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Tourismus Pedalenspione des Elb-Havel-Winkels erkunden die Natur an Elbe und Havel

An vier Tagen haben die Pedalenspione des Elb-Havel-Winkels Radrouten anhand des neuen Knotenpunktsystems ausprobiert, Sehenswürdigkeiten besucht und die Natur erkundet,

Von Andrea Schröder 19.06.2021, 09:52
An der Hedemicke in Kamern begrüßte Ans Briesenick die Pedalenspione als Frau Harke.  Jeanett Czinzoll (von links), Simone Tandeck, Marina Heinrich, Kathrin und Kristin Haase sowie Björn Gäde gefiel dieser Stopp am Knotenpunkt Nummer 20.
An der Hedemicke in Kamern begrüßte Ans Briesenick die Pedalenspione als Frau Harke. Jeanett Czinzoll (von links), Simone Tandeck, Marina Heinrich, Kathrin und Kristin Haase sowie Björn Gäde gefiel dieser Stopp am Knotenpunkt Nummer 20. Foto: Andrea Schröder

Elb-Havel-Winkel - Die kleine Katze, die ihnen auf der Dorfstraße zum Streicheln entgegen läuft, blökende Schafe auf einer Wiese, übers Feld springende Rehe, Störche auf ihren Horsten oder auf Nahrungssuche auf einem Feld – das alles zaubert Kathrin und Kristin Haase ein Lächeln ins Gesicht. Oft zücken sie das Handy, um zu fotografieren. Die beiden Bloggerinnen aus Hamburg haben die Nordtour der Pedalenspione des Elb-Havel-Winkels mitgemacht und sind begeistert von der Natur und Landschaft, die die Region zu bieten hat.

In ihrem Blog „Travelinspired“ wecken sie mit ihren Reiseberichten rund um Natur, Tiere und Roadtipps die Neugier auf Urlaub fernab von Massentourismus. Weltweit sind die eineiigen Zwillinge unterwegs. Als nächstes schreiben sie von ihren Eindrücken im Elb-Havel-Winkel. Auf ihre Interessen zugeschnitten war das Programm der Nordroute der Pedalenspione. Am Mittwoch ging es mit den Rädern über insgesamt 44 Kilometer von Havelberg aus über Wöplitz, Lütow-Turm, Kümmernitzer Wasserfall, Waldfrieden, Vehlgast und Warnau nach Garz. Bei Treffen mit verschiedenen Akteuren wie mit Philipp Ritzmann vom Biosphärenreservat Mittelelbe am Vogelbeobachtungsturm Lütow, mit Daniela Kube auf ihrem Streichelhof in Waldfrieden, Holger Ellmann und Irma Stopka vom Förderverein Altes Schöpfwerk in Vehlgast und Gabriela Ecke vom Biosphärenreservat auf dem Auenpfad in Warnau erfuhren sie viel Interessantes über Natur und Landschaft und was die Region sonst zu bieten hat.

Sympathie für Frau Harke

Das setzte sich am Donnerstag bei der zweiten Radtour fort. Von Garz ging es nach Kamern, wo die Radler an der Hedemicke von Frau Harke (Ans Briesenick aus Molkenberg war in die Rolle der Sagenfigur geschlüpft) empfangen wurden. „Frau Harke ist mir sympathisch“, sagte Katrin Haase, nachdem sie erfahren hatte, wie sich die Schutz- und Naturgöttin des Elb-Havel-Winkels einst für die Region stark gemacht hat. Von Sandau aus setzte die Gruppe mit der Gierseilfähre über die Elbe.

