Landwirtschaft Maschinenring Fischbeck wird in der Welt bekannt
Ernährungssicherheit ist angesichts des Klimawandels ein weltweit wichtiges Thema. Der Fischbecker Maschinenring empfing eine internationale Delegation, welche sich mit diesem Thema befasste.

Fischbeck - Aus 18 Nationen – von A wie Argentinien über Indien, Jordanien und Mexiko bis U wie Uruguay und die Ukraine – kamen die Mitglieder der Delegation, welche auf Einladung des Auswärtigen Amtes durch Deutschland tourte. Neben Landwirtschafts- und Außenhandels-Experten befanden sich auch einige Journalisten darunter. Großes Thema war in Verbindung mit der Ernährungssicherheit die Zukunft der Landwirtschaft.
Die Ankunft hatte sich etwas verzögert, denn anstatt in die Hauptstraße nach Fischbeck hatte das Navi den Berliner Busfahrer in die Straße selben Namens nach Melkow geleitet. Zwei Stunden hatten die Gäste Zeit, sich mit dem Maschinenring und dessen Tätigkeiten vertraut zu machen. Von hier aus ging es dann mit dem Bus weiter zur Klosterdomäne ins benachbarte Jerichow – einem Landwirtschaftsbetrieb und Mitglied des Maschinenringes. Nächste und letzte Station war ein Biobetrieb nahe dem brandenburgischen Rathenow.
Ein halbes Jahr nach dem Einzug kam das Hochwasser
Der Maschinenring „Elb-Havel-Winkel“ – ein Dienstleister für die Landwirtschaft – wurde vor 31 Jahren als eingetragener Verein in Derben im Jerichower Land gegründet. Seit 21 Jahren ist er in Fischbeck ansässig.
Hier bezog er vor einigen Jahren auch sein frisch umgebautes Domizil – saniert mit Hilfe von Fördergeld aus dem europäischen Leader-Programm. – Im Dezember 2012 bezog man das neue Quartier, ein halbes Jahr später kam die zweite Elbe-Jahrhundertflut und setzte es unter Wasser.
Derzeit verfügt der Maschinenring über 14 Mitarbeiter sowie 158 Mitglieder, neben Landwirten sind dies auch Lohnunternehmen und Landmaschinenhändler. Die Mitglieder bewirtschaften um die 60000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche.
Landtechnik gehört den Mitgliedern
Die Landwirtschaftstechnik, welche der Ring als Dienstleister vermittelt, gehört sämtlich den Landwirten – durch seine Arbeit wird sie allerdings besser ausgelastet: Die Landwirte leihen sich untereinander ihre Technik aus, der Maschinenring vermittelt das.
Zudem hilft dieser bei der Digitalisierung der Betriebe seiner Mitglieder. Das gilt für die Wettervorhersage, welche ja ebenfalls wichtig für Landwirte ist und auch für die Abrechnung vom Feld aus.
Zu den Dienstleistungen gehören neben der Betriebshilfe bei der landwirtschaftlichen Sozialversicherung, dem Winterdienst und der Grünflächenpflege auch die Entnahme von Bodenproben, weshalb der Maschinenring einen Fuhrpark von neun Fahrzeugen vorhält. Darunter befinden sich neben Quads auch selbstfahrende Maschinen, welche Bodenproben entnehmen.
Um die 35000 Proben werden im Jahr entnommen
Im Jahr kommen so im Durchschnitt etwa 35000 Proben für verschiedenste Auftraggeber zusammen. Entnommen werden neben Bodenproben auch Proben von Klärschlämmen sowie Futter- und Wasserproben. Beprobt wird im gesamten Osten Deutschlands.
Inzwischen hat der Fischbecker Ring auch Niederlassungen im thüringischen Erfurt und im brandenburgischen Lindow in der Mark.
Seit drei Jahren ist Christoph Albrecht zugleich Vorsitzender des Landesverbandes der Maschinenringe – im Bundesland Sachsen-Anhalt gibt es davon insgesamt sechs. Im Vorjahr legte der Fischbecker noch eins drauf: Da wurde er zum Vizepräsidenten des Bundesverbandes gewählt – in dessen Eigenschaft er die internationale Delegation in Fischbeck empfing.