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  7. Klietz: Faires Finale beim Fischerstechen

Schönhauser Stecher gibt am Ende freiwillig auf - als Dankeschön für die Fairness reicht der Sieger den Pokal an ihn weiter Klietz: Faires Finale beim Fischerstechen

Von Ingo Freihorst 22.06.2015, 03:25

Ein äußerst ungewöhnliches Ende nahm das Fischerstechen in Klietz: Beim Finalkampf und der Pokalübergabe fielen faire Entscheidungen.

Klietz l Das hatte es in der langen Geschichte dieses auf dem Klietzer See ausgetragenen Wettkampfes wohl noch nicht gegeben: Weil im Finalkampf weder Philipp Schulz, der Stecher des Teams Scharlibbe-Süd, noch sein Schönhauser Kontrahent Enrico Ziehm vom Podest steigen mussten, sollte der unentschiedene Kampf eigentlich durch ein Wettpaddeln zu einem Ende gebracht werden. Doch dazu kam es dann doch nicht, Enrico Ziehm verließ freiwillig sein Podest und überließ damit den Scharlibbern den Sieg.

Nach der Siegerehrung revanchierte sich Philipp Schulz und gab den Siegerpokal an den eigentlich unbezwungenen Schönhauser Handballer-Hünen weiter. Die Gäste von Preußen Schönhausen hatten bereits 2014 und 2012 den "Pott" errungen, im Flutjahr war der Wettkampf ausgefallen. Somit dürfen sie ihn nun behalten.

Trotz des wechselhaften und recht kühlen Wetters hatten sich viele Zuschauer am Seeufer eingefunden. 13 Mannschaften kämpften um den Sieg - einmal sogar bei strömendem Regen. Bei den "Flecktarnpiraten" der Bundeswehr hielt Kommandeur Michael Vorwald die hölzerne Lanze, auch er schloss wie viele andere Bekanntschaft mit dem Seewasser. Teams aus Stendal, Neuermark-Lübars, Schönfeld und Kamern waren vertreten, die Scharlibber kamen mit gleich vier Mannschaften, die Klietzer Gastgeber vom Förderverein der Feuerwehr schickten zwei Teams ins Rennen, wovon das von Enrico Dörfer den dritten Platz errang.

Zu Beginn des Wettkampfes verabschiedeten sich die Organisatoren mit einem Blumengeschenk vom langjährigen Bürgermeister Jürgen Masch und dankten ihm öffentlich für die gute Zusammenarbeit - so hilft auch immer der Bauhof bei Vor- und Nachbereitung des Fischerstechens mit. Das Gemeindeoberhaupt scheidet am 12. Juli aus diesem Ehrenamt.

Mit Bierwagen und Feldküche vor Ort

Der Förderverein war mit Bierwagen und Feldküche vor Ort, es gab Erbsensuppe, Gegrilltes und Champignonpfanne. Für den Kuchenbasar hatten erstmals die Feuerwehrfrauen gebacken, denn die Laienspielgruppe hat sich aufgelöst. Immerhin 13 Backwerke waren im Angebot.

Das Rahmenprogramm organisierte wieder die Klietzer Bundeswehr - sie hatte einst auch das Fischerstechen begründet. Beim Kistenstapeln am Autodrehkran schafften die Feuerwehrleute Markus Engel aus Kamern sowie Felix Wendt aus Neuermark-Lübars immerhin 20 Stück. Zivilangestellter Karsten Kasubek hatte ein riesiges Schachspiel aufgebaut.

Kinder durften mit dem Riesenkatapult auf Zielscheiben schießen oder sich mit ihren Eltern und Großeltern bei Rundfahrten über den See vergnügen. Immerhin 320 Pferdestärken hat so ein Motorboot der Bundeswehr unter der Haube, informierte Bootsführer Christian Pieper. Es kann dank seines Jettriebwerkes sogar auf der Stelle drehen. Weiterhin düsten zwei Schlauchboote über den See.

Für Kurzweil bei den Jüngsten sorgte zudem der Jugendklub, er hatte eine Hüpfburg aufgebaut und stellte Gokarts zur Verfügung. Die Wasserwacht des DRK sicherte den Wettkampf ab, im Rettungsboot saßen Wasserwacht-Leiterin Cornelia Bossert aus Havelberg und Hartmut Ziehm aus Arneburg.