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Im Anbau des Gymnasiums in Havelberg laufen die letzten Arbeiten für die Fertigstellung Nach den Osterferien ziehen die Schüler ins erste komplett sanierte Gebäude ein

Von Dieter Haase 19.01.2012, 05:21

Der Anbau an das Havelberger Gymnasium sieht ganz und gar nicht mehr wie ein Altbau aus. "Aus ihm ist das derzeit modernste Schulgebäude weit und breit geworden", sagt Fabian Berger vom Regiebetrieb Gebäude des Landkreises.

Havelberg l "Ab Ende März wird umgezogen. Und nach den Osterferien geht\'s los", erklärt Fabian Berger und meint damit den Schulbetrieb in dem von "Fuß bis Kopf" durchsanierten Anbau des Gymnasiums im Schulkomplex an der Pestalozzistraße. Gestern ist das fabrikneue Mobiliar für das Physik- und für das Chemiekabinett - beide befinden sich in dem völlig neu entstandenen obersten Stockwerk - angeliefert worden. "Somit können die Installationsarbeiten in diesen Fachräumen umgehend beginnen", freut sich der Vertreter des Landkreises. Eine komplett neue Einrichtung erhalten auch das Hauswirtschaftskabinett sowie alle Klassenräume, die im Zuge des Umbaus neu entstanden sind. Alle anderen Klassen werden aus vorhandenen Bestandsmitteln ausgestattet.

Die alten Treppen sind geblieben

Noch sind Handwerker verschiedener Firmen hier fleißig am Schaffen. "Bis auf einige kleinere Dinge - dazu zähle ich letzte Arbeiten der Bodenleger im Kellerbereich sowie an der Elektrik, an Heizkörpern, an der Fassade und im Außenbereich - ist alles fertig", schaut Bauleiter Markus Zöllner von der gaudlarchitekten GmbH Berlin zufrieden auf das Werk. Nachdem der extrem lange und kalte Winter 2010/2011 sowie einige ungeplante Überraschungen während der Sanierungsphase für eine unliebsame Zeitverzögerung im Bauablauf gesorgt hatten, ist der erste Bauabschnitt im Schulkomplex nun praktisch abgeschlossen. "Nach dem Umzug der Schüler in das neue Gebäude geht es im Frühjahr dann sofort mit den Arbeiten im Haupthaus des jetzigen Gymnasiums weiter", blickt Markus Zöllner bereits auf die nächste große Aufgabe. Denn auch dieses Gebäude - in dem künftig die Sekundarschule ihren Sitz haben wird - soll auf einen moderneren Stand gebracht werden. "Allerdings ist die alte Bausubstanz dort um ein Vielfaches besser, als wir sie am Anbau vorgefunden haben", berichtet der Bauleiter. Außen zum Beispiel reiche eine Überarbeitung der Fassade völlig aus.

Etwas Vertrautes werden die Schüler, wenn sie den sanierten Anbau in Besitz nehmen, gleich nach seinem Betreten entdecken: die alte Treppe. Denn diese ist in allen früheren Etagen erhalten geblieben. Sie hat allerdings eine Auffrischung erhalten und zeigt sich damit viel "jünger", als sie wirklich ist. Lediglich für die Aufstockung um ein Stockwerk musste eine neue Treppe eingebaut werden.

In ehemaliger Schulküche wird auch künftig gekocht

Zwar absolut nicht wiederzuerkennen, aber auch nicht ganz zweckentfremdet worden ist die alte Schulküche. Hier wird auch künftig tüchtig der Kochlöffel geschwungen, nur nicht von den Küchenfrauen, sondern von den Schülern und Lehrern: Ein modernes Hauswirtschaftskabinett hat den Platz der Schulküche eingenommen. Im Kellerbereich befinden sich jeweils ein Unterrichtsraum für den Werunterricht und für das Fach Technik/Informatik. Auch ein größerer Sanitärtrakt ist hier für die gemeinsame Nutzung von Sekundarschule und Gymnasium entstanden. Für den "Notfall" gibt es noch kleinere WCs auf einzelnen Etagen.

Auch an die Farbgebung im Inneren werden sich Schüler und Lehrer wohl erst einmal gewöhnen müssen. Der Belag in den Fluren ist in rot-orange gehalten, der in den Klassenräumen in einem Grünton. Die Fackkabinette zeigen sich wiederum ganz andersfarbig.

Wärmesteuerung regelt die Temperatur

An technischen Einrichtungen auf dem neuesten Stand wurde im Gebäude nicht gespart. So befinden sich zum Beispiel Bewegungsmelder in den Fluren, die automatisch das Licht einschalten, wenn sie Bewegung registrieren. Das gesamte Gebäude ist mit Energiesparleuchten ausgestattet worden. Und außer der eingebauten Wärmedämmung sorgt eine zentrale Wärmesteuerung dafür, dass die Temperatur im Haus zur Unterrichtszeit immer stimmt.

Zu den Sicherheitsstandards gehört unter anderem, dass sich die Türen der Klassenräume nur von innen sofort öffnen lassen, von außen geht das nur mit dem passenden Schlüssel. Für Notfallereignisse führt eine Feuertreppe an der Außenfassade ins rettende Freie. Schulfunkdurchsagen erreichen über Lautsprecher jeden Raum im Haus.

Behindertengerecht macht das Schulgebäude ein Fahrstuhl, der sich in einem außen angebauten Fahrstuhlschacht befindet. Von diesem aus ist ein Zugang zu jeder Etage möglich. "Der Lift ist aber auch wirklich nur für Schüler gedacht, die aus gesundheitlichen Gründen in ihrer Bewegung eingeschränkt sind", macht der Bauleiter deutlich. Oder aber, um schwere Gegenstände ins oder aus dem Haus zu schaffen.