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Konzertreihe Domorgel ist bei Besuchern beliebt

DIe Havelberger Dommusiken 2018 halten wieder ein interessantes Musikprogramm bereit.

Von Andrea Schröder 09.03.2018, 17:31

Havelberg l „Wir haben viele schöne Chor- und Orgelkonzerte geplant“, blickt Domkantor Matthias Bensch auf das Programm der Dommusiken in Havelberg. Der Start erfolgt am Sonnabend, 21. April, mit dem Benefizkonzert unter dem Motto „Dom hilft Stadtkirchenorgel“. Die Schweizerin Irene Roth-Halter wird auf der Scholtze-Orgel des Domes von 1777 zugunsten der Restaurierung der Scholtze-Orgel aus dem Jahr 1754 in der Stadtkirche ihr Können beweisen. „Sie hat schon im vorigen Jahr beim Benefizkonzert sehr gut gespielt und sich viel Zeit genommen, um sich auf die Orgel im Dom einzustellen“, freut sich der Kantor auf ein Wiedersehen mit der Organistin.

Acht Orgelkonzerte hat er für dieses Jahr geplant. Davon gibt er selbst drei. Am 10. Mai (Himmelfahrt) spielt er Werke von Bach, Brahms und Reger. Zum Tag des offenen Denkmals am 9. September, der unter dem Motto „Entdecken, was uns verbindet“ steht, wird Matthias Bensch musikalische Entdeckungen und Verbindungen von Orgelmusik und Gregorianik präsentieren. Das „Orgelkonzert zum Jahreswechsel“, seit Jahrzehnten Tradition in der Silvesternacht im Dom, beginnt wie immer kurz vor Mitternacht um 23.20 Uhr.

„Unsere Orgelkonzerte werden sehr gut von den Besuchern angenommen. Natürlich ist es für sie immer interessant, auch Gastorganisten zu erleben. Da habe ich dieses Mal auch zwei ehemalige Kommilitonen von mir mit im Programm“, berichtet Matthias Bensch. Oana Maria Bran kennt er von seinem A-Kirchenstudium in Detmold. Die Masterstudentin der Universität der Künste Berlin ist Kantorin in Lenzen – dort, wo die dritte noch erhaltene zweimanualige Scholtze-Orgel steht.

Andreas Mitschke hat er in seinem allerersten Studienjahr in Weimar kennengelernt. Am 19. August wird der Kantor der Taborkirche Leipzig mitteldeutsche Orgelmusik spielen. Beim Orgelkonzert am 15. Juli ist Christian Reishaus aus Bad Wilsnack zu Gast. Zum Erntedank am 7. Oktober spielt Prof. Dr. Bernd Scherers von der Uni Flensburg auf der Scholtze-Orgel.

In puncto Chormusik sind der Havelberger Kantatenchor und das Vokalensemble bereits eifrig am Proben für das Konzert am 10. Juni. Dann erklingen im Dom romantische Chorwerke von Felix Mendelssohn Bartholdy und Josef Gabriel Rheinberger, unter anderem die Messe in C-Dur. Das Vokal­ensemble ist mit Kammerorchester und Solisten ebenfalls zu erleben bei der „Missa Votiva“ von Zelenka am 16. September. Der Kantatenchor gestaltet mit dem Vokalensemble Hamburger Mozarteum, das ebenfalls von Matthias Bensch geleitet wird, sowie Orchester und Solisten das Weihnachtsoratorium von Bach mit den Kantaten I bis III sowie VI. Geplant ist das Konzert am zweiten Adventssonntag in der Stadtkirche – am Weihnachtsmarktwochenende. Mit dem Instrumentalensemble am Havelberger Dom ist das Vokal­ensemble am zweiten Weihnachtsfeiertag im Paradiessaal bei „Musik und Texte zum Weihnachtsfest“ zu erleben.

Zum Muttertag gibt es wieder ein Familienkonzert. Die Besucher erwartet ein kurzweiliges Programm, das auch für Kinder geeignet ist. Auf der Harfe, einem immer wieder besonderen Instrument, spielt am Nachmittag des 13. Mai Jessica Flemming. Lange Tradition hat das Volkstümliche Chorkonzert mit der Havelberger Liedertafel und Gastchören unter der Leitung des früheren Domkantors Gottfried Förster. Es ist für 2. Juni geplant. In der Nitzower Dorfkirche gibt es am 9. Juni Irish Folk & Oldies mit Uli Kirsch. Zum Domfest am 23. Juni studiert der Kinder- und Jugendchor Havelberg das Kindermusical „Moses – Auszug aus Ägypten“ ein. Im konzertanten Teil wird auch das Vokalensemble mitwirken, damit der Nachwuchs in die Tradition der mehrstimmigen Chormusik hineinwächst.

Zu den Höhepunkten im Konzertjahr gehört seit vielen Jahren der MDR-Musiksommer. Am 1. Juli gastiert er mit dem Programm „Telemann und Luther“ im Dom. Das Bach Consort Leipzig/Sächsisches Barockorchester unter der Leitung von Thomaskantor Gotthold Schwarz interpretiert Kantaten von Telemann zu Luthers Worten. Ergänzt wird die Musik durch Friedrich Schorlemmer mit Texten über menschliche Tugenden und Abgründe. Die Karten hierfür sind unter anderem im Service-Punkt der Volksstimme in der Schulstraße 8 erhältlich.

Nach der erfolgreichen Premiere der Internationalen Kammermusik Akademie Nitzow, organisiert von Rita Spanner, gibt es 2018 eine zweite Auflage. Unter der künstlerischen Leitung von Sara Maria Rilling werden Nachwuchsmusiker aus aller Welt vom 22. bis 29. Juli wieder in dem kleinen Haveldorf proben und am 28. und 29. Juli bei Konzerten in der Dorfkirche die Ergebnisse der „Klassischen Sommermusik“ präsentieren.

Auch das Vokalensemble Phonova mit ehemaligen Sängerinnen des Rundfunk-Jugendchores und des Mädchenchores Wernigerode wird nach 2017 zum zweiten Mal im Dom mit einem a-capella-Konzert zu erleben sein. Die Havelbergerin Julia Peter, geborene Buchholz, die schon als Kind nach Wernigerode ging, in den Chören mitsang und nun Phonova angehört, hatte ein verlängertes Probenwochenende in ihrer Heimatstadt organisiert. Weil es allen so gut gefallen hat, findet dies auch 2018 statt und erfährt mit dem Konzert am 5. August im Dom den krönenden Abschluss.

Mit „The Gregorian Voices“ ist am 21. August ein eindrucksvolles Verschmelzen von Choral- und Popmusik im Dom zu erleben. International wird es am 28. Oktober, wenn der Beverly Minster Choir aus England unter der Leitung von Robert Poyser zu erleben ist.

Für die Finanzierung der Dommusiken fließen neben Spenden vorrangig aus der Region Fördergelder von der Kreissparkasse, vom Kirchenkreis und aus dem Altmärkischen Musikfest. Die Eintrittsgelder reichen nicht aus, um solch ein anspruchsvolles Konzertprogramm anzubieten. Deshalb ist der Domkantor froh über jede Unterstützung. Große Konzerte mit Orchester und Solisten sind fast immer verlustträchtig, selbst wenn der Dom voll ist. Was neben den Orgelkonzerten auch sehr gut ankommt und sich positiv in der Besucherstatistik niederschlägt, sind die touristischen Orgelführungen. Da gab es rund 1000 Besucher im vorigen Jahr.