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Pfarrer rät: „Geht besser nicht zur Kirche!“

Wegen der steigenden Corona-Zahlen gibt das Sandauer Pfarrerehepaar Catarina und Hartwig Janus den Rat: „Geht besser nicht zur Kirche!

09.12.2020, 23:01

Sandau l Nach allem, was wir über das Infektionsgeschehen erfahren, gehören Gottesdienste zu den Veranstaltungen mit höchster Ansteckungsgefahr, besonders in höherem Alter. Sie sind – bis jetzt – aufgrund der Religionsfreiheit trotzdem möglich, weil sie für viele Menschen etwas sehr Wesentliches im Leben darstellen. Deshalb bieten wir sie auch trotz allem an und gestalten sie auch so schön wie es geht.“ Hartwig Janus berichtet beispielsweise vom vergangenen Sonntag in Rehberg, als beim einen Adventsgottesdienst sogar ein kleiner Chor mit den Ehepaaren Förster und Janus bei insgesamt zehn Personen in der Kirche erklingen konnte.

Bei den Gottesdiensten werden alle nötigen Schutz- und Hygienemaßnahmen ergriffen. „Mit Rücksicht und Fürsorge aufeinander zu achten, ist schließlich das Grundanliegen gerade des christlichen Glaubens. Und deshalb sagen wir: Überlegt bitte, wie sehr ihr Gottesdienste jetzt wirklich braucht! Riskiert nicht Leben und Gesundheit für Folklore. Singen, beten und die Weihnachtsgeschichte lesen kann man zu Hause doch eigentlich auch“, so der Pfarrer.

Dennoch werde es nach derzeitigem Stand in allen Orten der Kirchengemeinde Gottesdienste an Heiligabend geben: In Sandau in Pfarrgarten oder Kirche, in der Kuhlhausener Kirche, im Garzer Gemeindesaal, in Warnau vor der Kirche, in der Rehberger Kirche, in Kamern am See, in der Wulkauer Kirche, in Schönfeld in der Kunstscheune Matschinsky-Denninghoff, in der Scharlibber Kirche und in Klietz auf dem Kirchhof. Es wird die Weihnachtsbotschaft mit Krippenspiel, Predigt, Gebet und Gesang auf unterschiedliche Weise verbreitet. Das Singen ist höchstens draußen mit Abstand erlaubt, Krippenspiele sind meist als Aufzeichnung zu sehen. Zudem fallen die Gottesdienste kurz aus.

Die neuesten Regelungen schränken nun auch kirchliche Trauerfeiern auf den engsten Familien- und Freundeskreis ein. „Natürlich wird niemand weggeschickt, der sich auf dem Friedhof aufhält. Es darf aber keine Gruppenbildung geben und auf den Mindestabstand von anderthalb Meter ist zu achten. Wir hatten oft Nachsicht, auch mit uns selbst. Diese Nachsicht kennt das Virus aber nicht. Und deshalb regen wir an: Anteilnahme auf andere Weise, beispielsweise mit Karten, zu zeigen.“

Das Pfarrerehepaar arbeitet an Alternativen wie Aufzeichnungen oder Internetangeboten. Die Kirche werde zu Weihnachten auch auf diese Weise präsent sein.