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Kirchentag Schönhausener können sich mit einbringen

"Frieden geht" - unter diesem Motto laden die Kirchen am 9. und 10. Juni in Schönhausen zum 10. Altmärkischen Ökumenischen Kirchentag.

Von Ingo Freihorst 08.02.2018, 14:22

Schönhausen l  Das Motto des Kirchentages  ist bewusst mehrdeutig gewählt: Frieden geht immer, was vor allem für die christliche Gesinnung zutrifft. In der heutigen Zeit, wo in einigen Ländern Nationalisten regieren, ist der Frieden jedoch auch bedroht, es besteht die Gefahr, dass er womöglich „weggeht“. Auch darüber wird auf dem Kirchentag zu reden sein.

Zum Beispiel beim Forum zum Thema „Quo vadis, Europa?“, einer Podiumsdiskussion mit Dr. Andrea Hopp von der Bismarck-Stiftung, der Friedensbeauftragten Eva Hadem von der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland, dem englischen Priester Bruce Rienstra sowie dem SPD-Europa-Abgeordneten Arne Lietz. Bezeichnenderweise wird die Diskussion an den Kanonen im Park stattfinden – welche im Zuge der Aktion „Kunst für Demokratie“ womöglich noch verhüllt sein werden.

Bereits im September hatte ein erstes Vorbereitungstreffen stattgefunden, jetzt trafen sich die Akteure erneut in der Schönhauser Winterkirche. Die organisatorische Leitung des Kirchentages liegt in den Händen von Pfarrerin Dorit Lau-Stöber sowie Barbara Synder aus Lüderitz, sie ist Präses der Kreissynode.

Das Programm des Kirchentages, welcher alle zwei Jahre stattfindet, steht in groben Zügen. Feinheiten müssen noch abgestimmt werden: Wer versorgt mit welchen Dingen? Oder wer besetzt beim „Markt der Möglichkeiten“ welche Stände?

Gewollt ist, dass möglichst einheimische Akteure zum Zuge kommen, wie Vereine oder Einrichtungen – Feuerwehr, Schule, Kindergarten oder Jugendklub. Gerechnet wird mit 1000 bis 1500 Besuchern. Eine gute Gelegenheit, die Klassen- oder Vereinskasse zum Beispiel mit einem Kuchenbasar aufzufüllen. Bislang ist die Resonanz im Bismarckdorf eher verhalten, wie die Vorbereitungsrunde zeigte.

„Dieser Kirchentag ist wie ein großes Heimatfest der Kirche, ein einmaliges Ereignis für Schönhausen“, warb Pfarrer Ralf Euker, sich doch als gute Gastgeber zu präsentieren. Zum Beispiel beim „Markt der Möglichkeiten“. Dazu werde die Gemeinde ihre fünf Stände zur Verfügung stellen, informierte Bürgermeister Holger Borowski.

Gedanken hatten sich auch die beiden ehrenamtlichen Bibliothekarinnen Christel Guß-Siedler und Ingrid Poppe gemacht: Sie werden die Bibliothek zur Verfügung stellen und zu einer Lesung einladen, je nach Wetter entweder drinnen oder draußen. Auch könnte gebastelt werden. Die Landfrauen wollen zudem Zuckerwatte verkaufen, kündigte Christel Guß-Siedler an.

Gern hätte sich auch die Feuerwehr eingebracht, doch ist sie am Sonnabend (9. Juni) selbst Ausrichter des Löschangriffausscheids der Verbandsgemeinde, kündigte Karl-Heinz Pick an. Am Sonntag könnte man aber versorgen, zum Beispiel mit Gegrilltem. Auch könnte sich die Jugendwehr mit Zielspritzen beteiligen.

Beteiligen will sich bei der Versorgung auch der Förderverein der Hohengöhrener Wehr, sicherte Peter Hackel zu. Jens Fünfarek will sich noch mit dem Vorstand des Sportvereins verständigen, womöglich könnte dieser das Torwandschießen absichern.

Pfarrerin Dorit Lau-Stöber aus Grieben bei Tangerhütte informierte zum Programm. Die Eröffnung wird am Sonnabend, 9. Juni, um 16 Uhr mit den Superintendenten der Kirchenkreise Stendal und Salzwedel an der großen Bühne stattfinden. Diese wird zwischen der Kirche und dem Bismarck-Museum aufgebaut.

Auf dieser Bühne wird eine Viertelstunde später das biblische Musical „Lydia die Purpurhändlerin“ präsentiert. Lydia ist eine Fürstentochter, die sich nach Jahren der Sklaverei zur selbständigen Geschäftsfrau hocharbeitet und erste Christin in Europa wird. Unter den über 50 Mitwirkenden sind auch viele Kinder. Musikalisch geht es um 19.30 Uhr weiter, dann gastiert die „Sarah Kaiser Band“ auf dieser Bühne.

Die Posaunenchöre aus Tangermünde, Sandau und Schönhausen werden unter der Leitung von Kreiskantor Friedemann Lessing den Kirchentag am Sonntag, 10. Juni, um 10 Uhr eröffnen. Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm wird den Eröffnungsgottesdienst feiern, welcher von der Sarah Kaiser Band und Samuel Jersak musikalisch begleitet wird. Zugleich findet ein Kindergottesdienst statt.

Der Pfarrgarten wird ab 11 Uhr zu einem „Kinder- und Jugendpfarrgarten“, geboten werden hier Aktionen wie Menschenkickerturnier, Bastelstraße, Bogenschießen, Relaxzelt und Spiele für Klein und Groß. Zur selben Zeit öffnet im Kirchenpark auch der „Markt der Möglichkeiten“, wo sich auch Gemeindegruppen, kirchliche Einrichtungen und Initiativen präsentieren.

Der christliche Allroundkünstler Mister Joy – mit bürgerlichem Namen Karsten Strohhäcker – wird im Pfarrgarten Jonglage und Artistik auf höchstem Niveau darbieten. Zeitgleich beginnt in der Kirche ein Vortrag zum Thema „Bismarck: Krieg und Frieden“ von Dr. Andrea Hopp von der Otto-von-Bismarck-Stiftung.

Etwas später lädt der Elbkammerchor – Kirchenmusiker der Altmark und Gäste – zum Konzert ins Gotteshaus ein, es dirigiert Domkantor Johannes Schymalla aus Stendal.

Die eingangs erwähnte Podiumsdiskussion „Quo vadis, Europa?“ wird von Propst Christoph Hackbeil aus Stendal moderiert. Ebenfalls um 13 Uhr beginnt in der Kirche auch das Konzert des neuapostolischen Projektchores mit Sängern aus Tangermünde und Stendal.

Die ehemalige Osterburger Pfarrerin Dr. Hanna Kasparick – sie leitete auch das Predigerseminar in der Lutherstadt Wittenberg – lädt ab 14.15 Uhr zur Bibelarbeit in die Winterkirche ein. Eine halbe Stunde später werden in der Kirche Orgelklänge ertönen, Kirchenmusikdirektor Matthias Böhlert spielt Versöhnungsmusik aus dem Elsass. Dann werden noch einmal die Bläserchöre zu hören sein und um 16 Uhr wird zum Abschlussgottesdienst mit dem katholischen Bischof Dr. Gerhard Feige geladen. Auch hierbei wird ein Kindergottesdienst gefeiert.

Bis Ende Februar werden noch Anmeldungen im Pfarrhaus unter 039323/382 06 entgegengenommen.