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„Neubauten“ Petersilie und Salat sind für Havelberger Schüler zuerst dran

An der Förderschule „Am Lindenweg“ ist ein Vorhaben verwirklicht worden, für das es die Idee schon vor der Corona-Zeit, also vor über einem Jahr, gegeben hat.

Von Dieter Haase Aktualisiert: 15.06.2021, 17:58
Das ist von den vier Hochbeeten das bisher einzige, das schon beplanzt ist. Die Schüler konnten sich hier Anregungen holen, wie und womit sie drei anderen Hochbeete bepflanzen.
Das ist von den vier Hochbeeten das bisher einzige, das schon beplanzt ist. Die Schüler konnten sich hier Anregungen holen, wie und womit sie drei anderen Hochbeete bepflanzen. Foto: Dieter Haase

Havelberg - Für beste Stimmung war am Dienstag im Schulgarten der Förderschule „Am Lindenweg“ gesorgt. An der Einrichtung ist inzwischen wieder so etwas wie Normalität eingezogen. Allerdings fehlen hier bisher noch die Kinder aus dem Wohnheim „Julianenhof“ bei Müggenbusch. Eine reine Corona-Schutzmaßnahme, für die sich im Übrigen auch Eltern von Schülern entscheiden und ihre Kinder zu Hause lassen können.

Im Frühjahr mit den Arbeiten begonnen

Was die Schüler aus allen Klassen, Lehrer und pädagogischen Kräfte, ja sogar den Hausmeister am zweiten Unterrichtstag in dieser Woche in den Schulgarten gelockt hat? Es handelte sich um einen ganz besonderen Anlass. Denn auf dem Areal waren in der zurückliegenden Zeit vier nagelneue Hochbeete errichtet worden. Und natürlich sollten diese nun auch in feierlicher Form eingeweiht werden. Bevor das geschah, hielt Oberstufenlehrerin Kathrin Wulfänger jedoch noch eine kleine Festrede. „Im Frühling haben wir mit den Arbeiten für die Hochbeete begonnen. Aber die Idee für diese liegt schon viel länger zurück. Das war schon vor Corona“, blickte sie in die Vergangenheit.

Dank an fleißige Schüler und den Hausmeister

Im Frühjahr dieses Jahres fanden sich dann mehrere fleißige Helfer dafür, die Hochbeete anzulegen. „Ich möchte zum Beispiel Lara, Pascal, Tim, Joe und Tristan aus der Berufsschul- und der Oberstufe nennen, die dabei eine prima Unterstützung leisteten“, so Kathrin Wulfänger. Vor allem aber richtete sie lobende und dankende Worte an den Hausmeister Sven Dieckmann, der mit seinem handwerklichen Können und seinem fachlichen Wissen viele Stunden Arbeit an den Hochbeeten zubrachte und dabei auch die helfenden Schüler anleitete. Unter anderem mussten die Paletten geschliffen und gestrichen und alles aufgebaut werden. Außerdem hatte noch Strauchschnitt zu erfolgen.

Rollstuhlfahrer können alles miterleben

Die Besonderheit dabei bestand darin, die Hochbeete nicht zu hoch anzulegen. „Dann nämlich hätten unsere Rollstuhlfahrer keine Möglichkeit gehabt, auf diese zu schauen“, erklärte die Lehrerin. „Nun allerdings stellt das kein Problem dar. Die Rollstuhlfahrer kommen mit ihren Händen sehr gut an die Beete heran. Sie erleben das Wachsen und Gedeihen der Pflanzen und können auch die Ernte mitverfolgen oder sich an dieser beteiligen.“

Es sind so gut wie keine Kosten entstanden

Als sehr vorteilhaft für die Schaffung der Hochbeete hätten sich zudem zwei andere Dinge ergeben, berichtete die Lehrerin. Einerseits seien das Palettenspenden einer Firma gewesen und andererseits die „tolle Kompostanlage in unserem Schulgarten“, wie sie sagte. „So mussten wir keine Erde zum Befüllen der Hochbeete zukaufen.“ Was der Schule so einiges an Kosten ersparte. Dadurch ist die Kompostanlage nun allerdings so gut wie leer und muss neu aufgebaut werden.

Alle Zutaten für eine Melonenbowle gefunden

Eines der vier Hochbeete ist übrigens schon komplett bepflanzt. So können die Kinder und Jugendlichen sehen, was auf den drei anderen Hochbeeten alles so möglich ist. Ihre Aufgabe wird sein, sich jetzt darüber Gedanken zu machen. Und auch schon mit Pflanzarbeiten zu beginnen.

Denn die einzelnen Klassenstufen haben dafür jeweils einen Pflanztopf mit Petersilie und einen mit Salat erhalten. Die sie nach der Enthüllung und damit der Einweihung der Beete auf diesen gefunden hatten. Und noch eine Überraschung mehr sorgte für Freude bei den Schülern. Denn sie fanden auf allen drei unbepflanzten Beeten noch sämtliche Zutaten für eine leckere Melonenbowle.

Zwei Packungen Speiseeis für jede Klasse

Für Jubel sorgte zudem eine andere Mitteilung an die Schüler. „Weil heute so ein warmer Tag ist“, flachste Kathrin Wulfänger an dem doch noch recht frischen Vormittag, „findet ihr in den Kühlschränken in euren Räumen für jede Klasse noch zwei Packungen Speiseeis.“

Auch das musste sein. Hausmeister Sven Dieckmann durchschnitt mit seinen fleißigen Helfern das Einweihungsband.
Auch das musste sein. Hausmeister Sven Dieckmann durchschnitt mit seinen fleißigen Helfern das Einweihungsband.
Foto: Dieter Haase