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Radfahren Radfahrer orientieren sich ab neuer Saison an Wegweisern mit Nummern

Schilder für das neue Radwegesystem „Radeln nach Zahlen“ im Elbe-Havel-Land werden dieser Tage aufgestellt

Von Ingo Freihorst Aktualisiert: 23.4.2021, 13:04
Jan Leisner montiert den Knotenpunkt-Wegweiser an der Sandauer Fährüberfahrt.
Jan Leisner montiert den Knotenpunkt-Wegweiser an der Sandauer Fährüberfahrt. Fotos: Ingo Freihorst

Elbe-Havel-Land

Eine weiße 8 im weißen Kreis mit rotem Untergrund steht auf dem Knotenpunkt-Wegweiser an der Sandauer Fährüberfahrt. Zu erfahren ist, dass man von hier aus bis ins südliche Klietz 16 Kilometer vor sich hat, der nächste Knotenpunkt trägt die Nummer 83. Den Deich entlang gen Norden gelangt man mit der Fähre ins sieben Kilometer entfernte Räbel sowie nach Werben, der nächste Knotenpunkt (an der Fährüberfahrt in Havelberg) trägt die Nummer 99. Nach Kamern und Havelberg kommt man, wenn man den Deich hinab in Richtung Kirche fährt. Denn vor dem Gotteshaus, an der Frau-Harke-Wegemarke, befindet sich der zweite Sandauer Knotenpunkt, er trägt die Nummer 78. An einem Straßenschild in der Osterburger Straße weist ein Zwischenwegweiser die Richtung. Von der Kirche aus führt die neue Radwegtrasse in Richtung Havelberg über die Elbstraße hin zur Königsallee. Diese ist landschaftlich reizvoller als der Weg neben der Bundesstraße.

An der Kirche hatte Monteur Jan Leisner mit seiner Arbeit in Sandau begonnen. Sein Arbeitgeber ist eine Firma aus dem brandenburgischen Müllrose, sie stellte auch die Beschilderung her. 75 Prozent FördermittelWegen der Pandemie ist der Monteur allein unterwegs, normalerweise ist man zu Zweit. Das verzögert die Montage , weshalb diese in Verzug geraten ist. Weiter geht es jetzt erst den Elbdeich entlang bis zur Grenze nach Jerichow. Eigentlich sollte bis zum Start der Radelsaison im April alles fertig sein, nun wird es wohl erst Mitte Mai. Leisners Kollege beschildert derweil die Radwege in der Stadt Stendal und deren Ortsteilen. In der Einheitsgemeinde Havelberg sind die Arbeiten beendet, ebenso in Jerichow und Elbe-Parey. Weiter geht es dann in Bismark, für Tangermünde und Tangerhütte läuft die Ausschreibung.

822 Kilometer sind neu hinzugekommen

Beim 1400 Kilometern umfassenden Wegesystem wurden 822 Kilometer neu ausgewiesen, beteiligt sind an dem Projekt zwölf Kommunen. Über das Leader-Programm werden 75 Prozent gefördert, der Eigenanteil der Verbandsgemeinde beträgt 18000 Euro. Das Beschilderungssystem umfasst 122 Ziel- und 193 Zwischenwegweiser, 28 Knotenpunkthüte, 110 Routenwegweiser und 177 farbige Routenplaketten, aufgestellt werden zudem 14 große und 19 kleine Infotafeln. Zudem wird die neue Wegführung im Internet sowie in den Radwanderkarten aktualisiert. Für Messeauftritte wurde ein mobiler Aufsteller angeschafft. Rastplatz wird eingerichtetAn der Sandauer Fährüberfahrt, wo jetzt der Knotenpunkt steht, wird noch ein Rastplatz eingerichtet. Dies war erst auf der anderen Seite des Deichweges geplant, doch weil dort zur Ableitung des Niederschlagswassers ein Flies in der Erde liegt, darf dort nichts aufgestellt werden.

Damit die Radtouristen auch etwas in die Hand bekommen, ließ die Verbandsgemeinde neue Faltblätter drucken, welche über Werbung von 24 Bettenanbietern und Gaststätten finanziert wurden. Es werden alle Orte der Verbandsgemeinde und umliegende Ausflugsziele vorgestellt, zudem ist eine Karte mit dem neuen nummerierten Radwegesystem zu finden.

Mit der neuen Ausschilderung fällt zudem ein neuralgischer Punkt weg: An der Frau-Harke-Wegemarke in Wulkau wussten auswärtige Radler oft nicht, wohin weiter. Jetzt steht hier ebenfalls ein Knotenpunkt – ein hochmoderner gleich neben einem alten steinernen Wegweiser.