerwehr übernommen.

Außer dem Schönhauser Bäckermeister lädt auf dem Kirchentag auch das Stendaler Hospiz zu Kaffee und Kuchen ein. Der Förderverein der Kita „Spatzennest“ ist mit Waffeln frisch vom Waffeleisen mit von der Partie. Die Landfrauen haben Zuckerwatte im Angebot. Auch für morgen Abend, während der Aufführung des Musicalprojekts Altmark um 16.15 Uhr und des Konzerts der Jazz- und Soulsängerin Sarah Kaiser, sind Vorkehrungen gegen knurrende Mägen und trockene Kehlen getroffen worden.

Das zentrale Vorbereitungsteam hat verschiedene Ausschüsse gebildet, unter anderem einen für das Kinder- und Jugendprogramm im Pfarrgarten hinter dem Pfarrhaus.

Hier haben sich die Gemeindepädagogen der Kirchenkreise Salzwedel und Stendal zusammengetan. Eine der Attraktionen wird der „Menschenkicker“ sein. Dieses große, aufblasbare Spielgerät ähnelt einem überdimensionierten Tischkicker. Anstelle der Holzfiguren werden sich Kinder und Jugendliche entlang der Kicker-Stangen aufreihen. Gemeindepädagoge Andreas Gierke baut außerdem zusammen mit der Jungen Gemeinde einen Niedrigseilgarten auf. Entspannung vom Kirchentagsgetümmel verspricht die „Snoezel-Jurte“.

Barbara Synder aus Lüderitz, die Präses der Synode des Kirchenkreises, hat in Sachen „Markt der Möglichkeiten“ alles voll im Griff: Dieser wird auf dem Kirchberg zu finden sein. Hier wird es unter den großen Parkbäumen auch ausreichend schattig sein. Neben den Verpflegungsangeboten werden hier die Informationsstände verschiedener christlicher Vereine und diakonischer Einrichtungen aufgebaut sein. Wegweiser weisen auf das Vorleseangebot von Christel Guß-Siedler und Ingrid Poppe hin. Die beiden Bibliothekarinnen laden in die Bibliothek ein. Um die Versorgung des gesamten Kirchentagsgeländes mit Energie kümmert sich ein ortsansässiger Elektromeister.

Im „Gottesdienstausschuss“ haben einige der Pfarrer und Kirchenmusiker des Kirchenkreises den Eröffnungsgottesdienst (Sonntag ab 10.15 Uhr) und den Abschlussgottesdienstum 16 Uhr vorbereitet. Es predigen der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm aus München und Hannover sowie der katholische Bischof Gerhard Feige aus Magdeburg. Die Vorbereitung der Podiumsdiskussion (Sonntag ab 13 Uhr) liegt in den Händen von Propst Christoph Hackbeil aus Stendal, der sie auch leiten wird.

Eher im Hintergrund bilden die Aktiven aus den Kirchengemeinden Schönhausen, Hohengöhren und Neuermark-Lübars das Rückgrat der Großveranstaltung. Die lange Aufgaben-Liste gleicht dem Abfahrtsplan an einem mittelgroßen Bahnhof, zumal alle Tätigkeiten zu einem bestimmten Zeitpunkt „über die Bühne“ gehen müssen, so zum Beispiel der schnelle Bühnenumbau zwischen der Aufführung des Musicalprojekts und dem Konzert von Sarah Kaiser morgen Abend. Immer wieder müssen Stühle verstellt, Liedblätter verteilt oder die Kollekte eingesammelt werden. Wer noch mit anpacken möchte, ist herzlich dazu eingeladen! Jede helfende Hand wird gebraucht.

Einen großen Arbeitsbereich stellt auch die Versorgung der ungefähr 80 Musicalprojekt-Mitwirkenden dar. Hierzu verwandelt eine von Ellen Matzke einberufene Arbeitsgruppe den Seniorenclub zeitweise in eine Theaterkantine. Viele Köchinnen und Bäckerinnen tragen das Buffet zusammen.