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Orts- und Kulturverein Sandau Kreis Stendal: Geschichte der kleinsten Stadt soll ins Pflaster

Sandau im Kreis Stendal hat einen Orts- und Kulturverein, der viele gute Ideen für die Stadt hat. Für begehbare Bodenplatten an wichtigen Orten gibt es ein Projekt.

Von Max Tietze Aktualisiert: 29.10.2023, 18:18
Das Modell zeigt, wie die Bodenplatten an  interessanten Orten in Sandau aussehen sollen. Geplant ist  ein Rundkurs mit Zahlen.
Das Modell zeigt, wie die Bodenplatten an interessanten Orten in Sandau aussehen sollen. Geplant ist ein Rundkurs mit Zahlen. Foto: Max Tietze

Sandau. - Der Orts- und Kulturverein in Sandau besteht seit dem Frühjahr. Mit dem Volksfest im Stadtpark und dem Drachenfest am Deich haben die Vereinsmitglieder gezeigt, was möglich ist. Doch der Verein will mehr bewegen. Ruud Engelse ist einer der Orts- und Kultur-Engagierten in Sandau und sagt: „Einige Mitglieder tun etwas für die Veranstaltungen im Ort, andere wollen an längerfristigen Projekten arbeiten.“

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Ideen für Verbesserungen im Städtchen an der Elbe haben sie. Für eine Idee gibt es schon Pläne, die bald in die Tat umgesetzt werden könnten. Ruud Engelse hat zusammen mit Daniela Köhne und Antje Sülter-Damker ein Projekt vor, das für Einheimische und Gäste gleichermaßen interessant erscheint.

Sie wollen die Geschichte von Sandau im Straßenpflaster sichtbar machen. Dass man Bodenplatten aus Beton mit Bildern bedrucken kann, kennt Ruud Engelse aus seiner niederländischen Heimat. Für die Straßen von Sandau haben sie ein Modell entworfen. Fast so groß und schwer ist die Betonplatte, so wie sie zukünftig in Fußwegen von Sandau liegen kann.

Einige alte Karten von Sandau hat Ruud Engelse für das Projekt schon.
Einige alte Karten von Sandau hat Ruud Engelse für das Projekt schon.
Foto: Max Tietze

Rundweg durch Sandau

Vor markanten Orten soll man die beschichteten Platten finden, im Vorbeigehen, beim Darüberlaufen oder ganz gezielt als Rundweg. Jede Platte bekommt eine Zahl, nacheinander wird man zu den interessanten Punkten geführt.

Ruud Engelse muss nicht lange nachdenken, welche Orte in Sandau in Frage kommen: „Der alte Bahnhof bedeutet für Sandau und die Umgebung bis hin nach Stendal und Havelberg sehr viel. Als wir für unser Modell nach Unterstützung fragten, gab es gleich die ersten Zusagen. Die Namen derjenigen, die die jeweiligen Bodenplatten ermöglichen, sollen darauf zu lesen sein. Auf jeden Fall gehören Kirche und Turm, Rathaus, Post und Fähre dazu.“

Auf die Platte kommen Abbildungen vom früheren Aussehen und eine kurze Erläuterung. Idealerweise schaut der Besucher aus der gleichen Richtung auf den Ort, so wie es die alte Abbildung vorgibt. Sandau hat durch den zweiten Weltkrieg viele Häuser verloren, die Bodenplatten wären ein Weg, auch leere Ecken wieder sichtbar zu machen, über Leben und Menschen zu erzählen. Was verbindet sich mit Straßennamen? Wo gab es Handwerker und Firmen? Der Orts- und Kulturverein sucht dafür alte Postkarten und Abbildungen als Vorlage. Geschichten und Erlebnisse sollen festgehalten werden.

Ruud Engelse sagt: „Wir hatten unser Modell beim Drachenfest zum ersten Mal dabei. Nächste Gelegenheit zum Ansehen gibt es zum Weihnachtsmarkt in Sandau am ersten Adventswochenende.“ Dort wird der Orts- und Kulturverein auch „Sandauer Tassen“ zur Unterstützung der Arbeit des Vereins anbieten, noch eine Premiere in diesem Jahr.