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Lehrküche Klietz Vorfreude aufs Kochen und Bruzeln

Langsam nimmt die Lehrküche in der Klietzer Schule Gestalt an. Die von der Verbandsgemeinde veranlassten Bauarbeiten neigen sich dem Ende.

Von Jacqueline Stempin 06.03.2020, 13:00

Klietz l Die Schüler freuen sich schon! Sie hören hin und wieder mal ein Hämmern und Bohren und wissen, dass im Untergeschoss an ihrer Küche gebaut wird. Bald ist es soweit: Dann können Sie hier kochen und backen – teilweise sogar mit Zutaten, die aus dem eigenen Garten stammen.

Von Juni 2012 bis Dezember 2016 war es der Grundschule „Am Wäldchen“ möglich, den Hauswirtschaftsraum der Förderschule „Am Klietzer See“ zu nutzen. Die Grundschule konnte dadurch eine Vielzahl von Projekten und Aktionen durchführen. Im August 2016 wurde die Förderschule in Klietz geschlossen und kurz darauf die Küche abgebaut - somit war für die Grundschule keine weitere Nutzung mehr gegeben. Seitdem verfolgen die Schüler, Eltern, Mitarbeiter und Unterstützer der Grundschule beharrlich das Ziel einer eigenen Lehrküche.

Die Verbandsgemeinde übernahm als ihren Part die Bauarbeiten. Der Planer und sechs Gewerke wurden beauftragt, informiert Bauamtsmitarbeiter Rainer Linnecke.

Die Anschaffung der Lehrküche ist durch die zweimal jährlich stattfindenden Kleider- und Spielzeugbörsen, diverse Klassenaktionen und Spenden möglich. Ein großer Teil der Lehrküche ist bereits finanziert. Der erste Teil der Kücheneinrichtung wird voraussichtlich in der ersten Aprilwoche aufgebaut und angeschlossen.

Warum eine Lehrküche in der Grundschule? „Gesunde Ernährung sollte bereits im Kindesalter beginnen! Die Schüler verbringen einen Großteil ihrer Kindheit in der Schule. Das Schulleben bildet somit einen gewichtigen Anteil jener Lebensumwelt, die Kinder nachhaltig prägt“, begründet Jacqueline Stempin, die als Schulsozialarbeiterin (Träger ist der Internationale Bund) an der Schule tätig ist. „Das Thema Ernährung ist im Lehrplan vorgeschrieben. Eine ausgewogenes Essverhalten, Kenntnisse über die Entstehung, Bearbeitung, Zubereitung und den richtigen Umgang mit Lebensmitteln können jedoch nicht nur theoretisch vermittelt werden, sie müssen frühzeitig erfahren und gelebt werden. Wenn ein eingefahrenes Verhalten geändert werden soll, muss das neue, gewünschte Verhalten immer wieder geübt werden.“

Die praktische Vor-, Zu- und Nachbereitung ausgewogener Mahlzeiten sowie die Freude beim gemeinsamen Verzehr der zubereiten Speisen sollen in der Lehrküche möglich sein: mit den Augen sehen, mit der Nase riechen, mit den Händen greifen, mit der Zunge schmecken und am Ende dann genießen. Um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten, sollen langfristige Schüler- und Elternprojekte etabliert werden, beispielsweise regelmäßige Schulfrühstücksangebote, eine Arbeitsgemeinschaft Kochen/Backen und auch Eltern-Kind-Kochkurse.