Über Büttnershof führte der Weg am Blauen See bei Kannenberg nach Werben und Räbel und von dort mit der Fähre zurück nach Havelberg, wo es am Haus der Flüsse und später auf der Tour durch die Königsallee weitere Informationen über die Natur in der Region gab. Derk Schneider vom Biosphärenreservat Mittelelbe berichtete vom Projekt „Flederschmauswiese“ auf der Spülinsel zum Schutz von Fledermäusen und Insekten. Sein Kollege Tobias Ernst erklärte unter anderem, was unter Urwaldreliktarten zu verstehen ist. 53 Kilometer hatten die Pedalenspione an diesem Tag auf dem Tacho. Bei 35 Grad im Schatten eine ordentliche Leistung. Wie wichtig das Mühlenholz als Restauenwald ist, berichtete Christiane Frontzek vom Verein „Denkmal und Leben“ aus der Domkurie D8 am Freitagvormittag bei einer Erlebniswanderung.

„Wir sind begeistert von der Natur und den Möglichkeiten zum Radfahren hier, es gibt urige kleine idyllische Dörfer und viele engagierte Menschen in Unternehmen, Vereinen, Einrichtungen, die zu Führungen einladen und die Öffentlichkeit teilnehmen lassen an allem, was hier geboten wird“, hat Kathrin Haase festgestellt. „Wir erfreuen uns an Kleinigkeiten, in der Natur sind wir in unserem Element. Unser Naturhighlight hier hatten wir mit Schwarzstörchen, die über uns am Himmel kreisten.“ Ihre Schwester Kristin ergänzt, dass sie auch ganz begeistert von den vielen Weißstörchen sind. Ganz ihrem Motto folgend, nicht nur geradeaus, sondern auch links und rechts zu gucken, stoppten sie oft für Fotos.

Radeln nach Zahlen funktioniert

„Wir haben die Tour so zusammengestellt, dass sie zu den Interessen der beiden Bloggerinnen passt“, erklärt Leader-Manager Björn Gäde, der zusammen mit den beiden Touristikerinnen Marina Heinrich aus Havelberg und Jeanett Czinzoll aus dem Elbe-Havel-Land die diesjährige Tourismusmarketingaktion vorbereitet hat. „Wir haben auf der Nordroute den Fokus voll auf die Natur gelegt und zeigen, was wir hier zu bieten haben.“ Dabei wurden die Ziele der Pedalenspione, das neue „Radeln nach Zahlen“ auszuprobieren und über den Tellerrand hinauszuschauen, erreicht. „Der Tourist macht nicht an kommunalen Grenzen halt. Es muss noch stärker in die Köpfe der hier agierenden Menschen, dass man versucht, wie ein Tourist zu denken“, sagt Björn Gäde. Er freut sich, dass viele in den vergangenen Jahren über Leader geförderte Projekte im Bereich Tourismus Früchte tragen. „Da ist ein echter Mehrwert geschaffen worden.“

Jeanett Czinzoll hob die Fähranbindungen hervor, die es Einheimischen und Touristen erleichtern, Angebote auf beiden Seiten wahrzunehmen. Zum Thema Knotenpunktsystem berichtet Marina Heinrich, dass die Schilder mit ihren roten Hütchen überall sofort auffallen und die Strecken gut zu finden sind. iKnapp 170 Kilometer mit Abstechern ins Jerichower Land und die Altmark westlich der Elbe liegen hinter den Pedalenspionen.

Neue E-Bike-Ladestation

Passend dazu wurde in Havelberg die E-Bike-Ladestation eingeweiht. „Es hat alles ganz wunderbar geklappt und unsere Partner waren wieder sehr engagiert“, sagt Marina Heinrich im Namen der Spione danke an alle, die zum Gelingen der Aktion beigetragen haben. Gefreut über eine Einladung hat sich auch Simone Tandeck, im Landkreis Stendal verantwortlich für die Radwege. „Es ist auch nach so vielen Jahren Radtourismus für mich immer wieder schön zu sehen, das neue Dinge entstehen und Unternehmen und Vereine mit Schmackes daran gehen, die Altmark und die Prignitz zu beleben.“ Das haben auch die Zwillinge festgestellt: „Die Leute hier sind mit Herzblut dabei.“