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Restaurierung Fördergelder für Kirchenorgel

Mit 325.000 Euro will sich das Staatsministerium für Kultur an der Restaurierung der Stadtkirchenorgel in Havelberg beteiligen.

Von Andrea Schröder 18.04.2017, 18:43

Havelberg l Damit sieht Domkantor Matthias Bensch die Weichen gestellt, das Großprojekt in die Tat umsetzen zu können. „Ich bin guter Hoffnung, dass wir 2018 mit der Restaurierung beginnen können“, sagt er im Gespräch mit der Volksstimme. Dem Domkantor liegt daran, die historisch wertvolle Scholtze-Orgel in der Havelberger Stadtkirche wieder zum Klingen zu bringen. Wertvoll ist sie vor allem deshalb, weil ihr Erbauer ein Meisterschüler des herausragenden Orgelbauers Joachim Wagner war, sie noch zu über 50 Prozent im Originalzustand erhalten ist und es nur noch drei größere zweimanualige Scholtze-Orgeln gibt, dreimanualige sind gar nicht mehr erhalten.

Die herausragende Klangqualität und die Seltenheit dieser Instrumente machen die Stadtkirchenorgel zu einem „kulturhistorisch extrem wichtigen Projekt von deutschlandweiter Bedeutung“, weiß der Kantor. Dieses Argument dürfte mit ausschlaggebend dafür gewesen sein, dass das Staatsministerium für Kultur und Medien seine Zusage zur Förderung der Restaurierung mit 325.000 Euro gegeben hat. Vor einigen Tagen erhielt Matthias Bensch den von Staatsministerin Monika Grütters unterschriebenen Brief.

„Die Entscheidungen für das Orgelprogramm sind gefallen. Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass der Bund für die Sanierung der Scholtze-Orgel in der Stadtkirche St. Laurentius in Havelberg Mittel in Höhe von bis zu 325.000 Euro zur Verfügung stellt“, heißt es darin. Das Landesdenkmalamt muss nun die zuwendungsrechtliche Prüfung vornehmen. Zur Klärung weiterer Schritte ist das sachsen-anhaltische Kultusministerium zuständig.

Zirka 70.000 Euro hat der im Juni 2014 gegründete „Verein für die Restaurierung und Erhaltung der barocken Scholtze-Orgel der St. Laurentiuskirche zu Havelberg“ in den vergangenen Jahren bereits sammeln können.

„Uns fehlen dann noch 260.000 Euro. Der Verein kann sicher noch 60.000 Euro an Spenden zusammentragen. Für die weitere Summe werden wir nun an andere Fördergeldgeber herantreten, wie zum Beispiel an die Lotto-Toto-Stiftung, die Stiftung Orgelklang, an Banken und auch an den Kirchenkreis. Die Wahrscheinlichkeit ist extrem hoch, dass wir das Geld zusammenbekommen“, ist Matthias Bensch optimistisch.

Er rechnet nach ersten Kostenberechnungen mit 650.000 Euro. Fünf Orgelbaufirmen wurden angeschrieben. Bis zum Sommer sollen verbindliche Kostenvoranschläge vorliegen. „Spätestens im August wollen wir dann entscheiden, welche Firma den Auftrag bekommt. 2018 soll die Restaurierung beginnen. Ich rechne damit, dass zwei Jahre erforderlich sein werden“, sagt der Kantor. Er bedankt sich bei den Vereinsmitgliedern und der Kirchengemeinde, die das Projekt bisher unterstützt haben, und bei allen Spendern, die somit die Grundvoraussetzung für die Restaurierung geschaffen haben. „Mein Dank geht zudem an Bundesbildungsministerin Johanna Wanka und an das Staatsministerium für Kultur und Medien.“

Wer die Restaurierung der 1754 erbauten Orgel unterstützen möchte, kann eine Pfeifenpatenschaft übernehmen. Auf der Rückseite der jeweiligen Prospektpfeife wird der Name des oder der Paten eingetragen. Näheres dazu ist hier zu finden.