Internationales Missionswerk Kreis Stendal: Bischöfe aus Indien reisen zum Dom nach Havelberg
Kirchenleiter der Gossner-Kirche aus Indien besuchen die Domstadt. Über das Kuratorium der Stiftung in Berlin gibt es Verbindung in die Prignitz und nach Havelberg.

Havelberg. - Besuch aus Indien kommt nicht jeden Tag nach Havelberg und in den Kreis Stendal, obwohl der Dom St. Marien schon viele Gäste aus aller Welt hatte.
Nach Havelberg waren Bischöfe und Mitarbeiter der Gossner Kirche gereist – Johan Dang, Joseph Sanga, Simant Sandeep Tirkey, Anup Indiwar und Shama Rani Kandulna. Das Missionswerk in Berlin hat im Kuratorium einen Ehrenvorsitzenden. Das ist Harald Lehmann aus Bochum, seine Wurzeln liegen in der Prignitz, in Kolrep. So war es naheliegend für ihn, den Gästen aus Indien die Prignitz mit Bad Wilsnack und Havelberg zu zeigen,
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Im Kuratorium der weltweit tätigen Gossner Mission gibt es noch jemanden, der die Region bestens kennt.
Über Frank Meyke, dessen Geburtsort Havelberg ist, sagt Harald Lehmann: „Er war Botschafter für Deutschland, unter anderem in Nepal und Sambia. Er wusste, welche Unterstützung die Gossner Kirche in solchen Ländern geben kann. Nachdem er in Pension ging, hat er sich an die Mission in Berlin gewandt, um ehrenamtlich mitzuarbeiten. Er gehört mit zum Kuratorium der Stiftung.“
Die Kirche in Indien hat evangelisch-lutherische Wurzeln und kümmert sich vorrangig um die Adivasi, übersetzt „Ursprüngliche Bewohner“, in Indien. Diese Menschen gehören in ihrem Heimatland zu den Ärmsten, obwohl Land und Bodenschätze ihr Eigentum waren.

Die Bischofsdelegation hatte sich auf die Reise nach Berlin zur Feier des 250. Geburtstages für ihren „Kirchenvater“ Johannes Evangelista Goßner begeben. Warum Berlin? Dort hatte Goßner im 19. Jahrhundert für sozial Benachteiligte Kindergärten, Suppenküchen und ein Krankenhaus begründet. Er hat Handwerker zu Missionaren ausgebildet, die den Gedanken der Hilfe für Arme in die Welt trugen.
Zum Programm in Havelberg gehörte eine Führung durch den Dom St. Marien mit Pfarrer Teja Begrich. Domkantor Matthias Bensch begrüßte die Gäste mit Orgelklängen und Gesang. Die Bischofsdelegation lernte mit dem Seniorennachmittag im Pfarrhaus auch etwas vom Gemeindeleben hier kennen. Interessant waren die Ausführungen der Gäste zu den Problemen in Indien, wie schwierig es ist, Bildung zu bekommen und modern leben zu können.